Der Pyrrhussieg

 In FEATURED, Politik (Inland)

Die Bundestagswahl 2021 geriet zu einer Selbstfeier der Corona-Blockflöten, die erkennbar im eigenen Saft schwammen und keine wirkliche Opposition hochkommen ließen. Böse DDR! In dieser düsteren Periode der deutschen Geschichte trugen Parteien nur scheinbar verschiedene Namen, während sie in Wahrheit nur den einen, den vorgeschriebenen Geist verkörperten. Aus den Medien schallten tagein, tagaus die gleichen Phrasen. Wer anders dachte, war gesellschaftlich geächtet und musste mit beruflichen Nachteilen rechnen. Es wurde fleißig bespitzelt und denunziert, und ob man ins Ausland reisen konnte, war auch eher Glücksache. Wem dieses Szenario bekannt vorkommt, wer es gar mit heutigen Corona-Verhältnissen zu vergleichen wagt, dem sei Vorsicht angeraten. Er könnte allzu leicht in den Verdacht geraten, ein DDR-Bagatellisierer zu sein. Die Bundestagswahl 2021 hat offenbart, in welchem Verfallsstadium sich dieser Teil der „freien Welt“ mittlerweile befindet. Es herrschen erstickende Denkverbote und ein miefiger Etabliertenklüngel, der sich von jeder politischen Frischluftzufuhr abschneidet und nur noch bestrebt ist, die eigene Herrschaft — in welcher Personenkonstellation auch immer — über die Runden zu retten. Vergleiche mit „damals“ transportieren jedoch auch eine ermutigende Botschaft. Denn wie wir wissen, war die scheinbar festgefügte Regentschaft der Grauen Herren nicht von ewiger Dauer… Hermann Ploppa

 

Der König Pyrrhus von Epirus hatte im Jahre 279 vor Christi Geburt eine Schlacht gegen die Römer gewonnen. Einem Gratulanten sagte er: „Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“ Denn der hauchdünne Sieg über die Römer war mit so starken eigenen Verlusten verbunden, dass Pyrrhus und seine Kämpfer die nächste Schlacht gegen die Römer glatt verloren haben. Ähnlich verlustreich könnten die Corona-Einheitsparteien aus der letzten Bundestagswahl hervorgehen.

Ein hochkomplexes kapitalistisches System wie die Bundesrepublik Deutschland muss sich selber immer wieder hinterfragen und im Streitgespräch verschiedene Meinungen und Optionen zulassen. Tatsächlich aber wird die Bundesrepublik von Parlamentariern kontrolliert, die in allen entscheidenden Fragen einer Meinung sind und die die heilsame Kraft kontroverser Diskussion gar nicht mehr kennen. So hat sich schon die DDR in der eigenen pasteurisierten Konsensmilch ertränkt. Sie präsentierte den Wählern nur eine einzige Wahlliste. Auf der stand zunächst die SED. Auf derselben Liste befanden sich zudem die pseudobürgerlichen Parteien CDU, dazu eine FDP-Parodie und sogar eine NPD-Parodie. Die DDR-Bürger nannten diese Alibi-Bürgerparteien „Blockflöten“, weil sie in einem Block mit der SED auftraten.

Wo ist eigentlich der Unterschied zur Bundestagswahl 2021?

Die etablierten Parteien des Bundestags sind in allen wesentlichen Themen absolut einer Meinung. Sie überboten sich gegenseitig in der Erfüllung des Corona-Plansolls.

Es ist immer die Frage, wieviel die eigene Klientel in dieser Hinsicht ertragen kann. Die sogenannte Linkspartei wurde jetzt derbe abgestraft. Sie verlor glatt die Hälfte ihrer Wählerschaft. Zu groß war die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Denn links steht traditionell für Emanzipation und Befreiung. Was jedoch die Stadtregierungen mit Beteiligung der Pseudolinkspartei in Berlin und Bremen an Law-and-Oder-Exzessen abgezogen haben, ist vermutlich der eigenen Klientel nicht mehr zu vermitteln.

Und so schauen wir uns die Amputiertenversammlung bei der Elefantenrunde am Wahlabend mal spaßeshalber an. Der lasche Laschet war von Anfang an nur als Fallobst aufgestellt. Die Eliten sind der Meinung, dass man mit den altbackenen Christdemokraten die Herausforderungen des anbrechenden Digitalzeitalters nicht wuppen kann. Also wurden die Grünen als neue Mehrheitspartei aufgeplustert. Die vom Weltwirtschaftsforum zur Jungen Führerin von morgen aufgeplusterte Annalena Baerbock sollte die nachwachsenden Rohstoffe einer digitalen Globalkonzernwelt begeistern. Die jungen Nachwuchseliten mit ihren veganen Imbissstuben. Diese maskierte internationale englischsprachige neue Herrenmenschenschicht. Die hat Baerbock vielleicht auch erreicht. Doch ist schnell aufgefallen, dass das Mädchen mit dem Trampolindiplom weitgehend frei von Sachkompetenz agiert.

