Die Rede der Spaziergängerin
Wenn du eine kleine Rede vor einigen hundert Menschen zum Zeitgeschehen halten dürftest beziehungsweise müsstest – was würdest du sagen wollen? Unsere Autorin war zum ersten Mal zur Anmelderin und Leiterin einer Demonstration ernannt worden, eines so genannten Spaziergangs, wie sie seit Monaten regelmäßig zum Corona-Thema stattfinden. Sie durfte am Anfang – ganz dramatisch durchs Megaphon – ein paar Begrüßungsworte sprechen. Dies ist eine ungehaltene Rede, jedoch keine Rede, die nie gehalten wurde. Denn abgesehen von dem kapriziösen Einstieg wurde tatsächlich alles, was hier geschrieben steht, am vergangenen Sonntag öffentlich gesagt. Niemand sollte auf Befehl die Ärmel hochkrempeln und sie der Genspritze darbieten müssen. Kein Angehöriger eines Heilberufs sollte Angst haben müssen, als “Ungeimpfter” seinen Job zu verlieren. Kein Politiker sollte lügen und nach der Wahl seine Versprechen einkassieren. Und mit dem “Sondervermögen” von 100 Milliarden Euro könnte man so viele schönere und wichtigere Dinge anfangen als Waffen zum Töten bauen. Eigentlich sollten all diese Aussagen selbstverständlich sein. Aber offensichtlich brauchte es unsere Autorin, um sie der irregeleiteten Menschheit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Monika Herz (mehr …)