Beiträge von Holdger Platta

Jagdszenen in Griechenlands brennenden Wäldern

39. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Selbstverständlich: derzeit wird relativ viel über Griechenland berichtet, sogar bei uns. Wenn Griechenland nur Schauplatz von Naturkatastrophen ist, versperrt sich selbst unsere Medienwelt nicht dem Unglück dort unten am Mittelmeer. Doch wie viel Verschweigen schließt diese urplötzliche Beredtheit unserer Massenmedien mit ein? Dazu vor allem mein neuester Bericht! Und selbstverständlich auch die neuesten – gar nicht mal so unerfreulichen – Spendenzahlen. Holdger Platta (mehr …)

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Vor Jahrzehnten: Zweimal Beifall voller Angst. Heute: nur noch Ängste ohne jeden Beifall

Szenenfoto aus dem Film “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” von Volker Schlöndorff nach einem Buch von Heinrich Böll

Muss man in Deutschland Angst haben, seine Meinung öffentlich zu äußern? “Eigentlich” müsste diese Frage ja leicht zu beantworten sein. Das Grundgesetz gibt klare Auskunft darüber. Aber…  Es ist ja auch eine nachvollziehbare und legitime Meinung, zu sagen: “Das Verhalten momentan regierender Politiker erinnert (mich) an die Nazizeit. Zumindest könnte es in diese Richtung gehen, wenn sich die derzeit beobachtbare Entwicklung fortsetzt.” Aber so einfach ist das nicht (mehr). Stellt eine solche Aussage nicht eine “verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates” dar, eine Verächtlichmachung der Demokratie in Gestalt ihrer Repräsentanten oder gar eine Bagatellisierung der Verbrechen des “Dritten Reiches”? Man wird unsicher, und diese Unsicherheit ist so gewollt, stellt bereits eine subtile Form des Meinungsterrors dar. Gar nicht so subtil wurde ja beispielsweise Rudolph Bauer behandelt, der für einen künstlerisch ausgedrückten Vergleich zwischen lebenden deutschen Politikern und solchen der Naziära einen Strafbefehl und eine Hausdurchsuchung erntete. Die Älteren von uns erinnern sich aber vielleicht noch an eine andere Zeit der deutschen Nachkriegsgeschichte, in der man mit bestimmten Meinungen im öffentlichen Raum sehr “aufpassen” musste: Es war die Zeit der 68er-Revolte und des sich daran anschließenden Kampfes gegen den RAF-Terrorismus. Schnell konnte man damals – selbst wenn man sich klar auf dem Boden des Grundgesetzes befand – zum “Sympathisantenumfeld” der Baader-Meinhof-Gruppe gerechnet werden. Keine Zeit gleicht genau der anderen, aber historische Echos sind eindeutig festzustellen. Und eine Schlussfolgerung ist aus all dem zu ziehen: Für die Meinungsfreiheit muss man auch in Zeiten der Bedrohung kämpfen – zunächst schlicht, indem man in Anspruch nimmt. Holdger Platta teilt hier politische Erinnerungen aus seinem eigenen Leben und denkt gleichzeitig über den heutigen Zustand unserer Demokratie nach. (mehr …)

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Mit „System“: Politik gegen die Menschen in Griechenland

37. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Nein, zufrieden bin auch ich über meinen heutigen Kurzbericht nicht. Zu viele Informationen liegen mir einfach nicht vor. Stattdessen muss ich mich darauf beschränken, betreffs Griechenland die „Systemfrage“ zu stellen, die Frage also, wieso die griechische Regierung immer wieder versagt, wenn es um die Interessen der sogenannten „kleinen“ Leute in Griechenland geht. Holdger Platta (mehr …)

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Zwei Gedichte – auch zu einer Hausdurchsuchung jetzt

