Beiträge von Roland Rottenfusser

Last man standing

Alex Olivari hat in zwei Jahren den Soundtrack der Corona-Krise geschrieben – jetzt erschien das Album mit seinen Protestliedern. „Deutschland, zeig dein Gesicht! Wach endlich auf und kämpf für dein Recht!“ Mit dieser einprägsamen Zeile begann die Karriere von Alexa Olivari als vielleicht bekanntester „Corona-Protestsänger“ des Landes. Der Künstler hat zu dem Thema, das uns alle wohl oder übel beschäftigt, unermüdlich Lied an Lied gereiht. Er erwies sich dabei als zeitgeistresistent und setzte auf traditionelle Werte, die neue Aktualität erhalten in einer Zeit, in der maßgebliche Kräfte uns zu einer halt- und wurzellosen Knetmasse in ihren Händen formen wollen. Die systematische Zerstörung des Bewährten ist eine Herrschaftstechnik, wie der Sänger, Gitarrist, Texter und Komponist treffend analysiert. Olivari ruft mit den musikalischen Mitteln des Deutschrock zum Widerstand der menschlichen Seele gegen die drohende Deformation auf. Und zum Zusammenhalt – „gemeinsam durch den Sturm.“ Roland Rottenfußer (mehr …)

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Lobhudeleien für Griechenland – und unsere Kritik daran

306. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Tatsächlich, es stimmt: was unsere Hilfsinitiative für die notleidenden Menschen in Griechenland betrifft, darf ich auch dieses Mal wieder Gutes berichten. Doch ein Überblick über einige Geschehnisse und Vorgänge in Griechenland zeigt zugleich: Dort verbessern sich die Verhältnisse überhaupt nicht, im Gegenteil: Egal, wohin man blickt, für das untere Bevölkerungsdrittel in diesem Mittelmeerstaat sieht es immer schlechter aus. Und kaum einer in Europa – sei er Journalist oder Politiker – schaut hin. Holdger Platta (mehr …)

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Nein heißt nein

Impfpflicht und Impfdruck zeugen von einem fundamentalen Mangel an Respekt, den man in anderem Zusammenhang als kriminell einstufen würde. Es sind ausgerechnet jene Kräfte, die sich besonders für den Schutz der Frauen vor sexueller Belästigung und für die Autonomie über den eigenen Körper eingesetzt haben: Grüne, Linke und SPD hatten sich im Verein mit sich modern gebenden Konservativen besonders an die Me-too-Bewegung und die von Feministinnen erhobene Forderung „My body, my choice“ angehängt. Nun geben sie unter Verweis auf ein sattsam bekanntes Virus all diese Grundsätze auf. Plötzlich scheint das Motto zu lauten: „Mein Körper gehört dem Staat“. Und aus dem für die Menschenwürde unverzichtbaren Motto „Nein heißt nein“ wurde: „Den klopfen wir schon noch weich, wenn wir nur hartnäckig genug sind.“ Der Staat verhält sich wie ein peinlich uneinsichtiger „Verehrer“, der alle Grenzen überrennt und letztlich selbst vor Gewalt nicht zurückschreckt, um etwas in den Körper von Bürgern einzuführen, was diese dort erklärtermaßen nicht haben wollen. Eine allgemein Impfplicht würde diese Entwicklung auf die Spitze treiben. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Der letzte Tanz der Tyrannen