Und so bekam ihre olivgrüne Partei nicht die von den globalen Eliten vorgesehenen 25 Prozent der Wählerstimmen, sondern glatt 10 Prozent weniger. Die Frau hat fertig. Der ebenfalls von Sachkompetenz befreite Robert Habeck fängt schon mal an, die Versagerin ab sofort fachgerecht zu tranchieren. Das hatten die Macher hinter den Kulissen frühzeitig erkannt und setzten im langweiligen Finish alles auf Olaf Scholz. Der hat auch den Vorteil, hochgradig erpressbar zu sein. Durch seine Erfahrungen mit Cum-Ex, Wirecard und der Behinderung der Geldwäschebehörde FIU hat Scholz ein sattes Konto, aus dem man jederzeit Pressekampagnen herunterladen kann, um Scholz von heute auf gestern politisch kaltzustellen. Scholz wird also als neuer Bundeskanzler im Sinne der globalen Eliten reibungslos funktionieren.

Wen gibt’s sonst noch? Beim schönen Christian Lindner mit seinem feschen Eintagesbart weiß eigentlich keiner so genau, welche Positionen er vertritt. Er hat in seinem furiosen Wahlkampf der FDP ein imposantes Plus von 0,7 Prozentpunkten eingebracht. Hossa! Die Frau mit Brille aus Thüringen musste die vernichtende Niederlage ihrer Linkspartei irgendwie erklären. Und die AfD-Leute waren die begossenen Pudel. Sie hatten ein paar Daunen lassen müssen. Von dem erhofften Erdrutschsieg besonders im Osten der Republik sind die Konservativen von der AfD jedenfalls meilenweit entfernt. Um es neudeutsch zu sagen: Die Performance der alternativen Deutschen in den letzten vier Jahren war kümmerlich und in sich hochgradig widersprüchlich.

Das Kernaufreger-Thema Migration ist im Moment nicht in aller Munde. Und zum Thema Corona gab es auch keine klaren Signale, so wie bei der österreichischen Schwesterpartei FPÖ. Als Angela Merkel noch zögerte, ob sie den Lockdown verhängen soll, preschte AfD-Chef Jörg Meuthen vor: Im ganzen Ausland stehen die Räder wegen Corona still. Nur Deutschland zögert. Lockdown jetzt! Und wenig später twitterte Meuthen: Masken für alle! Da waren die jetzigen Corona-kritischen Signale im Vorfeld der Bundestagswahl absolut unglaubwürdig. Das machte sich jetzt bemerkbar durch eine dezente Watsche der Wähler für die AfD.

Verfassungsreform als Ziel

Es blieben in diesem Bundestagswahlkrampf der Belanglosigkeiten nur zwei Parteien, die konsequent gegen die Corona-Politik vorzugehen wagten. Die Freien Wähler in Bayern wurden von den Bürgern belohnt. Ihr Chef Hubert Aiwanger hat mit seinen Freien Wählern dem Söder als Mehrheitsbeschaffer und Koalitionspartner aus der Patsche geholfen. Aus dieser riskanten Umklammerung mit dem Machiavellisten konnte sich Aiwanger nur befreien, indem er sich gegen Impfzwang aussprach. Dass Aiwanger noch lebt und immer noch mit Söder in einer Koalition sitzt, lässt allerdings auf ein verabredetes Rollenspiel schließen. Die Freien Wähler jedenfalls haben seit vielen Jahren eine feste Verankerung in der bayrischen Bevölkerung. Und das hat sich jetzt ausgezahlt.

Schwerer hatte es da die Basisdemokratische Partei Deutschlands, kurz: Die Basis. Die Basis hatte sich aus der Neuen Demokratiebewegung herausgeschält und soll deren parlamentarisches Schaufenster darstellen. Die Corona-Kampagne hatte die persönlichen Freundschaften und Verwandtschaften massiv durcheinandergewürfelt. Wegen der Einschätzung von Corona sind viele Beziehungen und verwandtschaftliche Bande zerrissen, und viele neue sehr enge und vertrauensvolle Beziehungen und Freundeskreise hatten sich nun gebildet. Diese Menschen kennen sich noch kaum richtig und müssen nun verbindlich zusammenarbeiten. Das hat auch sensationell gut funktioniert. Jedoch steht die Partei Die Basis in einem delikaten Spannungsfeld: Es ist ihr nicht gelungen, ein entscheidendes Segment der Demokratiebewegung davon zu überzeugen, diese Partei zu wählen.