Wir haben Euch schon einigermaßen umfassend informiert darüber, dass es beim Bremer Künstler Rudolph Bauer zu einer Hausdurchsuchung gekommen ist. Frühmorgens klingelten fünf Beamte an der Tür des Ex-Professors und verlangten sofortigen Eintritt. Er habe sich – so der Durchsuchungsbeschluss – der hetzerischen Nutzung von Symbolen des Dritten Reiches strafbar gemacht, außerdem der Volksverhetzung. Absurd und ungeheuerlich waren und sind beide ‚Begründungen‘ (und nebenbei: “Begründungen” für eine Hausdurchsuchung schon gar nicht!). Mich, den Künstler und Lyriker (der ich ja auch bin), hat dieses furchtbare Geschehen gleich an zwei eigene Gedichte erinnert. An mein Gedicht Untergrundfrage aus dem Lyrikband Das Blaue vom Himmel, 1983 erschienen, damals noch im Selbstverlag, sowie an Heute eine Arztpraxis und eine Anwaltskanzlei, veröffentlicht im letzten Jahr beim Pop-Verlag, im Lyrikband Ruhmesblätter mit Linsengericht. Aber lest selbst, mit einigen Erklärungen jeweils vorweg. Holdger Platta (mehr …)

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Flog in Griechenland nur ein Munitionsdepot in die Luft?

36. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Auch heute hält leider die Nachrichtenflaute an – Anlass für mich, für Griechenland und uns eine Warnung auszusprechen vor unguten rechtextremistischen Entwicklungen in unseren Ländern. Darüber hinaus wie immer: die neuesten Spendenzahlen, mit einer kleinen Zwischenbilanz auch zu diesem Punkt. Holdger Platta (mehr …)

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Straftatbestand Grundgesetz? Teil 2/2

Was allem Anschein nach die Staatsanwaltschaft Stuttgart von unserer Verfassung hält. Den 15. Juli dieses Jahres wird Rudolph Bauer sicher nicht so schnell vergessen. An diesem rabenschwarzen Samstag bekam der Bremer Künstler Post aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt, und der Ex-Professor aus dem norddeutschen Bundesland, Jahrgang 1939, seit langem auch als Autor und Bildender Künstler unterwegs, mit Lyrik und Bildmontagen, mit zig Veröffentlichungen, Lesungen, Ausstellungen, durfte aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft Stuttgart erfahren, in der Gestalt eines „Strafbefehls“, dass er Herrn „Prof. Dr. Karl Lauterbach“ beleidigt habe und dass er deshalb 3.000,- Euro Strafe bezahlen müsse. Auch die „Kosten des Verfahren“ würde er zu übernehmen haben sowie die eigenen Kosten bei dieser Angelegenheit. Bauers „Delikt“: Er habe am 7. Februar dieses Jahres dem Untersuchungshäftling Michael Ballweg einen Brief mit zwei Büchern zugeschickt, in denen der Beschuldigte Bauer „Feindbilder aus dem Coronaleugner-/Impfgegner-Milieu bedient“ und seine „Missachtung gegenüber Prof. Dr. Karl Lauterbach“ ausgedrückt habe, und zwar in der Gestalt, dass er, der Delinquent Bauer, dem Politiker Lauterbach auf einer Fotomontage einen Hitlerbart „hinzugefügt“ habe und dem Lauterbach-Foto von ihm, Rudolph Bauer, „zum anderen ein angewinkelter Arm eingefügt worden“ sei, der „an die von Adolf Hitler seinerzeit üblicherweise verwendete Erwiderung auf den Hitlergruß erinnert“.  Holdger Platta (mehr …)

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Straftatbestand Grundgesetz? Teil 1/2

