CD-Tipp: Cynthia Nickschas, Kopfregal

 In Allgemein

Alles schissig? Generation Blöd? Verdummt genug? Warum ist vieles so wie es ist? Wo bleibt das Niveau? Der Gedankensalat sortiert sich im geräumigen Kopfregal. Gold glänzt nicht! Positiv denken! Zum Glücklichsein gehören Tanzen, Lachen, Lieben – und den eigenen, individuellen, authentischen Weg zu gehen. Das ist KOPFREGAL, die erste Longplay CD von Cynthia Nickschas, im September 2014 auf Konstantin Weckers Label Sturm & Klang veröffentlicht. (Alexander Kinsky)

Cynthia Nickschas, aus Bonn stammende 26jährige ehemalige Straßenmusikerin, ein junger, kritischer, wacher, leben und lieben wollender Mensch von heute sucht Wege und Perspektiven in dieser entpersönlichten Leistungsgesellschaft der Verdummung. Statt dies nur in der Musiksprache des Rap (rhythmisch textintensiv gesprochene Schilderungen der eigenen Befindlichkeit) auszudrücken, singt sich Cynthia mit bluesiger bis souliger Stimme zu einer Musik, die den ganzen Körper durchpulst, vom Kopf bis in die Beine, die Seele aus dem Leib. Nahezu sogartig wird man von den Liedern mitgerissen. Man kann sich hineinfallen, von der Musik mitreißen und die Texte unbewusst auf sich wirken lassen – oder man hört ganz genau zu bei den von Cynthia eindringlich wie authentisch gesungenen Texten und wird dadurch angeregt, die eigene Situation und Rolle in der Gesellschaft genauso wie diese selbst konstruktiv zu hinterfragen sowie ganz persönliche Lösungsansätze zu suchen. Die CD ist sympathisch handgemacht produziert, mit einer toll groovenden, kompakt aufspielenden Band rund um den Produzenten Ralf Metzler.

Die einzelnen Lieder:

Generation Blöd: Sie nimmt sich vor, unangepasst an einer besseren Welt zu arbeiten. „Im Gegensatz zu euch will ich, dass meine Kinder lachen.“ Dass sie wirklich daran glaubt, unterstreicht der unerwartet ruhige Ausklang.

Positiv denken: Ein Motivationslied für die Alles-Schlechtredner. Cynthia geht mit gutem Beispiel voran.

Schissig (Kein Liebeslied): Der Versuch, sich im Privaten zu finden.

Warum: Vieles ist in der heutigen Gesellschaft zu hinterfragen.

Niveau: Cynthia kritisiert die Niveaulosigkeit vieler.

Gold glänzt nicht: „Was wirklich zählt auf dieser Welt, bekommst du nicht für Geld.“

Gedankensalat: Wenn man über die Probleme von heute nachdenkt, landet man im Gedankensalat.

Tanz!: Das wären Wege, glücklicher zu sein: Tanzen, Lachen, Lieben.

Verdummt genug: Ein weiteres eindringliches Plädoyer, nachzudenken, zu reflektieren und zu handeln statt sich weiter verdummen zu lassen. Flamenco Flair dank der Gitarre von Manuel Randi.

Dein Weg: Noch ein Plädoyer, den individuellen, authentischen Weg zu gehen.

Einen Kommentar hinterlassen

Beginnen Sie mit der Eingabe und drücken Sie Enter, um zu suchen