Die Mehrheit der neuen Demokraten hat mit den herkömmlichen Parlamentsspielchen eigentlich komplett abgeschlossen und strebt stattdessen eine umfassende Verfassungsreform in Richtung direkter Demokratie nach Schweizer Vorbild an. Zu abschreckend ist zudem das Beispiel der Grünen, die vor vierzig Jahren ebenfalls als parlamentarisches Schaufenster der heterogenen Umweltbewegung durchaus vielversprechend begonnen hatte. Und die jetzt zu einer schlechten Parodie der Demokratischen Partei in den USA pervertiert ist. Das Misstrauen der eigenen Klientel aus der Demokratiebewegung nicht überwunden zu haben, das dürfte die Hauptursache des Scheiterns der Partei Die Basis darstellen. Denn Umfragen zeigen ja, dass das Corona-kritische Potenzial etwa mindestens ein Fünftel der Bevölkerung ausmacht. Als jemand, der selber als Spitzenkandidat für Die Basis aktiv gewesen ist, kann ich sagen:

Auch die „normale“ Bevölkerung zu erreichen, ist uns in keiner Weise gelungen. Die Menschen sind vollkommen achtlos an unseren Infoständen vorbeigeschlichen — allerdings genauso achtlos auch an den Ständen der anderen Parteien. Für öffentliche Diskussionsveranstaltungen mussten wir unser Publikum selber mitbringen. Das hat zwar der Binnenstärkung enorm gutgetan, war aber nicht Sinn der Veranstaltung. Wir sind auf vollkommenes Desinteresse gestoßen. Das überaus bescheidene Abschneiden der politischen Newcomer-Partei Die Basis mit 1,4 Prozent aller abgegebenen Stimmen war abzusehen.

In den Medien kam Die Basis nur als „Querdenker-Partei“ vor. Es wurden die Begriffe Basis und Querdenker miteinander verbacken. Nun ging in der Presse immer die Endlosschleife: Basis-Querdenker-Reichsbürger-Nazis-Gewaltbereite los.

Dieses sogenannte Framing der Basis wurde nach dem Mord an einem Tankstellen-Kassierer zu perversen Spitzenleistungen getrieben. Die Mainstreampresse tat nun genau das, was sie der neuen Demokratiebewegung immer wieder unterstellt: Sie versuchte, politisches Kapital aus einer privaten Tragödie zu beziehen. Zeitungen wie der Tagesspiegel überschlugen sich in schrillen Tönen bis hin zu kaum noch kontrollierbaren Hasstiraden gegen die Corona-Kritiker und ihre Artikulationsorgane im Internet.

Aufruf zur „Menschenentnahme“

Der Ruf nach Verbot der alternativen Medien und Aufruf zum Lynchen lagen in der Luft. Das fand seinen — vermutlich synchronisierten — Widerhall in der sogenannten Antifa-Szene. Dort kursierte kurz vor dem Wahlsonntag rechtzeitig der Aufruf zum Mord an 250 namhaften realen oder eingebildeten Kritikern der Corona-Politik. Eine wahre Hall of Fame. Die Corona-Profiteure bedienen sich damit genau jener Methoden, die sie immer wieder angeblichen Despoten wie Erdogan, Lukaschenko oder Putin unterschieben.

Wir sind von einigen der auf der Mordliste genannten Persönlichkeiten gebeten worden, die Namen der 250 potenziellen Mordopfer hier nicht zu nennen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass selbsternannte Lynchmörder auf eigene Faust sich die Personen vorknöpfen könnten. So weit sind wir in diesem unseren Lande mittlerweile schon wieder. Um dennoch einmal die „Denk“struktur der Beschützer der offiziellen Impfpolitik kenntlich zu machen, sollen hier ein paar Kernsätze des Heckenschützen in spe zitiert werden. Es sei noch einmal gesagt, dass es sich hier nicht um einen isolierten Einzeltäter handelt, sondern dass dieser Mordaufruf in einschlägigen Kreisen beifällig die Runde macht. Der Mordaufrufer eröffnet sein Traktat wie folgt:

„Dies ist die Liste der 250 größten Menschenfeinde. Ich sag’s euch ganz ehrlich: Bei vielen von denen würde eigentlich nur eine Entnahme helfen. So macht man das auch mit gefährlichen Tieren, die Siedlungen zu nahe kommen. Diese Menschen sind viel gefährlicher als jedes Tier. Durch ihre Propaganda werden noch zehntausende Menschen ums Leben kommen. Wäre es wirklich ein Verbrechen, 250 Menschen zu entnehmen, um zehntausende zu retten?“

