Diana – geliebt, betrogen, ermordet?

 In FEATURED, Politik (Ausland), Vermischtes

Anlässlich der Hochzeit von Prinz Harry – dem gewichtigsten Ereignis unserer Zeit – rückt auch dessen Mutter wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Prinzessin Diana wäre jetzt 57. Dass Kate Middleton und Meghan Markle ihre „Nachfolgerinnen“ werden, möchte man ihnen nicht wünschen, denn Diana war bald nach ihrer Hochzeit eine zutiefst zerrissene Frau. Auch Gerüchte über einen gewaltsamen Tod wollen nicht schweigen. Laut Umfragen glaubt jeder vierte Brite an Mord. Aber wen stachen die Dornen von „Englands Rose“ so sehr, dass er meinte, die Prinzessin zum Schweigen bringen zu müssen? Genervt von der aufmüpfigen Diana und dem „Öko-Spinner“ Charles will das britische Establishment jetzt Ruhe im Karton. Dafür sollen zwei allzu perfekte junge Prinzenpaare sorgen. Wird die Rechnung aufgehen? (Roland Rottenfußer)

30 April 2011, Auszug aus Die rosarote Freizeitrevue: „William und seine frisch gebackene Frau Kate strahlten um die Wette. Heimlicher Star der Hochzeit war jedoch eine andere: Williams Mutter Diana al Fayed, die mit Ehemann Dodi, Sohn Mohammed und Tochter Fatima, den Halbgeschwistern des Bräutigams, erschienen war. Züchtig gekleidet, wie immer seit ihrem Übertritt zum Islam, jedoch elegant und strahlend schön, stahl die 49jährige Exfrau von Prinz Charles allen anwesenden Damen die Schau. Einflussreiche Kreise bei Hof hätten Diana am liebsten ausgeladen. Die „Prinzessin der Herzen“ führte seit 15 Jahren einen zermürbenden PR-Krieg gegen das Königshaus, der die Beliebtheitswerte von Thronfolger Charles und dessen Dauerfreundin Camilla ins Bodenlose fallen ließ. Kaum jemand glaubt mehr ernsthaft dass der alternde Prinz jemals König wird.

Auch hatte Diana nach Abschluss ihrer erfolgreichen Kampagne gegen Landminen das britische Establishment gegen sich aufgebracht, indem sie die Kriege gegen Irak und Libyen offen kritisierte. Bewegende Fotos der Prinzessin, die sterbende Opfer britischer Bombenangriffe auf Libyen im Arm hielt, gingen um die Welt. Einmal mehr erwies sich Diana als eine Art Weltgewissen, die die öffentliche Meinung mit einem Lächeln und ein paar Gesten mühelos auf ihre Seite zu ziehen vermag. Die arabische Welt feierte die Familie al Fayed als Symbol eines Brückenschlags zwischen den verfeindeten Welten. So viel Nähe konnte aber auch als Affront gegen die Queen interpretiert werden, die stets loyal zu den Kriegsplänen ihrer wechselnden Premierminister stand. So verwundert es nicht, dass zwischen der britischen Königsfamilie und Diana auf der Hochzeit eisiges Schweigen herrschte. Zwar konnte man dem Bräutigam den Wunsch, seine Mutter dabei zu haben, nicht abschlagen; jedoch hatte die Queen dafür gesorgt, dass Diana und ihre Familie nicht auf den Balkon des Buckingham-Palasts gelassen wurde, wo sich William und Kate ihren traditionellen Hochzeitskuss gaben.“

Das hier geschilderte Szenario ist natürlich nicht real, denn Prinzessin Diana ist tot. Es hätte aber durchaus Realität werden können, wäre die Mutter der Prinzen William und Harry nicht am 31.08.1997 im Pariser Alma-Tunnel verunglückt. Ohne Zweifel wäre eine lebende Diana für bestimmte Kreise ein Alptraum gewesen.

– Mit ihrer Kampagne gegen Landminen machte sie sich die Waffenindustrie zum Feind. Präsident Clinton hätte auf Betreiben Dianas und seiner Frau Hillary drei Wochen nach dem Tod der Prinzessin beinahe eine Resolution gegen Landminen unterzeichnet. Aufgrund des Drucks, den Lobbyisten auf ihn ausübten, unterschrieb er sie dann nicht.

– Für Prinz Charles gab kaum mehr eine Chance, Camilla zu heiraten und zugleich König zu werden. Der englischen Könige ist zugleich Oberhaupt der anglikanischen Kirche, mithin so etwas wie ein „Papst“, für den höchste moralische Maßstäbe gelten müssen. Einzige Chance für Charles: Als Witwer konnte er sich neu verheiraten und dabei sein Gesicht wahren.

– Als Mutter des künftigen Königs William hätte Diana ihr Leben lang erheblichen Einfluss auf dessen Psyche ausgeübt. Vielen, die der Krone nahe standen, graute vor dem muslimischen „Playboy“ Dodi als Stiefvater von William und Harry. Ebenso vor farbigen Stiefgeschwistern, die man entweder hätte in die königliche Familie integrieren oder auf skandalträchtige Weise ausgrenzen müssen.