Im gleichen Maße wie die Impfkampagne unglaubwürdig wird, drehen ihre Verfechter nochmal auf – doch ewig werden sie ihr Scheitern nicht bemänteln können. Was hilft, wenn sich Impfungen vielfach als unwirksam, sogar als schädlich herausstellen? Mehr Impfungen! Und wenn viele Menschen das einfach nicht mehr mitmachen wollen? Dann braucht es eben mehr Gewalt. Mit dieser „Logik“ macht die Corona-Führungsclique nicht nur das ohnehin bröckelnde Vertrauen in Politik kaputt, sondern auch die Reste unseres demokratischen Gemeinwesens. Debatten über eine Impfpflicht, Rauswurf der Ungeimpften aus dem Plenarsaal des Bundestags, die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Genesenenstatus – die Protagonisten des Zwangsregimes setzen weiter auf Verhöhnen und Spalten. Sie gebärden sich selbstgewiss, als sei ihr bisher von einer Spur der Verwüstung begleiteter Weg durch die Krise eine glänzende Erfolgsstory. Vielleicht erleben wir jetzt tatsächlich das letzte Aufbäumen eines sterbenden Narrativs – vielleicht gelingt es dessen Verfechtern aber auch, dieses noch einmal in die Verlängerung zu retten. Sicher ist: Man möchte derzeit nicht gern in der Haut derer stecken, die eine offenbar besonders bei Omikron überwiegend nutzlose Impfung rechtfertigen müssen. Die Stunde der Wahrheit kann zwar noch hinausgezögert werden, und die hohen Inzidenzzahlen erlauben es den Mächtigen, noch einmal kräftig mit den Ängsten der Menschen zu spielen – aber früher oder später naht der Kehraus. Schon sammeln sich immer mehr Betrogene vor den Toren der geistigen Festung, in der sich ihre Peiniger verschanzt haben. Roland Rottenfußer (mehr …)

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«Egal, was sie dir erzählen: Hinhören und das Maul aufmachen.»

Birgit Vanderbeke

Zwei autobiografische Romane von Birgit Vanderbeke über Kindesmisshandlung und die Selbstheilungskräfte der Seele. Schläge und Übergriffe gegen die eigenen Kinder – es ein vielfach noch immer tabuisiertes Thema. Dereinst , in den Jahren des Wirtschaftswunders war es das natürlich erst recht, denn da trug eine traumatisierte Gesellschaft der „Unschuldigen“ einen regelrechten Verdrängungs-Wettbewerb aus . Das kleine Mädchen in den beiden zu einem Doppelroman zusammengefassten Teilen „Ich freue mich, dass ich geboren bin“ und „Wer dann noch lachen kann“ von Birgit Vanderbeke beleuchtet die Absurdität und Grausamkeit des Erwachsenenlebens aus der Froschperspektive – höchst erhellend, zutiefst menschlich und voll melancholischer Ironie. Ähnlichkeiten zu heutigen Verhältnissen sind keinesfalls zufällig – damals schrieb Kempowki: „Uns geht’s ja noch gold“, heute schwärmt Merkel: „Deutschland geht es gut“ – und ewig schweigt man über die Opfer. Anmerkung der Redaktion: Die großartige Romanschriftstellerin Birgit Vanderbeke, die mir durch einen anregenden Briefwechsel bekannt war und die “Hinter den Schlagzeilen” einige ihrer Essays zur Verfügung gestellt hatte, ist leider am 24.12.2021 im Alter von 65 Jahren verstorben. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir hier noch einmal eine Buchrezension, die ich zu zwei ihrer Werke verfasst hatte. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Am Correctness-Marterpfahl

„Woke“ Aktivisten wüten gegen „Kulturelle Aneignung“, traditionelle Kunst und Kinderbuch-Klassiker. Die Musikerin Ronja Maltzahn musste es bitter erfahren: Fridays for Future verbot ihr einen Auftritt auf einer Demo, weil sie Dreadlocks trug. Eine traditionelle Haartracht schwarzer Jamaicaner. Als Weiße. Warum aber sollen Menschen heutzutage nur noch aussehen dürfen, wie es angeblich der eigenen Hautfarbe bzw. Kultur angemessen ist? Und wer bestimmt überhaupt darüber, was „erlaubt“ ist? Der Zeitgeist ist mittlerweile so aufgeheizt, dass ein Shitstorm im Wasserglas dazu führen kann, dass Auftritte gecancelt werden oder gar berufliche Existenzen ins Wanken geraten. Der Ravensburger Verlag hat kürzlich wegen „vieler negativer Rückmeldungen“ zwei Bücher zu dem bisher als harmlos geltenden Thema „Winnetou“ zurückgezogen. Die Bücher schürten kolonialistische Vorurteile und seien ein Fall von „kultureller“ Aneignung. Dürfen also nur noch Indianer über Indianer schreiben? Oder ist schon die Verwendung des „I-Worts“ sträflich? Es ist derzeit nicht leicht, sich öffentlich zu äußern, ohne dass an allen Ecken und Enden Correctness-Fallen lauern. Manche finden es richtig, im Umgang mit Minderheiten etwas sensibler zu sein, als es früher üblich war. Andere betonen, es sei einer freien Gesellschaft unwürdig, nur noch darüber zu verhandeln, „was man noch darf“. Es wird Zeit, sich die Argumente für und wider genauer anzuschauen. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Scary Christmas