Hier wird der Nährboden geschaffen, anders Denkende nicht nur auszugrenzen, sondern nach mittelalterlichem Muster für rechtlos und „vogelfrei“ zu erklären. In kaum noch nachvollziehbarem Größenwahn verkündet der Verfasser des Mord-Pamphlets in diesem Zusammenhang:

„Jedem von euch, der in den nächsten zwei Wochen für Impfungen, Maskentragen und harte Sanktionen gegen Ungeimpfte eintritt, wird doch noch vergeben. Genau wie ein ehemaliger Nazi auf den Pfad der Tugend zurück gelangen kann, geht das auch mit Covidioten wie euch. Überlegt es euch gut, auf welcher Seite ihr stehen wollt.“

Es dürfte klar sein, dass hier eine Denkungsart vorherrscht, die mit linkem Gedankengut in keiner Weise kompatibel ist, sondern absolut rechtsradikal gestrickt ist. Es ist abzusehen, dass eine Anzeige bei der Polizei zwar formal unerlässlich ist. Dass dann aber in absehbarer Zeit ein Schreiben der Staatsanwaltschaft ins Haus flattern wird des Sinnes: Das Verfahren wurde eingestellt, weil der Täter nicht identifiziert werden konnte. Amen. Armer deutscher Rechtsstaat.

Eine Distanzierung der Corona-olivgrünen Szene von solchen Verbrechermethoden ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil. Am Freitag vor der Bundestagswahl fand weltweit der sogenannte „Klimastreik“ der Fridays for Future-Kampagne statt. An jenem Tag hatte die Partei Die Basis auf dem Frankfurter Marktplatz „Römer“ einen Infostand angemeldet. Am gleichen Ort fand dann auch eine Kundgebung von Fridays for Future statt.

Von der FFF-Veranstaltung kamen gewaltbereite junge Männer herüber, bedrängten die Frauen aus dem Basis-Infostand, rissen das Infomaterial von den Tischen, zerrissen es und trampelten auf dem Boden darauf herum und drohten mit weiterer körperlicher Gewalt.

Die Polizei griff erst ein, als sie nachdrücklicher auf den Vorgang aufmerksam gemacht wurde. Die Polizisten handelten. Sie sperrten die Basis-Aktivisten in ihrem Stand ein. Währenddessen wurden vom Hauptlautsprecher der FFF-Aktivisten Hetztiraden gegen die Basis geschwungen: „Ganz Frankfurt hasst Querdenker!“ Um Schlimmeres zu verhindern, wurden die Basis-Leute von der Polizei unter wüsten Beschimpfungen des FFF-Pöbels vom Platz eskortiert. Die Polizei sah keinen Handlungsbedarf, die pseudolinken Schläger festzusetzen.

Mehrere Seltsamkeiten

Es dürfte klar geworden sein, dass von fairen Wettbewerbsbedingungen in diesem Wahlkrampf keine Rede sein konnte. Dazu gesellte sich ja noch die Löschung unzähliger Konten von Querdenkergruppen im Internet. Passend zur Wahl. Die Wahl selber erscheint ebenfalls in einem recht schiefen Licht. Am Wahlabend fing das schon damit an, dass neben den etablierten Parteien im unteren Laufband unter den Livesendungen alle anderen Parteien namenlos blieben und als „Andere“ pauschal abgefeiert wurden Und das bei einem Anteil der „Anderen“ von 8,6 Prozent. Unter keinen Umständen durfte bei diesem Millionenpublikum der Name Die Basis oder gar das Vierfarben-Logo dieser Partei gezeigt werden. Formal gibt es genug Gründe, diese Wahl anzufechten.

In Berlin waren in einigen Wahllokalen nicht genug Stimmzettel vorhanden, sodass man die Wähler einstweilen wieder nach Hause schicken und auf später vertrösten musste. So blieben diese Wahllokale auch nach 18 Uhr geöffnet, was nicht zulässig ist. Denn sobald die ersten Hochrechnungen draußen sind, könnte der Wähler in seiner Entscheidung dadurch beeinflusst sein. Zum anderen wurden die Stimmzettel diesmal nicht in Umschläge eingepackt.

Weitere Seltsamkeit: Da haben Leute Die Basis gewählt, aber in ihrem Stimmbezirk wurde später keine einzige Stimme für Die Basis vermeldet. An den obskuren Wahlsieg von Joe Biden in den USA erinnern seltsame Wahlergebnisse zur Bundestagswahl, wie sie in der sächsischen Gemeinde Panschwitz-Kuckau jetzt noch zu bestaunen sind. Dort sind 1.620 Wahlberechtigte gelistet. Abgegeben wurden aber 1.875 Stimmen. Allen Ernstes steht dort eine Wahlbeteiligung von 115,7 Prozent. Und entgegen dem Sachsen-Trend hat in Panschwitz-Kuckau die CDU 45,5 Prozent erringen können, die AfD jedoch nur 19,4 Prozent. Plansoll übererfüllt.