– Diana hatte die klare Absicht, der Königsfamilie zu schaden und eine Art Gegenmacht aufzubauen. Als Rache dafür, was ihr Charles und Camilla mit der Duldung der Königsfamilie in den 12 Jahren ihrer Ehe angetan hatten. Mit dem Geld der Millionärsfamilie al Fayed hätte dies gelingen können.

Dass es Gründe dafür gab, dass man Diana loswerden wollte, ist zunächst noch kein Beweis dafür, dass sie ermordet wurde. Hinzu kommen aber eine Reihe von Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit ihrem Tod, die bis heute nicht ausgeräumt sind. Anlässlich des 50. Geburtstags von Diana werden die Medien (wie schon anlässlich der Hochzeit von William und Kate) wie immer die offizielle Version verbreiten: Diana starb, weil ihr betrunkener Fahrer Henry Paul mit Tempo 140 an einen Brückenpfeiler des Alma-Tunnels in Paris raste – verfolgt von einer Meute sensationsgeiler Journalisten, die ihm dicht auf den Fersen waren. Schon ein relativ flüchtiger Blick auf die Fakten müsste in jedem seriösen Journalisten Zweifel wecken. Dass es über mehr als 10 Jahr möglich war, die Presse im Sinne einer zumindest einseitigen Berichterstattung gleichzuschalten, ist bedenklich. Ebenso wie die Vertuschungsaktion, die unmittelbar nach dem Tod der Prinzessin erfolgreich durchgeführt wurde.

„Wer braucht noch Diana? Wir haben ja jetzt Kate“ – Kommentare mit diesem Tenor liest man in diesen Tagen häufig.  Am liebten würde man sie zu Sissi, Evita und Michael Jackson in den Kitschhimmel lieb gewordener aber harmloser Gestalten der Geschichte entsorgen. Manches an Dianas Leben und Sterben verstört uns noch heute, geht uns nahe. Und dies liegt beileibe nicht daran, dass die gute Frau eine Art Engel auf Erden gewesen ist. Freilich, die Diana-Ikonographie hat sie mit Attributen der Jungfrau Maria ausgestattet. In überschießender Sehnsucht nach einem weiblichen Messias hat sie die Weltöffentlichkeit spontan heilig gesprochen. Verehrungstrunkene Untertanen beteten zu ihr, und der Christa Falck-Verlag veröffentlichte gar ihre vor Edelmut triefenden Durchsagen aus dem Jenseits. Die irdische Diana war oft wesentlich derber drauf: „Ich hasse dich, Charles. Verdammte Scheiße, ich hasse dich!“ Dieser Ausspruch ist von der Dienerin Wendy Berry überliefert.

Verdenken kann man es ihr nicht. Denn die unbedarfte Diana heiratete quasi als Dritte in eine bestehende Liebesbeziehung zwischen Charles und Camilla hinein. Sie wusste davon und litt deshalb schon vor der Heirat an Bulemie. Charles und Camilla aus ihrem kaltschnäuzigen Manöver einen Vorwurf zu machen, liegt nahe, ist aber auch müssig. Die Begegnung des Prince of Wales mit der geschiedenen Camilla war von Anfang an vergiftet durch eine höfische Moral, die dem Paar keine Chance zu geben schien. Die Tatsache, dass die potenzielle Braut nicht mehr Jungfrau war, galt als ernsthaftes Ehehindernis. Vieles am befremdlichen Verhalten von Prinz Charles lässt sich leicht verstehen, wenn man davon ausgeht, dass Camilla seine eigentliche Frau war und ist – ihm zugedachte durch ein hohes Maß an sexueller und geistiger Übereinstimmung.

Nach der Tradition des Königshauses durfte Charles weder diejenige heiraten, die er liebte noch zu lange unverheiratet bleiben. Also wurde Diana zum Opferlamm und zur Königsgebärerin ausersehen. Man erwartete von ihr, dies stillschweigend zu ertragen, wie die Gattinnen früherer Kronprinzen, die das Fremdgehen schlicht als ihr royales Privileg betrachteten. Ein unfaires Manöver von Anfang an. Darüber urteilen sollten aber nicht ausgerechnet die Hüter jener Tradition, die einer natürlichen Verbindung zwischen Charles und Camilla im Wege stand. Queen, Queen Mum und Prinz Philipp scheinen Charles gedeckt zu haben und zeigten nicht das geringste Verständnis für die unschicklichen emotionalen Ausbrüche der betrogenen Diana.

