Beiträge von Roland Rottenfusser

Tanz auf dem Vulkan

Taiwan befürchtet eine chinesische Invasion, obwohl umstritten ist, ob die Insel zur Volksrepublik gehört. Sowohl China als auch die USA gebärden sich übergriffig. „Die gefährlichste Region der Welt“ — so wird Taiwan bezeichnet. Seit 1949 befindet sich die Insel in einem labilen Schwebezustand zwischen staatlicher Unabhängigkeit und Zugehörigkeit zu China. Präsident Xi Jinping besteht auf einer Vereinigung der beiden „Chinas“; die jüngsten Parlamentswahlen in Taiwan deuten jedoch eher darauf hin, dass die Menschen dort den alten Status beibehalten wollen und die „Hochzeit“ mit dem übermächtigen Nachbarn scheuen. Ob beide Gebiete zusammengehören, ob es sich also wirklich um eine Wiedervereinigung nach dem Muster von BRD und DDR handeln würde, dafür finden sich in der Geschichte des Landes Argumente, aber auch Gegenargumente. Die Volksrepublik übt verstärkten Druck aus mit einer Doppelstrategie aus Lockrufen und unverhüllten Drohungen. Die Hand im Spiel haben aber auch die USA, die die Dominanz über den Pazifikraum für sich behalten wollen. Nach einem Besuch der einschlägig bekannten Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi fürchten viele, der Westen wolle eine Entwicklung analog zum Russland-Ukraine-Krieg riskieren und China sowie Taiwan in einen aufreibenden Stellvertreterkrieg treiben, der verheerende Folgen für die Weltwirtschaft hätte. Der Vergleich Taiwans mit der Ukraine hinkt jedoch in mehrfacher Hinsicht. Es stellt sich die Frage, warum die beiden um die Vorherrschaft ringenden pazifischen Platzhirsche die Entscheidung über ihre weitere Zukunft nicht einfach den Menschen in Taiwan überlassen können. Roland Rottenfußer

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Das Meer in mir

In vielen Kulturen kennt man das Meer als Symbol des Todes und der mystischen Einheit. Man kann ein Glas voll Meerwasser unter dem Mikroskop untersuchen und wird dort unzählige aufgelöste Mineralien wie auch Kleinstlebewesen finden. Kein Zweifel: der Mensch hat das Meer „im Griff“, er glaubt es verstanden zu haben – wie alles andere auch. Damit ist aber der Zauber noch nicht erklärt, den die weite spiegelnde Fläche mit den darunter liegenden undurchsichtigen Tiefen seit jeher auf Menschen ausgeübt hat. Das Meer wurde – wie Wasser überhaupt – zum Gegenstand unzähliger Mythen und symbolischer Deutungen in der Kunst wie auch in spirituellen Lehren. Kein Wunder, denn je nach Betrachtungsweise verbinden wir mit dem Meer Leben oder auch Tod. Es ist Ziel der großen Reise des Wassers durch die Welt oder auch Ausgangspunkt einer neuen. Dieser Artikel will Wasser einmal nicht als Getränk, Handelsware oder Aufenthaltsort von Fischen beschreiben, sondern seiner Wirkung auf den menschlichen Geist nachspüren. Er versteht sich nicht als Glaubensbekenntnis, das sich anderen aufdrängt, eher als Einladung zu einem Streifzug durch Kultur- und Religionsgeschichte. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Der Wind des Wandels