Nun sind das Kleinigkeiten, die das Mehrheitspublikum nicht interessieren wird. Jene zwei Drittel der Bevölkerung, die bereits doppelt geimpft sind, gehen davon aus, dass für sie jetzt das normale Leben weitergeht wie vor Corona. Was interessiert diese Leute das restliche Drittel der Ungeimpften? Es ist eine unsichtbare Spanische Wand zwischen den Fakten und dem Bewusstsein der großen Masse. Abgestumpft sind die meisten Bundesbürger gegenüber der Tatsache, dass die Impfungen mittlerweile einen weit höheren Blutzoll fordern als die Covid-19-Erkrankungen.

Während andere Regierungen, zum Beispiel von Großbritannien, Dänemark oder Norwegen, ihre Versprechen eingelöst haben, bei einer Durchimpfungsquote von zwei Dritteln der Bevölkerung den Notstand zu beenden und das normale Leben wieder herzustellen, scheint der Plan in Deutschland zu sein, das Notstandsregime tatsächlich weiterzuführen, bis auch der letzte Bundesbürger erschöpft seine Venen dem unerforschten Killerimpfstoff freigibt.

Die Ungeimpften sind mittlerweile tatsächlich eine Spezies auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In ihren Reservaten sollen sie erstickt werden. Den überlebenden Ungeimpften verkünden die eigenen alternativen Medien immer neue Horrornachrichten. Das Gemüt knirscht auf Zahnfleisch. Während die Mainstreamkonsumenten fixiert sind auf ihre Horrornachrichten, spiegelt sich das Bild in der alternativen Szene durch die Fixierung auf alternative Horrorszenarien. Corona-Schrecken kann bald keiner mehr hören. Wer kann, geht für eine Weile ins Ausland.

Es ist eine Zumutung, jetzt bereits seit anderthalb Jahren das Gehirn zugestopft zu bekommen mit diesem aufoktroyierten Dreck und nicht weiterzukommen. Umso bewundernswerter ist die Zähigkeit der Dissidenten in diesem Kafka-Regime.

Sollen wir zur Erheiterung an dieser Stelle einmal den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl zitieren? Der sagte einmal: „Entscheidend ist, was am Ende hinten dabei rauskommt!“

Schaun wir mal ….

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Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuerst erschienen ist.

Anzeigen von 6 Kommentaren
  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Nur überflogen….., und selten so einen Quark gelesen.

    Differenzierung ? NULL ! Vergleichen hinkt immer. Zusammenhänge herstellen sollte man dann, wenn man sich in der Lage sieht zwei völlig unterschiedliche Gesellschaftssysteme auch begriffen zu haben.

    So lässt sich auch der Zeitgeist bedienen. Und noch was: Relativieren, und mit dem Finger auf andere zeigen gibt denen Futter, die man angeblich inhaltlich kritisieren will.

    Armes Deutschland, und Rotfront verkneif ich mir-

  • Freiherr
    Antworten
    Nar klar – und wie sie alle ihren zugedachten Part auf der Politbühne spielen, das Publikum wird komplett verarscht und will das wohl auch.

    Die Regisseure sind Klaus Schwab, black-rock, Bill Gates und die KI-Giganten,

    die sozialistische DDR-Diktatur war noch harmlos gegen das was nun eingerichtet wird, nie dagewesene Übergriffigkeiten in Staatsformen, genetisches Umspritzen des nun auslaufenden homo-bisherikus, totale Kontrolle über jedes Menschen Körper und Geist, seine Lebensumstände von Geburt an, von Bewegungsfreiheit kann dann nicht mehr die Rede sein, von Freiheit sowieso überhaupt nicht mehr, dieser allerhöchste Wertebegriff versickert langsam, nur die Alten können sich daran noch erinnern.

    Chinas Alleinherrscher flüstert seinem Freund Schwab ins Ohr wie man das umsetzt, bei der genetisch angelegten Disziplin der Deutschen hatte der Merkel’sche Kommunismus kein sonderliches Problem zuerst die Birne Kohl zu täuschen, dann die Bevölkerung.

