Alexa Rodrian: Somnambul

 In FEATURED, Poesie, Politik (Inland)

Alltag in Deutschland: Ohne Maske, auch mit “Maskenbefreiung”, werden Menschen beschimpft, und schon Kinder werden im Sinne der neuen Doktrin “ausgebildet”. Noch verletzender als die Brutalität der Staatsorgane ist aber oft die Tatsache, dass unsere neunormalen Mitbürger keinen Finger für die jetzt durch “G”-Regelungen massiv Diskriminierten rühren. Sie sehen es nicht, wollen es nicht sehen oder sind ganz offen Apartheids-Befürworter. Selbst körperliche Übergriffigkeit, wie sie jetzt mit der Maskenpflicht droht, wird von Menschen gleichgültig hingenommen, deren Hals vom vielen Nicken schon ganz steif geworden sein muss. Die Sängerin, Komponistin und Dichterin Alexa Rodrian hat in diesem prosanahen Gedicht ein paar Alltagsszenen zusammengetragen, in denen sich sicher viele von uns wiederfinden können. Sie zeigt sich dabei wie immer emotional, verwundbar, aber auch analytisch stark.

 

Die Pfarrersfrau sie kann es nicht ertragen was ich mir erlaube ihr zu sagen
Ein gehemmtes Grinsen steht ihr im Gesicht

Es ist für alle gleich schlimm sagt sie mir nein das ist es nicht spreche ich

und hoffe dass ihr Grinsen jetzt zerbricht

Das tut es nicht unbeholfen grösser wird’s und wundern soll’s mich nicht
Ihr Gatte lässt jetzt Kinder impfen in der Kirche und 2G ist dort schon lange Pflicht

Halleluja wollt ich singen Halleluja auf meiner Zunge jetzt zerbricht

Die Dame neben ihr die tut’s ihr gleich sogar schlimmer noch
In ihr da sehe ich das du bist schuld du und dein Moloch

Verachtung zeigt sie im Gesicht denn ganz klar für sie verletz ja ich die Bürgerpflicht

Gemeinsam geht ihr jetzt ganz somnambul in jeden Laden rein
Ihr zeigt ihn her euren neuen Lebensberechtigungsschein

und sagt mir allen Ernstes es solle gleich für alle sein

Es geht hier nicht ums Shoppen gehen für viel mehr sollten wir jetzt beisammen stehen

doch wenn ihr nicht einmal mehr fühlt wie‘s den Ausgegrenzten dabei geht

ist es dafür wahrscheinlich schon viel zu spät

Im Supermarkt gleich neben dran da geht‘s dann weiter mit dem Drill
Immer wieder ist’s der Oberlehrerinnen Typ der mich zurechtweisen will

Sie tragen keine Maske sagt sie schrill ja ich weiß sag ich zurück ganz still

Der nette Mann im Edeka war nämlich gerade dran zu checken warum ich ohne Maske kam

Na ein Attest das kann ja jeder sagen mischt sie sich nun wieder ein

was kann denn das wohl sein ich hab kein Problem beim Tragen.

Am Rande sei erwähnt meinen Biomarkt den darf ich Maskenlos nun gar nicht mehr besuchen
Ein Missgeschick ist dort geschehen beim Streichen ist’s passiert

Die oberste Etage Rot und Grün sind ausgelaufen

Das wird arg braun die müssen erst die Farben wieder auseinander klauben

An der Kasse dann man denkt ja öfter mal es könnt nicht schlimmer kommen
wünscht die Kassiererin mir zusätzlich noch das Virus und den Tod

und gleichzeitig kommt ein Vater neben mir in grosse Not

Sein Kind versucht die Maske ihm zu ziehen vom Gesicht

Mit strenger Stimme sagt er nein nein nein das darfst du nicht das ist hier Pflicht

Verzweifelt wendet sich das Kindlein ab und schaut auf mich – erstaunt scheint es zu sein

Nicht lang denn dann beschließen wir zu lachen und Grimassen miteinander zu machen

Dem Vater aber dem gefällt das nicht er dreht das Kindlein weg von mir

denn schliesslich bin ja ich die die die Regel bricht

Was soll ich jetzt nur tun ich kann sie nicht verstehen egal wie ich es dreh und wende
Mein Menschsein ist bedroht vom Ende es ist dem Gehorsam wohl gewichen

Wörter wie Meinungsfreiheit Interesse und Diskurs aus dem Duden bald gestrichen

Ich gebe zu sie ist sehr gross die Wut wo liegt es wohl mein eigenes Versagen

muss auch ich mich täglich fragen

Friedvoll fällt mir immer schwerer macht ja auch tatsächlich Sinn denn ich les es jeden Tag
rücksichtslos rechts antisemitisch Nazischlampe das ist es was ich heute bin

Noch gar nicht lang ist’s her da war ich linke Feministin Menschenrechtlerin Grün

und noch vieles vieles mehr

Mein Ruf der ist nun sehr geschädigt und endlich welch Erleichterung er ist mir scheiss egal
Und ja ich weiss ihr werdet es wohl wieder sagen

Es war einmal doch heute hast du eine andere Wahl

Du wirst ja schliesslich nicht gefoltert oder vergewaltigt

Und hier steig ich dann gänzlich aus und versuch es noch einmal die Emphatie in euch zu wecken