Das Jahr 2024 könnte der Knockout für Freiheit und Wohlstand sein — oder der Startschuss für eine Wendezeit, der die jetzige Herrscherclique von der Bühne der Geschichte fegt. Sind Sie frohgemut und zuversichtlich beim Jahreswechsel? Oder doch eher niedergeschlagen, weil Sie das Schlimmste befürchten — die Fortsetzung der Misere der letzten Jahre, zuzüglich ein paar böser Überraschungen? Die Luft im politischen Deutschland ist stickig und verbraucht, kaum irgendwo keimt Mut. Frischer Wind ist nur als meteorologisches Phänomen zu spüren. Tatsächlich dürfte wohl nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Und, was noch schlimmer ist: Das Selbstvertrauen, der Glaube an die Möglichkeit, etwas zu verändern, ist vielfach geschwunden. Wer sich von seinem Staat fortgesetzt erniedrigt, beraubt und unter Stress gesetzt sah und zuschauen musste, wie die meisten unserer lieben Mitbürger noch inbrünstig die Füße derer küssten, von denen sie getreten wurden, der ist nach Jahren innerer und äußerer Kämpfe nicht mehr ganz in seiner Kraft. Und genau diese Kraft würde dringend gebraucht, um als selbstbewusster „Souverän“ die selbsternannten Erziehungsberechtigten aus Politik, Medien und Großkonzernen in ihre Schranken zu verweisen. Die Angst, mit der wir dem Jahr 2024 entgegensehen, basiert jedoch auf der Grundannahme, das, was „die Mächtigen“ planen, werde unweigerlich auch geschehen. „Was werden sie uns als Nächstes antun?“, lautet die bange Frage. Sie ist falsch gestellt. Es geht vielmehr darum, nach Wegen zu suchen und Strukturen zu schaffen, die dafür sorgen, dass deren Plan eben nicht aufgeht — dass sich die Welt vielmehr nach dem Willen derer gestalten kann, die klug und menschlich auf die Dinge blicken. Wie kommen wir da wieder raus? Sicher wird mein Artikel diese Frage nicht voll umfassend beantworten können. Wohl aber liegt im Entwurf einer solchen Exit-Strategie eine Jahresaufgabe für ein Kollektiv scharfsinniger, menschlich integrer Autoren und Leser. Und noch eine Frage ist zu beantworten: die nach dem „Wohin?“. Roland Rottenfußer

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Das ewige Leben

Evelyn Opela im Film “Das Blaue Palais: Unsterblichkeit”

Transhumanisten sehen den Tod des menschlichen Körpers als technisch lösbares Problem an — spirituelle Lehrer halten Unsterblichkeit schon lange für möglich. „Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe“, soll Jesus gesagt haben. Gemeint ist aber wohl ein Leben in einem neu erschaffenen Körper auf einer „neuen Erde“. Andere Religionen verkünden die „Seelenwanderung“, also die Unsterblichkeit unseres individuellen Bewusstseins, nicht des physischen Körpers. Was unsere reale physische Hülle betrifft, so sind deren Zukunftsaussichten durchweg düster — speziell, wenn man die Zeit erster jugendlicher Frische schon eine Zeit lang hinter sich hat. 80, 90 Jahre sind uns zugeteilt, wenn wir nicht gerade die Queen Mum oder Henry Kissinger sind. So manchem auch weniger. Die Folgen sind ein gewisser Zeitdruck, die Melancholie der Vergänglichkeit, hektische Betriebsamkeit zum Zweck der Verdrängung. Die Fantasie des Menschen hat viel geleistet beim Versuch, den Tod wenigstens in der Vorstellung auszutricksen. Vom Vampirroman bis zum Jenseits-Channeling gibt es genügend kurzweiligen Lesestoff. Hier sind wir assoziativ schon bei Ray Kurzweil und anderen Transhumanisten angelangt, die die Möglichkeit menschlicher Unsterblichkeit schon ab 2030 ansetzen. Da könnten die meisten von uns dem Tod noch mal von der Schippe springen. Aber wird dies eine Option für alle Menschen sein — oder doch nur wieder für die „Eliten“? Und ist es überhaupt wünschenswert, nicht zu sterben? So mancher Visionär scheint sich die Konsequenzen eines solchen Szenarios nicht sorgfältig überlegt zu haben. Roland Rottenfußer

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Keinerlei Verbesserungen in Griechenland

50. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Längst überfällig, teile ich heute nochmal einiges zur Gesamtsituation in Griechenland mit. Gut sieht es in keinerlei Hinsicht aus. Die Trends zur Verelendung und Verarmung der Menschen halten an, die ultrakonservative Mitsotakis-Regierung schaut weiterhin tatenlos zu, und der Niedergang der SYRIZA scheint ebenfalls nicht mehr aufzuhalten zu sein. Und die Lage bei uns, die neuesten Spendenzahlen, der aktuelle Kontostand? – Lest bitte selbst! Holdger Platta (mehr …)

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Die Seele des Westens

Galileo Galilei, Gemälde: Justus Sustermans

Europa sollte ein offener Debattenraum sein, in dem Macht begrenzt wird und Narrative verhandelt werden können. Leider ist der „freie Westen“ dabei, sich selbst zu verlieren. Die Idee eines völkerverbindenden Europa ist obsolet geworden. Der Werteverfall auf dem Mutterkontinent der „freien Welt“ wurde zuletzt durch die Flüchtlingskrise, durch den unter dem Stichwort „Corona“ vollzogenen Freiheitsabbau und durch die Beteiligung an Kriegen in nah und fern offenkundig. Von „Westlessness“ oder „Hass auf den Westen“, so Jean Ziegler, ist die Rede. Gleichzeitig scheint die frühere Spaltung in rechtsautoritär regierte Länder wie Ungarn und Polen und noch leidlich liberale Teile aufgehoben — derart, dass sich nun Illiberalität und Staatsautoritarismus in ganz Europa ausbreiten. Stets schüren Politik und Medien auch die Angst, von nichteuropäischen globalen „Wettbewerbern“ überholt und aus dem Zentrum heraus an den Rand gedrängt zu werden. Dies geht mit dem Druck beziehungsweise der Versuchung einher, demokratische Standards zu schleifen — mit der Begründung, autoritär regierte Länder seien effizienter und eher auf Erfolgskurs. Wie können wir Europas ursprüngliche Vision bewahren — und worin läge eine solche überhaupt? Wie kann Selbstaufgabe verhindert werden, ohne dass sich Europa zugleich in anachronistischer Kolonialherren-Überheblichkeit noch immer als Lehrmeister aufspielt, an dessen Wesen die Welt genesen soll? „Europa ist keine Leitkultur mehr, die andere belehren will, sondern eine Anleitung zum Selbstdenken“, schreibt der Germanistik-Professor Jürgen Wertheimer. Sicher ist das etwas zu optimistisch gedacht, aber es umreißt einen wünschenswerten Weg. In seinem gewichtigen Buch „Europa — die Geschichte seiner Kulturen“ argumentiert Wertheimer vor allem entlang der reichen Kulturgeschichte. Für den Autor ist Europa kein Hort in Stein gemeißelter „Werte“, sondern ein offener Debattenraum, in dem Denkformen und Lebensentwürfe immer neu unter den Beteiligten verhandelt werden können. Nicht dieses oder jenes „falsche“ Narrativ, das sich in Europa ausbreitet, führt also zum Selbstverrat der alten Welt, sondern allein die Zerstörung einer offenen Gesprächskultur zugunsten autoritärer Vorgaben. Roland Rottenfußer (mehr …)