    Die einzige Hoffnung ist momentan tatsächlich dieBasis, hoffentlich wächst die Bewegung weiterhin, eine verfassungsgebende Versammlung muss erreicht werden, Demokratie dadurch erstmalig eingerichtet werden –

    die unabhängige Justiz wieder aufgeweckt werden,

    wenn nicht, versinken wir in einer postmodernen sozialistischen Diktatur nie dagewesenen furchtbaren Ausmaßes und in einem Massenmord an der Weltbevölkerung, Hitler, Stalin, Mao wären lediglich Waisenknaben dagegen.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • heike
    Antworten
    Stapellauf

     

    Im neuen Schiff

    mit alter Mannschaft

    über das alte Meer

    zu neuem Ziel.

     

    Im alten Schiff

    mit neuer Mannschaft

    über das neue Meer

    zu altem Ziel.

     

    Im neuen Schiff

    mit neuer Mannschaft

    über das neue Meer

    zu neuem Ziel.

     

    Im alten Schiff

    mit neuer Mannschaft

    über das alte Meer

    zu neuem Ziel.

     

    (Heinz Kahlau)

     

    Als

    Als es noch einfach war, Liebste,

    war es so wunderbar schwer.

    Als wir uns immerfort stritten,

    liebten wir beide noch sehr.

     

    (Heinz Kahlau)

     

     

     

     

  • heike
    Antworten
    Um alle Menschen unter einen Hut zu bekommen, braucht man einen sehr großen. Menschen machen verschiedene Erfahrungen, leben in verschiedenen Umfeldern, haben selbst in ihrem Inneren verschiedene Voraussetzungen – deshalb gibt es so viele verschiedene Ansichten zu dem gleichen Thema – und wenn man lernt, dem anderen zuzuhören, ohne ihn gleich vernichten zu wollen, weil er eine andere Ansicht vertritt, dann kann man voneinander lernen.

    Ich kann verstehen, was Ulrike zu ihrem Kommentar bewegte: die ewig gleiche Leier vom Unrechtsstaat DDR. Die DDR hat etwas versucht, was es in der Menschheitsgeschichte zuvor noch nie gab, die hat die Macht in die Hände des Volkes gelegt. Die Neulehrer nach dem Zweiten Weltkrieg waren v.a. Kinder aus Arbeiterfamilien, keine Intellektuellen mit faschistischem Gedankenhintergrund, sondern Menschen, die zuvor gegen den Faschismus gekämpft und gelitten hatten oder Menschen, die am Aufbau eines neuen und gerechten Staates mitwirken wollten. Und immer wieder wird bei den Nachwendekommentaren über die DDR  ausgelassen, mit welchen Mitteln der Westen die DDR sabotiert hat, von außen und innen. Menschen einzusperren und zu erniedrigen, ist in keinem System richtig, und dem stimme auch ich zu (und das verurteile auch ich). Aber diese “Friedliche Revolution” konnte es nur aus zwei Gründen geben: zum einen, weil die Menschen auf die Straßen gegangen sind, und zum anderen,  weil die sozialistische Staatsführung der DDR eben nicht über unsagbar viele Menschenopfer gehen wollte und diese Demonstrationen nicht zusammengeschossen hat (und statt dessen die Grenzen geöffnet). Auch ich bin gegen doktrinäre Vorschriften. Deshalb war wohl der damals gewählte Weg richtig.

    Aber, weil ich verstehen kann, welche Flamme in denen lodert, die für menschliche Verhältnisse für alle kämpfen, kann ich es leider nicht sein lassen, hier nochmals zwei Gedichte von Heinz Kahlau wiederzugegeben, die diese “Flamme”, und das, was daraus vor und nach der Wendezeit wurde, beschreiben.

    Heinz Kahlau

     

    Die Fahne

    1

    Das rote Tuch an seinen Leib gepreßt,

    nahm er die Fahne in sein Sterben mit.

    Er hielt sich mit den Zähnen an ihr fest,

    bis ihm der Henker auch den Mund zerschnitt.

     

    Bei ihrer Röte suchte er sein Glück.

    Er suchte Freiheit und zum Sattsein: Brot.

    Sie war sein Zeichen und für seinen Blick

    war sie vom Blut der Kommunarden rot.

     

    Auch für den Henker war ihr Tuch nicht Tuch,

    als er dem Toten in die Zähne trat.

    Für ihn war dieser Fetzen wie ein Fluch,

    und als der brannte, brannte seine Tat.

     

    Der Mörder wußte, nur der Mann war tot.

    Es sind zu viele, wo die Fahne fliegt.

    Ihr Zeichen und das Blut sind weiter rot.

    Er hatte ihre Fahne nicht besiegt.

     

    2

    Sie haben die rote Fahne genommen

    und ihr Galgenzeichen darauf gemacht.

    Mit dieser Fahne zur Macht gekommen,

    haben sie alles zum Schweigen gebracht.