Der Autor bei einer Lichterdemo in seiner Heimatgemeinde

Der Weihnachtsmann hat neue Corona-Grausamkeiten im Sack und die Prognosen für 2022 sind nicht rosig – dennoch gibt es lichte Momente. Menschen überall im Land gehen zu Tausenden auf die Straße und demonstrieren – oft stumm und wie 1989 mit Kerzen in der Hand – gegen die Spaltung, gegen Ausgrenzung, gegen die drohende Impfpflicht, für die Freiheit. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Schrei aus der Stille

Ein neuer Album-Sampler, produziert von Jens Fischer Rodrian, setzt mit Protestliedern zur Coronapolitik ein Zeichen gegen die verbreitete Gleichgültigkeit der Kulturszene. Und sie schweigen weiter. Die etablierte Szene der engagierten Deutschrocker, Chansonniers und Nischenkünstler hat als kulturelles „Korrektiv“ zu einer immer selbstherrlicher sich gebärdenden Staatsmacht abgedankt. Die Helden unserer Jugend korrigieren allenfalls noch die wenigen verbleibenden Oppositionellen, indem sie die Diffamierungsnarrative der Herrschenden 1:1 übernehmen. Doch wo die Anpassung der vielen fast erdrückend Raum greift, tritt der Mut der wenigen umso deutlicher hervor. Und der Widerstand wächst — auch in der durch Auftrittsverbote und Auflagen arg gebeutelten Kulturszene. Viele haben verstanden, dass dies nicht die Zeit sein kann, sich vor dem immer schärferen Gegenwind des gelenkten Zeitgeists wegzuducken. Es ist Zeit, nach vorne zu treten, ein Risiko einzugehen und vor dem Hintergrund des weltanschaulichen Einheitsgraus Farbe zu bekennen: für die Freiheit, für die Getretenen, die Niedergedrückten und die Ausgegrenzten dieser bleiernen Epoche. Unter der Federführung von Jens Fischer Rodrian wird im Januar 2022 ein Album-Sampler mit Liedern und vertonten Slam-Poetry-Texten erscheinen, die zur Coronapolitik dieser Tage kritisch Stellung nehmen: „Protestnoten“. Roland Rottenfußer

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Der Impfrassismus

Szenenbild aus “Green Book”

In Deutschland eskaliert die Ungleichbehandlung einer Minderheit – wenn man Vergleiche zieht, geben sich die Täter entrüstet. Wenn an fast jeder Restauranttür stünde „Einlass nur für Weiße“ – und dies auf Anweisung des Staates –, würden Sie das schweigend hinnehmen oder wäre es ein Grund, sich massiv für die Diskriminierten einzusetzen, auch wenn Sie selbst nicht zur betroffenen Gruppe gehören? In Deutschland und Österreich sind wir dabei, uns an ungeheuerliche Dinge zu gewöhnen. Wir befinden uns auf einer abschüssigen Bahn in Richtung des absoluten Menschlichkeits-Nullpunkts. Die Ungeimpften-Diskriminierung ist nicht nur alltägliche Realität, sie wurde von der schweigenden Mehrheit praktisch abgesegnet. Und gerade in einem historischen Moment, in dem deutlich wird, wie unzureichend der hoch gelobte Impfschutz ist, drehen Politiker fast aller Couleur noch mal auf und versuchen auch die letzten Widerständigen zur Nadel zu drängen – ein Unterfangen mit sehr ungewissem Ausgang, wie heute selbst Impfbefürworter zugeben müssten. Aber Vergleiche mit Rassendiskriminierung – ist das überhaupt erlaubt? Kein historischer Vorgang gleicht exakt dem anderen. Aber es ist schlimm genug, dass unsere Gesellschaft überhaupt auf ein Niveau abgesunken ist, auf dem Ähnlichkeiten mit historischen Verbrechen unübersehbar sind. Roland Rottenfußer (mehr …)

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