Ein Leben für den Irrtum

 In Politik (Inland), Wirtschaft

Faschismus ist Kapitalismus im Zerfall. Moreau analyisiert eine Lebenslüge der “Etablierten”: Die Krisenverursacher entrüsten sich über die Symptome: das Erstarken der Rechten. Dabei sind Menschenverachtung und die unsägliche Wettbewerbsdoktrin Samen, die sie selbst mit gesät haben. (Moreau)

Der europäische Karren steckt verdammt im Dreck. Wie ich es sehe, sind der Rechtsruck und die nationalistischen Bewegungen aber nur Symptome für eine strukturelle Krankheit, als deren gegenwärtige Sinnbilder Jean-Claude Juncker und Angela Merkel oder noch mehr die mörderische »Troika« stehen mögen – neoliberale Hardliner, die eine Politik nicht für die Bevölkerungen Europas, sondern für Vermögensverwalter, Banken und Konzerne machen. Die Leute spüren ganz richtig, dass sie von dieser neoliberal orientierten, im Prinzip antidemokratischen Politik, die die Ungleich­heit verschärft und am laufenden Band soziale Verwerfungen produziert, nicht mehr gemeint sind, vielleicht auch nie gemeint waren, sondern verachtet werden.

Der allertödlichste Fehler in der Konstruktion der EU ist wohl, dass der Neoliberalismus, z.B. die unsägliche Wettbewerbsdoktrin, in den Verträgen festgeschrieben wurde, was alternative, natur- und menschenfreundlichere wirtschafts- und sozialpolitische Ansätze praktisch ausschließt. Der Kampf gegen die Rechten findet derzeit auf verlorenem Posten statt, eben weil die Rechten nur Symptome, nicht Ursache der Krise sind. Die personifizierten Krisenverursacher in Amt und Würden, Juncker, Merkel, Schäuble, Schelling und wie sie alle heißen, mimen Abscheu und rümpfen über genau jene rechten Symptome die Nase, für deren Er­starken allerdings sie selbst den Boden bereitet haben und täglich weiter bereiten, dauerhaft unfähig, ihrer eigenen tragischen Rolle beim Nieder­gang Europas gewahr werden zu können, bedeutete dies doch das Eingeständnis, das ganze eigene Leben lang an das Falsche geglaubt zu haben.

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