     

    3

    Daß bißchen Schwarz macht doch das Rot nicht blasser,

    das bißchen Weiß macht doch den Kohl nicht fett,

    das bißchen Dreck verdirbt doch nicht das Wasser.

    Und also fand man diese Fahne ganz adrett.

     

    Der Schreihals und das Hinkebein,

    das konnte doch nicht Deutschland sein.

    Doch als die brüllten im Verein,

    lief fast ganz Deutschland hinterdrein.

     

    4

    Später dann trennte man

    alles Schwarz-auf weiße ab.

    Denn es war allen klar:

    Fahnentuch war knapp.

     

    5

    Den Sinn von Worten und

    den Sinn von Fahnen

    kann man so leicht

    ins Gegenteil verdrehn.

     

    Jedoch die Wahrheit

    richtiger Gedanken –

    bleibt noch,

    wenn sie verborten sind,

    bestehn.

     

    6.

    Meterware, rotgefärbt,

    maschinell gesäumt.

    Gutes, leichtes Material,

    das sicht bauscht und bäumt.

     

    Drei, vier Größen haben wir

    immer bei der Hand.

    Gleich mit Ösen für den Schaft –

    für das ganze Land.

     

    Leider ist der rote Stoff,

    den es billig gibt,

    trägt man ihn als Sommerkleid,

    gar nicht so beliebt.

     

    Erstens nicht sehr knitterfrei,

    (waschecht ist er nicht,)

    drittens wird er zu schnell blaß,

    trägt man ihn im Licht.

     

    7

    Und kann so rot wie Blut,

    wie Blut lebendig sein,

    wenn er mit Menschen fliegt,

    die sich befrein.

     

    8

    Nicht, daß der Wind sie bewegt,

    macht unsre Fahne schön.

     

    Nicht, daß sie flattert und schwebt,

    macht, daß wir hinter ihr gehn.

     

    Nicht, daß sie leuchtet und strahlt,

    macht unsre Sinne erregt. –

     

    Schön macht die rote, die blutrote Fahne,

    wenn sie der Richtige trägt.

     

    9

    Noch hat nicht aufgehört,

    vor Fahnen stumm zu stehn:

    Den Leib zu Stein verstellt,

    die Augen starr.

    Die Stirnen dumm verklärt.

    Es ist nicht anzusehn -:

    Als ob der Tod sie hält,

    bis in das Haar.

     

    Wie auch die Farbe sein,

    wie auch das Zeichen heißt:

    Sie stehen stolz und stumm,

    sie fragen nicht warum,

    sie stehen eben da

    wie eingeeist.

     

    10

    Vor der jeweils aufgestellten Fahne

    beugt der Kitt, der an den Stühlen klebt,

    das Genick, wie weiland schon sein Ahne,

    weil er weiß, wodurch man sichrer lebt.

     

    Erster Mai – man muß sich eben fügen –

    auch den Nelkenrummel macht man mit.

    Pflichtbewusstsein war noch nie Vergnügen.

    Man marschiert, und also ist man quitt.

     

    11

    Macht aus unsrer Fahne keinen Lappen.

    Wischt euch nicht mit ihr

    den Dreck vom Stecken.

    Macht aus unsrer Fahne keinen Götzen.

    Sie schützt keinen, der nur glaubt

    und betet -.

    Macht aus unsrer Fahne keinen Vorhang.

    Hinter ihr könnt ihr

    euch nicht verstecken.

    Macht aus unsrer Fahne keine Lüge.

    Wahrheit hat ihr Tuch

    mit Blut gerötet.

     

    12

    Sie war zuerst ein Armeleutehemd.

    Sie wurde rot durch armer Leute Tod.

    Sie ist die Fahne, die in jedem Land,

    als Zeichen seiner ärmsten Klasse loht.

     

    13

    Er hat es leicht, von ihrem Sinn zu wissen,

    er war dabei und ist er jetzt auch alt.

    Er hat sie höher in den Sturm gerissen

    und hat gekämpft. Ihn läßt sie niemals kalt.

     

    14

    Doch fragt ihr uns, wir haben´s nicht erlebt.

    Uns pfiffen keine Kugel in die Köpfe.

    Und haben wir Plakate angeklebt,

    dann hielten Polizisten uns die Klebetöpfe.

     

    Wir sind zu jung für eure schwere Zeit.

    Die Republik war da, als wir erschienen.

    Sie war nicht unser Ziel nach langem Streit.

    Doch sie hat uns für unser Ziel zu dienen.

     

    Wir wollen sie sehr reich und freundlich sehn

    und klug, vernünftig, und für jedermann

    ein Land, wo helle, rote Fahnen wehn,

    als Zeichen, daß man menschlic leben kann.