Du lässt dich Impfen oder du fliegst raus
Studieren ohne Spritze das geht auch nicht mehr

Als Schwester und im schlimmsten Falle als Patient kommst du nicht mehr rein ins Krankenhaus

Nun knickst du ein nur damit du weiter leben kannst

Eigentlich hast du vor diesem Eingriff aber eine riesengroße Angst

Und tatsächlich bist du seither nur noch krank

aber Nebenwirkungen die sind egal aus Solidarität kollateral

Nein das alles ist natürlich keine Folter oder Vergewaltigung

Es ist doch nur ein bisschen penetrieren ein kleiner Pieks in deinen Körper abgespritzt

Nun hör doch endlich auf dich so hysterisch zu gerieren

Täglich hörst du wie sie dich beschimpfen
Du kannst nicht kritisch sein oder demonstrieren gehen

ohne in den Medien nur Lügen über dich zu sehen

Du wirst verprügelt an die Wand geschleudert und gewürgt

in der Öffentlichkeit aber hast du niemand mehr der für dich bürgt.

Denunziert wirst du noch obendrein und deine Freunde die wollen’s sicher nicht gewesen sein

Nun lass mich euch noch einmal fragen welchen Teil daran wollt ihr nicht sehen

Ihr solltet doch schon lange mit uns auf die Strasse gehen

Schließlich möchte ich noch etwas sagen denn es gibt hier nicht nur Grund zum Klagen
Viele neue wunderbare Menschen treffe ich in diesen Tagen

Und einige sind auch geblieben wir haben es geschafft trotz all den Unterschieden

An uns sollten wir die Zukunft messen, wir haben das Fühlen noch nicht vergessen

Und zu aller letzt noch mal zurück zum Biomarkt da sei gesagt
In der unteren Etage da ist’s noch bunt und obwohl ausgestiegen

ist mir mein Biomarktrabatt geblieben

Ihr habt euch Zivilcourage hinters Ohr geschrieben

Eure Farben, die sind klar geblieben, danke euch dafür ihr mutigen Lieben

Kommentare
  • Freiherr
    Antworten
     ” Mein Ruf der ist nun sehr geschädigt und endlich welch Erleichterung er ist mir scheiss egal.. “

    thats the key ! – die Schlüssel-Aussage , scheißegal muss es einem sein, die Bekloppten oder Gestörten sind nicht wir, man hält ihnen sofort den Spiegel vor wenn man “ohne” vor ihnen steht

    und in diesem Spiegelbild sehen sie sich selbst als die Deppen.

    ” Wenn du mit mir reden willst musst du dein Gesicht zeigen ” – sag ich oft, manche nehmen die Windel ab, als hätten sie nur darauf gewartet, erleichtert….

    andere stehen geschockt entgeistert und wenden sich ab,

    ein Polizist meinte : ” schau dass’d weida kimmst… ” – haha.

    Warum sollte man sich an absoluten Schwachsinn gewöhnen ? – ich kann es nicht, wo man hinschaut und hinkommt jedoch, haben die Leute ihren Verstand verloren, einfach so, von heute auf morgen, damals und bis heute.

    Die Deutschen insbesondere, sind sehr anfällig für das Verstandverlieren, scheint es zumindest, how comes ? – im Land der Denker.

    Auf halbem Weg den Berg rauf steht eine kleine Schutzhütte, dort mach ich mir immer ein Bier auf, rauche einen Joint –

    …kommt ein Wanderer mit Maske im Gesicht, setzt sich zu mir, ( cool das Gras, denk ich mir… )

    ” is wos passiert ? ” – frage ich ihn, ” Na, warum ? “, meint er – ” naja, sie hom ja a Maskng auf ” – ” Na “, meint er, ” wecham Virus, Ansteckungsgefahr , wecha da Pandemie.. ” – ” Ja gäh weida ! “, sag ich, ” a Pandemie ? – bei uns im Woid ? , seit wann und wosn nacha fira Pandemie, Pest, Cholera ? ” – seine Augen sehen entgeistert aus, Stirnrunzeln, ” mogst mi verarschen ? “, meint er – ” na “, sag ich, ” du mi ? ” –

    er schüttelt den Kopf, steht auf und geht in den Wald, mit seiner Maske im Gesicht…

    Wer, bitteschön, war da normal und wer nicht ?

    So macht es ein Normaler:

    damals, als ich zum ersten mal von einer ” Pandmie ” hörte, so um Feb. 2020 rum, bin ich auf meinen Balkon raus und hab so in die Gegend geschaut, die Berge und Täler, Wiesen und Wälder – keine Pandemie gesehen.

    Dann runter ins Tal zum Einkaufen, auch dort in der Stadt keine Pandemie zu sehen.

    Wieder zurück dann, um einen letzten Beweis zu haben, mit der Taschenlampe unters Sofa geleuchtet, auch dort hatte sich keine versteckt.

    Also war es klar: eine Pandemie gibt es nicht !

    Und nun – so muss es mir oft vorkommen – bin ich der einzige Normale in germany, naja, ein Sonderling war ich immer schon…

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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