Was allem Anschein nach die Staatsanwaltschaft Stuttgart von unserer Verfassung hält. Den 15. Juli dieses Jahres wird Rudolph Bauer sicher nicht so schnell vergessen. An diesem rabenschwarzen Samstag bekam der Bremer Künstler Post aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt, und der Ex-Professor aus dem norddeutschen Bundesland, Jahrgang 1939, seit langem auch als Autor und Bildender Künstler unterwegs, mit Lyrik und Bildmontagen, mit zig Veröffentlichungen, Lesungen, Ausstellungen, durfte aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft Stuttgart erfahren, in der Gestalt eines „Strafbefehls“, dass er Herrn „Prof. Dr. Karl Lauterbach“ beleidigt habe und dass er deshalb 3.000,- Euro Strafe bezahlen müsse. Auch die „Kosten des Verfahren“ würde er zu übernehmen haben sowie die eigenen Kosten bei dieser Angelegenheit. Bauers „Delikt“: Er habe am 7. Februar dieses Jahres dem Untersuchungshäftling Michael Ballweg einen Brief mit zwei Büchern zugeschickt, in denen der Beschuldigte Bauer „Feindbilder aus dem Coronaleugner-/Impfgegner-Milieu bedient“ und seine „Missachtung gegenüber Prof. Dr. Karl Lauterbach“ ausgedrückt habe, und zwar in der Gestalt, dass er, der Delinquent Bauer, dem Politiker Lauterbach auf einer Fotomontage einen Hitlerbart „hinzugefügt“ habe und dem Lauterbach-Foto von ihm, Rudolph Bauer, „zum anderen ein angewinkelter Arm eingefügt worden“ sei, der „an die von Adolf Hitler seinerzeit üblicherweise verwendete Erwiderung auf den Hitlergruß erinnert“.  Holdger Platta (mehr …)

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Eine wirklich gute Zwischennachricht!

35. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Widersprüchliche Situation heute: Wirklich Neues, was die Hilfsbedürftigen angeht, die wir betreuen, und die allgemeine Situation in Griechenland, habe ich in dieser Woche nicht mitzuteilen. Sehr wohl aber eine gute Nachricht zum Spendeneingang bei uns! Wenig Bericht dieses Mal also, aber etwas Gutes, das mitzuteilen ist. Holdger Platta (mehr …)

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Faschismus in der Bundesrepublik?

Fenster, Lager Auschwitz Birkenau

Einige Überlegungen zum Thema „Vergleichen/Gleichsetzen“ von Drittem Reich und Bundesrepublik sowie zu den Konsequenzen daraus. Nicht ohne Grund veröffentlichen wir heute noch einmal einen Artikel von Holdger Platta aus dem Jahre 2015. Unser Eindruck ist, dass wieder einmal einigen Rechtsschützern der Bundesrepublik Deutschland die Nerven durchgehen und von diesen wackeren Streitern für unsere Demokratie wieder einmal nicht unterschieden wird zwischen legitimer (und erforderlicher!) Kritik am Abbau von Menschenrechten in diesem Land und vermeintlich überzogenen Vergleichen der Geschehnisse und Prozesse bei uns – seit Jahren schon – mit der Endphase der Weimarer Republik, mit einem Staatswesen, das schon längst Republik nicht mehr war und nur noch von sogenannten Präsidialkabinetten regiert wurde, von rechtsbürgerlichen Politikern, die jeweils vom Alt-Monarchisten Paul von Hindenburg an die Schalthebel der Macht bugsiert wurden und dort, an der Staatsspitze ihr Unwesen treiben durften. Selbstverständlich ist der Strafbefehl gegen Professor Rudolph Bauer Anlass für diese Wiederveröffentlichung, gegen einen radikaldemokratisch-engagierten Publizisten, der auch bei uns schon zahlreiche Artikel veröffentlicht hat. Aber lest selbst, was von solch staatsfrommen Überreaktionen gegenüber besorgten und mahnenden Kämpfern für die Aufrechterhaltung der Grundrechte in unserem Land zu halten ist. Holdger Platta hat in einer sehr differenziert argumentierenden Analyse dieses Thema zum Gegenstand seines Beitrags gemacht. Wann darf man von Parallelen heute und damals sprechen, wann muss man es sogar? HdS-Redaktion (mehr …)

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