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Himmelsrichtung des Grauens

Über „den Westen“ wird in bestimmten Kreisen nur noch verächtlich gesprochen. Statt andere Weltgegenden zu idealisieren, sollten wir unsere Werte wieder mit Leben erfüllen. „Abendland, Abendland, ich achte und verachte dich“, sang der österreichische Chansonnier André Heller mit der für ihn typischen brüchigen Stimme. Dabei ist er selbst ein Kind dieser Weltregion. Der Abendländer, das ist jemand geworden, der — wie Friedrich Nietzsche es treffend ausdrückte — „vor sich selbst mit zugehaltener Nase dasteht“. Geradezu mit Ekel im Tonfall wird in sehr vielen Diskursen kritischer Intellektueller „der Westen“ beschrieben. Gemeint sind meist die NATO-Länder und von ihnen beeinflusste Staaten. Aber auch ganz allgemein die Weltregion, in der nach außen hin Werte wie Pluralismus, Liberalismus und parlamentarische Demokratie vertreten werden. Unauflöslich verbunden mit der Vorstellung vom Westen scheinen Bezeichnungen wie „Heuchelei“ und „Überheblichkeit“ zu sein. Der Begriff „Wertewesten“ ist im Grunde zum Running Gag geworden. Diese harsche Selbstkritik hat Gründe: die Geschichte des europäischen Kolonialismus vor allem, mit den bis heute wirksamen Mechanismen struktureller Ausbeutung des globalen Südens. Und das kriegerische Dominanzgebaren der USA sowie ihrer europäischen Vasallenstaaten. Dies, verbunden mit einem missionarischen Anspruch — am westlichen Wesen solle die Welt genesen —, schürt Hass im Osten und Süden. Schwieriger als das Aufspüren von Fehlern der „eigenen“ Region ist es allerdings, wirklich überzeugende Beispiele aufrichtiger Werteorientierung im nicht westlichen Ausland zu finden. Die Idealisierung von Ländern wie Russland, China oder der muslimischen Welt führt in eine Sackgasse, da ihr die teilweise desolate Realität in diesen Weltregionen entgegensteht. Zweifellos wurden „westliche Werte“ von denen, die großsprecherisch mit ihnen hausieren gehen, verraten und bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Die Erkenntnis dieses Verrats sollte aber nicht verbunden werden mit der Abwendung von dem, was verraten wurde. Roland Rottenfußer

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Der weinende Dritte

Deutschlands Verhalten im Nahost-Konflikt ist auch der Versuch, die Schuld am Holocaust zu „bewältigen“ – allerdings werden aus dieser oft die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Netanjahu? Biden? Chamenei? Hamas-Führer Ismail Haniyya? Nein, der für Deutschland wichtigste Politiker, an den im Zusammenhang mit dem israelisch-palästinensischen Dauerkonflikt zu denken ist, ist seit fast 80 Jahren tot: Adolf Hitler. Einerseits wirkten die grauenhaften Erfahrungen des Holocaust beschleunigend auf die Staatsgründung Israels im Jahr 1948 und auf den Zuzug vieler Schutz suchender Juden; andererseits bestimmt der Schatten Hitlers bis heute das Verhalten aller Deutschen zu Israel. Sei es, dass argumentiert wird, „gerade wir Deutschen“ müssten uns angesichts des blutigen Überfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 bedingungslos an die Seite Israels stellen; sei es, dass die besondere Verpflichtung der Deutschen zum Schutz aller unterdrückten Minderheiten, also auch der Palästinenser, beschworen wird. Deutsche tun nie etwas „einfach so“; sie tun es immer auch „angesichts der Geschichte“. Teils wirkt das achtsam, teils verkrampft, oft schießt es deutlich über das sicher ehrbare Ziel hinaus. Mittlerweile ist ein Dilemma entstanden, das unlösbar scheint, weil die zwei wichtigsten Aufarbeitungsstrategien der Nachkriegszeit einander fundamental widersprechen. „Gerade wir Deutschen“ mussten ja in den letzten Jahren viele Flüchtlinge aus muslimischen Ländern hereinlassen, die sich dann als Antisemiten erwiesen haben. Dies führte zu Übergriffen auf Juden, zu deren Schutz „gerade wir Deutschen“ in besonderem Maß verpflichtet sind. Ähnlich widersprüchlich die deutsche Haltung im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Es scheint fast, als würde sich Deutschland in seinem Bemühen, diesmal ganz besonders korrekt zu handeln, in immer neue Schuld hineinbüßen. Mit jedem Versuch, uns strampelnd aus dem Treibsand der Schuldverstrickung zu befreien, zieht es uns tiefer hinab. Helfen kann hier nur ein Bewusstsein für die kollektivpsychologischen Hintergründe des Geschehens. Helfen kann auch das entschlossene Bekenntnis zu universeller Menschlichkeit, was bedeutet: bedingungsloses Eintreten für die Opfer, egal welcher Herkunft. Helfen können konsequenter Gewaltverzicht und die Erkenntnis, dass immer einzelne Menschen, nie ganze Völker „böse“ oder „schuldig“ sein können. Roland Rottenfußer

