Prof. Ernst Kuper (l.) und Prof. Wolfgang Vogt überreichen den Preis für Konstantin Wecker an dessen Mitstreiter Holdger Platta. (Foto: Peter Heller)

Zur Verleihung des Göttinger Friedenspreises an Konstantin Wecker am vergangenen Samstag. Holdger Platta, Vorsitzender des Göttinger Vereins “Initiative für eine humane Welt”, durfte den Preis am 10. März für den aus Termingründen verhinderten Konstantin entgegennehmen. Neben “atmosphärischen” Beschreibungen lobt er den Preisträger als jemanden, bei dem Menschlichkeit und Engagement keineswegs auf seine Bühnenauftritte beschränkt sind. (Holdger Platta)

Am vergangenen Samstag bekam Konstantin Wecker den Göttinger Friedenspreis verliehen – und niemals zuvor habe ich die wunderschöne Aula der Universität Göttingen am Wilhelmsplatz so überfüllt gesehen wie bei dieser Matinee. Rund 600 Besucherinnen und Besucher wollten Zeuge dieser Preisverleihung sein – übrigens die 20. während der letzten zwei Jahrzehnte –, und selbst die Präsidentin der Göttinger Universität, Frau Professorin Ulrike Beisiegel, übermittelte dem Preisträger Konstantin Wecker ihre Glückwünsche sowie die stellvertretende Oberbürgermeisterin der Stadt, Frau Helmi Behbani (SPD).

Angemerkt an dieser Stelle sei: auch die Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“ erhielt diesen Friedenspreis, eine Zeitschrift, die im besten Sinne Fachwissen mit politischem Engagement verbindet, und der Kuratoriumsvorsitzende der Vergabejury, Professor Götz Neuneck, tätig am Hamburger „Institut für Friedensforschung“, sprach von zwei „herausragenden Preisträgern“ (wir hoffen, sehr bald dessen Laudatio auf HdS präsentieren zu können).

Konstantin Wecker konnte, zum großen – hörbaren – Bedauern des Publikums, bei dieser Preisverleihung nicht anwesend sein (wegen auswärtiger Terminverpflichtungen, die seit langem schon feststanden), doch seine gut zwölfminütige Videobotschaft, am Tag davor in Salzburg aufgenommen, kam derart gut bei den Festtagsgästen an, dass immer wieder starker Beifall seine Rede unterbrach. Und das war durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn man die kämpferische Friedensrede des Preisträgers mit ihren deutlichen und unerschrockenen Aussagen zur Kenntnis nimmt.

Ich selber übrigens hatte die Aufgabe übertragen bekommen, an Stelle von Konstantin Wecker den Friedenspreis entgegenzunehmen, sicherlich auch mit Blick auf die Tatsache, dass Konstantin Wecker seit 2013 Ehrenvorsitzender unseres gemeinnützigen Vereins „Initiative für eine humane Welt“ ist, einer Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Göttingen, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Beiträge zu leisten zur „Entwicklung einer ökologischen und sozialen, demokratischen und friedensfähigen Gesellschaft“ und deren Mitbegründer und Vorsitzender ich seit dem Jahre 2010 bin.

Es verstand sich von selbst, dass ich mich bei meiner Danksagung für die Preisverleihung kurz gefasst habe (um so mehr, als ich erst ein, zwei Tage vorher von der Tatsache erfahren hatte, auch meinerseits etwas zu der Preisverleihung sagen zu dürfen). So beschränkte ich mich darauf, den Mitpreisträgern – auch im Namen von Konstantin Wecker – zu gratulieren, dem Laudator Götz Neuneck für dessen kluge und informierte, sensible und engagierte Laudatio zu danken und zwei persönliche Bemerkungen zum Abschluss zu machen: erstens, dass Konstantin Wecker nicht nur auf der Bühne wieder und wieder einträte für Frieden, Menschenrechte und soziale Projekte, sondern auch “backstage”, hinter den Kulissen (mit sehr, sehr viel finanziellem Engagement auch!). Und dass, zum zweiten, auch der Konstantin Wecker des persönlichen Alltagslebens ein Mitmensch ist, der seine Mitmenschlichkeit zu leben versucht und zu leben versteht, warmherzig und offen für die Nöte anderer, friedfertig und persönlich engagiert zugleich. Ich denke, der große Beifall nach diesen Worten galt vor allem Konstantin Wecker selbst, dem einen der beiden Preisträger an diesem Festtag in der Alten Aula der Göttinger Universität.

Abschließend nur zwei Informationen noch: natürlich nutzten wir Ersatzakteure an diesem Tag die Gelegenheit, Flyer zu unserer GriechInnenhilfe auszulegen auf sämtlichen Sitzplätzen im Saal, außerdem, in gleicher Zahl, Flyer zur Flüchtlingshilfe von Konstantin Wecker und seinem Co-Aktiven Christian Springer, dem Kabarettisten aus München, im Libanon (Mailanschrift: kontakt@orienthelfer.de); ein befreundetes Ehepaar half uns dabei. Und Abschlussbemerkung Nummer zwei: da Konstantin Wecker auf dieser Veranstaltung ein Benefizkonzert in Göttingen ankündigen ließ – der Termin steht noch nicht fest –, könnte ich ihm als Gastsängerin für diesen Abend von ganzem Herzen Hanna Carlson empfehlen. Sie trug wesentlich zum Gelingen dieser Festveranstaltung bei, unter anderem mit ihrer Interpretation des Wecker-Songs „Ich habe einen Traum“. Ihr wißt: jenes Liedes von Konstantin Wecker, in dem er auf so eindrückliche Weise für eine flüchtlingsfreundliche Welt ohne Engherzigkeit und Grenzen plädiert. Ich jedenfalls bekam bei der Interpretation dieses Liedes durch Hanna Carlson eine Gänsehaut, und ich vermute, das ging auch vielen anderen Besucherinnen und Besuchern so.

Und hier noch einige Angaben und Links:

An die Flüchtlingshilfe im Libanon könnt Ihr Spenden überweisen auf das Konto der Stadtsparkasse München mit der IBAN-Nummer DE92 7015 0000 0000 5741 11 (BIC: SSKMEDEMM).

An die GriechInnenhilfe (den meisten von Euch sicherlich bekannt) auf das Konto der Sparkasse Göttingen mit der IBAN-Nummer DE16 2605 0001 0056 0154 49 (BIC: NOLADE21GOE).

Und erste Berichte aus der Ortspresse – dem „Göttinger Tageblatt“ (GT) sowie der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“ (HNA) – zur Preisverleihung könnte Ihr nachlesen unter den Links:
http://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Wecker-kuendigt-Benefizkonzert-an
https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/friedenspreis-goettingen-konstantin-wecker-und-wissenschaft-und-frieden-gewinnen-9682858.html

Gleich unter diesem Beitrag anzuklicken, findet Ihr die Videobotschaft von Konstantin Wecker zum Göttinger Friedenspreis.