     

    15

    Rot ist die Fahne, weil wir friedlich sind.

    Rot ist die Fahne, weil wir Dummheit hassen.

    Rot ist die Fahne, damit jeder weiß,

    daß wir uns niemals mehr betrügen lassen.

     

    Wir wollen eine rote Fahne haben,

    damit zu sehen ist, wofür wir leben.

    Wir wollen sie auf unsre Feste tragen

    und über unsre besten Werke heben.

    (1958)

     

    Nachtrag 1992

    1

    So blieb von unsrer Fahne nur der Stecken,

    damit wir alles andre niederschlügen,

    damit wir mächtig würden und den Schrecken

    der eignen Macht mit bittrem Eifer trügen?

     

    Hat uns der Blind Glaube so benommen,

    daß wir vermeinten, ewig fortzuleben

    durch unser Opfer, heilig und vollkommen,

    um aller Menschheit Erdenglück zu geben?

     

    Seht euch den Lappen an, der da noch baumelt,

    nachdem er niemanden die Freiheit brachte.

    Wir sind in eine Sklaverei getaumelt,

    wie sie kein andrer für uns erdachte.

     

    2

    Das hat kein Herr vermocht, mit uns zu machen,

    was uns geschehen ist durch unsresgleichen.

    Von uns zur Macht gebracht. Kein Hohn, kein Lachen,

    kann unsrer Klassenscham das Wasser reichen.

     

    Wir haben den Verderbern Lob gehudelt,

    als sie der Wahrheit ins Genick geschossen.

    Sie haben unsren Traum mißbraucht, besudelt.

    Auch mit dem Blut der egenen Genossen.

     

    Belügt euch nicht, das war nicht Feindesmache.

    Das ist die harte Wahrheit der Geschichte.

    Nicht Menschheitsirrtum, sondern Männersache.

    Daran ging die Gerechtigkeit zunichte.

     

    3

    Was in den Gulags nicht, nicht im KZ zerbrochen,

    was in den Hirnen träumt, seit Menschen leben,

    was sich der Liebe und der Menschlichkeit versprochen,

    das wird sich wieder aus dem Dreck erheben.

     

    Wovon wir unsren Sinn zum Leben nehmen,

    um uns von bloßer Kreatur zu unterscheiden.

    Wodurch wir uns für Tun und Lassen schämen.

    Warum wir lachen und worum wir leiden.

     

    Wird wie das Blut in unsren Adern fließen,

    solang wir Menschen auf der Erde bleiben,

    solang uns Sonne wärmt und Regen gießen,

    wird uns der Wind der Hoffnung weiter treiben.

    (1992)

     

    🙂 und es gibt noch so ein schönes Gedicht von ihm:

    Unausweichlich

     

    Da ist ein Weg,

    den du trottest:

    mit nassen Füßen,

    mit unbezahlten Rechnungen,

    mit Liebeskummer,

    mit Existenzangst,

    mit Kopfschmerzen.

    Nichts siehst du mehr.

     

    Sie sieht dich kommen

    und duckt sich,

    spannt, reckt sich und lauert.

    Schon bist du vorüber,

    da springt sie

    und sitzt dir

    schon wieder

    im Nacken:

    Die Hoffnung.

    (1965)

     

    Er hätte auch noch die Widmung: Für Heike dazu schreiben können – aber dann hätte er die Kopfschmerzen weglassen müssen… Wie auch immer, wie alle anderen auch bewege ich mich voran und glaube, nicht ganz untergehen zu müssen und hoffe, soviel wie möglich von mir zu be- und erhalten.

     

     

     

    • Ulrike Spurgat
      Antworten
      Was für ein Kommentar, liebe Heike, für den ich dir sehr danke.

      Immer gegen den Strom schwimmen kann auf Dauer anstrengend werden

      “Ballade von den dreien”, entstanden in den ersten Kriegswochen 1941, Johannes R. Becher (1891 – 1958)

      Der Offizier rief: “Grabt den Juden ein!”

      Der Russe aber sagte trotzig: “Nein!”

      Da stellten sie den in das Grab hinein.

      Der Jude aber blickte trotzig: “Nein!”

      Der Offizier rief: “Grabt die beiden ein!”

      Ein Deutscher trat hervor und sagte : “Nein!”

      Der Offizier rief: “Stellt ihn zu den zwein!”

      Grabt ihn mit ein! Das will ein Deutscher sein!”

      Und Deutsche gruben auch den Deutschen ein…….

       

  • heike
    Antworten
    Danke, Ulrike. Das bringt es wunderbar auf den Punkt.

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