Beiträge von Ellen Dietrich
Gaza: “Gegossenes Blei” gestern, vergossenes Blut heute
Wenn wir in diesen Tagen wieder die Berichte aus Gaza hören, bleiben viele seltsam distanziert. Sie sind müde vom vielen Nachdenken, Mitleiden und Sich-Aufregen über den schon viele Jahrzehnte andauernden Israel-Palästina-Konflikt. Ellen Diederich, die mehrmals vor Ort war und das Leid der Menschen aus eigener Anschauung kennt, kann sich nicht heraushalten. Sie vergleicht die heutigen Vorgänge unwillkürlich mit der “Operation Gegossenes Blei”, mit der Gaza 2008/2009 “platt gemacht” wurde. Die Berichterstattung in den meisten westlichen Medien kann sie nur als Verhöhnung empfinden. Ellen Diederichs Beitrag schließt an ihre Artikel von letzter Woche und an die Diskussion über Israelkritik und den (vermeintlichen oder tatsächlichen) Antisemitismus der Linken auf „Hinter den Schlagzeilen“ an. 0 Read More“Haben Opfer das Recht, Unrecht zu tun?”
Zionismus, Antisemitismus und jüdische Identität. „Mein Testament für das jüdische Volk: Euren Staat so zu erbauen, dass ein Fremder zufrieden bei euch lebt“, sagte Theodor Herzl, Begründer des modernen Zionismus. “Gibt die Tatsache, dass wir europäischen Juden Opfer eines großen Unrechts wurde, dem jüdischen Staat vor Gott und den Menschen das Recht, nun Anderen Unrecht zu tun?”, sagte Rolf Verleger, ehemaliges Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland. Zwei Aussagen, die man – schon wegen ihrer jüdischen Urheber – nicht schlicht als “Antisemitismus” abkanzeln kann. Was ist überhaupt “jüdisch”? Sicher kann diese Frage nicht allein von nicht-jüdischen Deutschen beantwortet werden. Allerdings gibt es zu denken, dass Rolf Verleger den Kern des Judentums in einem “Auftrag der Nächstenliebe” sieht – und diesen durch das Verhalten der israelischen Regierung gegenüber Palästinensern sträflich verletzt sieht. Ellen Diederich, die vor Ort mit Vertretern beider “Lager” gesprochen und versucht hat, Frieden zu stiften, nimmt in diesem Beitrag ein paar längst fällige Begriffsklärungen vor. 0 Read MoreIsrael/Palästina: eine Atmosphäre von Angst und Gewalt
(Ellen Diederich) (mehr …)
Pazifismus: das Loslassen von Feindbildern
Es war einmal – die Friedensbewegung. Liest man Ellen Diederichs Erfahrungsbericht, überwiegend aus den 80er-Jahren, so erscheint er einem wie aus einer anderen Zeit. Wie viel Herzblut war da, wie viele kreative Ideen, wie viel Mut und Hoffnung! Wenn uns die Herrschenden Feindbilder einreden wollen, so das Motto der Friedensaktivistinnen, ist es am besten, mit den “Feinden” persönlich zu reden. Dann zeigt sich schon bald, dass es Menschen sind wie wir, tun sich Wege der Verständigung auf. Mit dem Kosovo- und Afghanistan-Krieg schien sich ein Rollback des Bellizismus anzudeuten, gipfelnd im nunmehr losgetretenen “Kalten Krieg 2.0”. Waren alle Bemühungen der Friedensaktivistinnen umsonst? Es liegt an uns, ihre Arbeit und zu würdigen und von ihnen für die Gegenwart zu lernen. (mehr …)
Ellen Diederich: Wut und Mut
Ellen Diederich, die unermüdliche Kämpferin für Frieden und Gerechtigkeit, Frauen- und Menschenrechte, gegen Herrschaftsstrukturen, Krieg und Gewalt, wurde am 26. März 70. Wir hatten das Glück, diese warmherzige, engagierte und kenntnisreiche Frau auch als Autorin vielfach für unser Magazin gewinnen zu können und mit ihr in regen Austausch zu treten. Ellen analysiert nicht nur scharfsinnig, sie ist stets mutig an die Orte gereist, wo Konflikte schwelen, hat sich eingemischt, zugehört, geholfen. Sie interessiert sich für politische Lieder und das Anlegen von Gärten ebenso wie für die von ihr stets fair und in sehr persönlichem und ehrlichem Ton geführte Diskussion. Wir von “Hinter den Schlagzeilen” gratulieren von Herzen und wünschen uns noch viele weitere Artikel, Kommentare und Briefe.
