Ben Becker liest: Der Panther (Rilke)

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Ein berühmtes Gedicht über Gefangenschaft und ein berührendes Tierporträt, minutiös beobachtet von dem Zoobesucher Rilke.

Anzeigen von 5 Kommentaren
  • Zeitphilosophie
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    I schreib ja grod an meine Memoarn, Zeid werds bevors z’spat is.
    Koa Alter ned as meinige und gsund ano, feid se nix, owa de Zeid wird oiwei schneller.
    Des is a Paradox, wal Zeid hob ja grod i gnua – vui mehra wia andere, i leb ja ohne Uhr !
    Vorn und hint also offen, a offenes End alles wos ich mach und is imma offen bevor i wos mach…
    zu jeda Zeid bin i wach oda a ned – a unerschöpfliches Zeidreservar owa trotzdem gähds imma
    scheller vorbei. I glab des is aso wal oana der wo gnua Zeid hod, an Zeid also iwahabst ned
    denga miassat, trotzdem Angst hod dass eam Zeid davolaft und er ja dann weniga hätt wia etza
    wo er so vui hod. Und a is des aso wals am End des offene End goa ned gibt – walst sterbn
    muasst wenn de Zeid kimmt.
    Na – also do schreib i etza ned weida, da wirst ja ganz deppert und fia des is mia d’Zeid wiakle
    z’schod.
    Zeid werds fiara Bier, no koans aufgmacht heid und d’Sunn stähd scho iwan Woid.
  • heike
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    Dem Panther-Gedicht von Rilke möchte ich noch seinen Papageien-Park hinzufügen.

     

    PAPAGEIEN-PARK

    Jardin des Plantes, Paris

     

    Unter türkischen Linden, die blühen, an Rasenrändern,

    in leise von ihrem Heimweh geschaukelten Ständern

    atmen die Ara und wissen von ihren Ländern,

    sie sich, auch wenn sie nicht hinsehn, nicht verändern.

     

    Fremd in beschäftigten Grünen wie eine Parade,

    zieren sie sich und fühlen sich selber zu schade,

    und mit den kostbaren Schnäbeln aus Jaspis und Jade

    kauen sie Graues, verschleudern es, finden es fade.

     

    Unten klauben die duffen Tauben, was sie nicht mögen,

    während sich oben die höhnischen Vögel verbeugen

    zwischen den beiden fast leeren vergeudeten Trögen.

     

    Aber dann wiegen sie wieder und schläfern und äugen,

    spielen mit dunkelen Zungen, die gerne lögen,

    zerstreut an den Fußfesselringen. Warten auf Zeugen.

     

    (Rilke)

     

  • heike
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    Ich hatte vor drei Jahren mal ein schönes Erlebnis mit Aras im Dresdner Zoo. Die sehen ja wirklich wunderschön aus, besonders gefielen mir die mit dem dunkelvioletten Gefieder. Ich habe mich ein wenig mit einem von ihnen unterhalten, dann kamen einige Kinder dazu, die fanden die dann auch ganz interessant. Es war ein sehr schönes Gespräch.   Und: einige Wochen später wurde genau so ein dunkelvioletter Ara aus dem Dresdner Zoo mit großen Werbeflächenaufrufen gesucht …. der hatte sich aufgemacht in die Freiheit.  Kein Witz.

    So kann´s gehen.

    Heikchen nimmt ihre persönliche lebenslange Quarantäne jetzt erst mal hin. Ich bin ja nicht der einzige seiner Freiheit beraubte Mensch auf diesem Planeten.

     

     

  • Die A N N A loge
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    Der Panther halte ich für eins der kraftvollsten Gedichte von Rilke – der ungebrochene, nicht durch Gitterstäbe zu verbiegende Drang nach Freiheit, entsprungen aus der Mitte des Herzens.

    Mir gefällt diese Aufnahme, die sprachliche Interpretation von Ben Becker, im Wechsel und Zusammenklang mit der Melodie.

  • Die A N N A loge
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    Auch die “Möwe Jonathan” aus der gleichnamigen Geschichte von Richard Bach liebt und lebt die Freiheit, die Freiheit des Fliegens. Dafür nimmt sie ihre einsame Stellung als Sonderlings unter den Möwen in Kauf.

    https://youtu.be/mgkk0Hdwmo8

     

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