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Generation Schuldgefühl

In einem Vortrag erklärt der Künstler und Buchautor Raymond Unger, wie eingebildete Handlungsoptionen in der Klimafrage zu Hypermoralismus führen. Sich schuldig fühlen — das ist eigentlich eine unangenehme Sache. Man sollte annehmen, dass Menschen versuchen, dieses Gefühl möglichst zu vermeiden. Manchmal hat man jedoch den Eindruck, dass viele Zeitgenossen sich geradezu darum reißen, Schuld zu übernehmen. Ob es die mit Corona-Patienten überfüllte Intensivstation ist, der hilflos auf einer Eisscholle treibende Eisbär, ob es das Leid der ukrainischen Bevölkerung ist oder das der Opfer lange zurückliegender Taten der Nazis — immer bin „ich“ es, der sich dafür verantwortlich zu fühlen hat. Wo ich nicht selbst der Täter war, habe ich die Tat vielleicht zugelassen — oder ich gehöre einem Täterkollektiv an. Speziell innerhalb des Lagers, das sich grün, links oder woke nennt, ist geradezu eine Art Schuldhabsucht festzustellen. Zu tun hat dies auch mit der speziellen seelischen Prägung der Babyboomer-Generation. In unserer Kindheit lernen wir leider eine Menge nutzloser und schädlicher Dinge: sich minderwertig fühlen, übermäßige Identifikation mit Autoritäten oder angemaßte Handlungsoptionen, die wir in Wahrheit gar nicht haben. Mit der jetzt dominierenden Generation wurde ein kollektives psychisches Störungsmuster nun auch politisch zum Problem. Denn natürlich wollen Nachkriegskinder jene Schuldgefühle, die sie ohne wirkliche Notwendigkeit auf sich genommen haben, irgendwann auch wieder loswerden. So werden sie zu Hypermoralisten, zu Chefanklägern ihrer Mitmenschen. In einem öffentlichen Vortrag legte Raymond Unger diese destruktive Psychodynamik bloß. Wer sie versteht, wird künftig nicht mehr so leicht zu manipulieren sein. Roland Rottenfußer

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Die Weigerung, sich zu gewöhnen

Gunnar Kaiser, gestorben am 12.10.2023

Gunnar Kaisers Buch „Der Kult“ interpretiert den Corona-Hype als quasi-religiösen Wahn und Erziehung zur Unmündigkeit. Es gibt Menschen, die sich erst in Zeiten äußerster Herausforderung zu ihrer vollen Größe aufzurichten scheinen. Gunnar Kaiser ist einer von ihnen. Seine Videobotschaften, Interviews und jetzt auch Bücher waren und sind Sumpfblüten inmitten eines unverstellbaren geistigen Morasts. Man möchte „Corona“ fast dankbar dafür sein, dass der Widerstand gegen den Irrsinn auch Denker wie ihn im stetig sich wandelnden Strom der Aufmerksamkeitsökonomie nach oben gespült haben. Seine klugen und zugleich menschlichen Zeitanalysen haben vielen geholfen, zu überstehen, wo Gewinnen vorerst nicht möglich scheint. Gunnar Kaiser veröffentlichte unlängst im Rubikon Verlag sein Buch „Der Kult. Über die Viralität des Bösen“. Darin interpretiert er das Corona-Geschehen analog zu den Riten und Ideologien einer Sekte, die es geschafft hat, die Weltgesellschaft so großflächig zu infizieren, dass der Wahn mittlerweile als „Normalität“ angesehen wird. Brillante Gesellschaftskritik, psychologische Tiefenanalyse, kulturhistorischer Weitblick, scharfzüngige Angriffe auf Meinungsgegner und ein hohes Maß an persönlicher Integrität: Das neue Buch enthält alles, was man an Gunnar Kaiser zu schätzen gelernt hat – und mehr. Roland Rottenfußer (mehr …)

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