(Quelle: Junge Welt)
http://www.jungewelt.de/2014/03-28/006.php?sstr=diederich
Widerstand kann auch bunt sein
„Die Hoffnung hat zwei schöne Töchter: Wut und Mut. Wut darüber, wie die Verhältnisse sind. Und Mut, sie zu ändern.“ Im ZAKK, Düsseldorf, startet ab dem 6. März die Ausstellung „Frauen-friedensaktionen, ihre Banner, Symbole und Bilder.“ Die schönen Banner zeigen, dass politische Aktion nicht grau und griesgrämig daherkommen muss. Zugleich gibt die Auseinandersetzung mit ihnen Einblick in ein Stück Zeitgeschichte. (Ellen Diederich) (mehr …)
Emma, Alice und Angela
Als ob es nur um Steuerhinterziehung ginge! Alice Schwarzer hat längst ihren Frieden mit dem kapitalistischen Establishment und seinen journalistischen Hofberichterstattern gemacht. Ihr Feminismus ist auf dem sozialen Auge blind und übersieht, dass menschenfeindliche Politik, wie sie von der Merkel-Regierung gemacht wird, eben auch frauenfeindlich ist, weil Verarmung, Hartz IV und Krieg ja auch Frauen betrifft. Ein solcher Feminismus freut sich, wenn aus Killern – politisch korrekt – KillerInnen werden. Jede Lüge braucht OpportunistInnen, die helfen, sie zu verkaufen. Ellen Diederich – erfahren in Frauen- und Friedensarbeit – nimmt sich in ihrem erhellenden Artikel das System Schwarzer vor. (mehr …)
Adrette Botschafterin des Tötens, Teil 2/2
“Soldaten sind, man glaubt es nicht, aufs Sterben gar nicht so erpicht”, sang Reinhard Mey. Das soll sich jetzt ändern, denn Ursula von der Leyen, neue “Mutter aller Schlachten”, möchte den Soldatenberuf attraktiver und familienfreundlicher machen. Dazu gehört auch eine bessere Kinderbetreuung, quasi am Rand der Schlachtfelder. Soldaten soll der Rücken frei gehalten werden, damit sie getrost im Ausland kämpfen – und wenn’s blöd läuft die Frauen und Kinder anderer töten – können. Diesen gefährlichen Wahnsinn entlarvt die langjährige Friedensarbeiterin Ellen Diederich in ihrem leidenschaftlichen, gut recherchierten Artikel. “Nebenbei” deckt sie auf, worum es in Afghanistan eigentlich geht und was Krieg für Betroffene wirklich bedeutet. (Den ersten Teil dieses Artikels lesen Sie ein Stück weiter unten auf dieser Seite.)0 Read MoreAdrette Botschafterin des Tötens 1/2
Ursula von der Leyen, die Bundeswehr in Afghanistan und die „Attraktivitäts-offensive“ der Europäischen Union. “Soldaten sind, man glaubt es nicht, aufs Sterben gar nicht so erpicht”, sang Reinhard Mey in “Alle Soldaten wollen nach Haus”. Das soll sich jetzt ändern, denn Ursula von der Leyen, neue “Mutter aller Schlachten”, möchte den Soldatenberuf attraktiver und familienfreundlicher machen. Dazu gehört auch eine bessere Kinderbetreuung, quasi am Rand der Schlachtfelder. Soldaten soll der Rücken frei gehalten werden, damit sie getrost im Ausland kämpfen – und wenn’s blöd läuft die Frauen und Kinder anderer töten – können. Diesen gefährlichen Wahnsinn entlarvt die langjährige Friedensarbeiterin Ellen Diederich in ihrem leidenschaftlichen, gut recherchierten Artikel. “Nebenbei” deckt sie auf, worum es in Afghanistan eigentlich geht und was Krieg für Betroffene wirklich bedeutet. (mehr …)