Diana also rebellierte gegen das ihr zugedachte Schicksal. Sie reagierte wie viele normale Frauen in ihrer Situation, weinte, schrie, machte ihm Szenen und unternahm einen halbherzigen Selbstmordversuch. Noch lange glaubte sie, ihren Prinzen zu lieben und hielt eine Versöhnung für möglich. Als die Hoffnung starb, wurde sie zum Racheengel. Im Gegensatz zu „normalen“ Frauen hatte sie für ihren Racheplan einen mächtigen Verbündeten: die Öffentlichkeit, die sie in den Rang der „beliebtesten Frau der Welt“ gehievt hatte – weit beliebter als ihr spröder Ehegatte. Andrew Mortons Biografie „Diana – ihre wahre Geschichte“, wurde von der Prinzessin mit intimen Informationen gefüttert. Im berühmten Interview für die Sendung „Panorama“ gab sie geschickt die verfolgte Unschuld. U.a. erregte sie Aufsehen, indem sie die Eignung von Prinz Charles zum König in Frage stellte. Es war die Geburtsstunde der seither immer wieder genährten Gerüchte, die Krone könne eine Generation überspringen und unmittelbar von der Queen auf Prinz William übergehen. Nie zuvor hatte man bei einem Mitglied der Königsfamilie eine solche Orgie öffentlicher Nestbeschmutzung erleben müssen.

Dabei war Diana zu diesem Zeitpunkt längst alles andere als eine „moralische Instanz“. Die Prinzessin hatte mit mindestens zwei verheirateten Männern geschlafen und deren Ehefrauen damit dasselbe angetan, was Camilla ihr angetan hatte. Es waren dies der Antiquitätenhändler Oliver Hoare und der Rugby-Spieler Will Carling, dessen Frau daraufhin die Scheidung einreichte. Was der Hof Diana vorwarf, war also nicht völlig falsch: Eine emotional labile Person, die ganz davon vereinnahmt war, was sie gerade wollte oder fühlte – mit geringer Bereitschaft, sich Pflichten zu fügen, die dieser Befindlichkeit widersprachen, ohne Gespür für die möglichen Folgen ihres Handelns. Ein Bediensteter zitierte Diana in dieser Zeit mit den Worten: „Du wirst nie König werden. Ich werde dich vorher zerstören.“ Die Königin verlangte die offizielle Trennung des Ehepaars und schließlich die Scheidung. Man erkannte ihr den Titel „Königliche Hoheit“ ab – ein schwerer Schlag für Diana. Wenn man gedacht hatte, die lästige Verwandte damit los zu sein, hatte man sich jedoch getäuscht. Sie blieb – auch ohne Amt und Würden – eine der prominentesten Personen der Welt, ein Stachel im Fleisch der Royals.

Diana war kurz vor ihrem Tod in einer paradoxen Situation: Einerseits ein „Weltstar“, geliebt von Millionen Menschen, die ihr nie begegnet sind. Andererseits im persönlichen Leben weitgehend isoliert. Nicht nur die Royals, auch ihre Stammfamilie, die Spencers, hatten sich von ihr abgewandt. Sie suchte geradezu verzweifelt nach Liebe und war bereit, alles für ein bisschen Geborgenheit zu tun. Den Pakistanischen Arzt Hasnat Khan wollte sie sogar heiraten und seinetwegen zum Islam überlaufen. Schon hier mussten bei der britischen Society sämtliche Alarmglocken läuten. Dianas Mutter meinte damals, sie solle endlich aufhören, „sich mit diesen verdammten Niggern herumzutreiben.“ Hinzu kam Dianas Einsatz gegen das Verbot von Landminen. Eine sympathische und unbeschränkt konsensfähige Aktion, sollte man meinen. Nicholas Bonsor, ehemaliger Minister im Auswärtigen Amt, meinte jedoch: „Für die königliche Familie war es nicht ungefährlich, wenn sich eines ihrer Mitglieder derart unverantwortlich verhielt.“ Unverantwortlich? Landminen, das bedeutete konkret getötete und verstümmelte Männer, Frauen und Kinder.

Unter diesen Umständen musste Diana den Kontakt zu Dodi al Fayed und seinem zwielichtigen, aber warmherzigen Vater Mohamed ergriffen haben wie einen rettenden Strohhalm. Die al Fayeds waren für sie Ersatzfamilie, konnten ihr ein angemessen luxuriöses Ambiente, aber auch Schutz bieten. Mohamed, prominentester Verfechter der Mord-Theorie, gab später zu Protokoll: „Sie war ernsthaft besorgt, dass es bei Hofe einflussreiche Personen gab, die ihr Schaden zufügen wollten, die es darauf abgesehen hatten, sie umzubringen, und zwar so, dass es wie ein Unfall aussehen sollte.“ Viel spricht dafür, dass Diana unmittelbar vor ihrem Tod die feste Absicht hatte, Dodi zu heiraten und dass sie von ihm schwanger war. Die Frage einer Schwangerschaft konnte nie abschließend geklärt werden, da Diana bald nach ihrem Tod einbalsamiert wurde. Das dabei verwendete Formaldehyd verfälscht viele mögliche Tests, u.a. den Schwangerschaftstext. Der Pariser Polizeichef Jean-Claude Mules sagte, der Befehl zum Einbalsamieren sei „von oben“ gekommen.

Dies ist nicht die einzige Merkwürdigkeit im Fall Diana:

  • Henri Paul, Dianas „Todesfahrer“ und Sicherheitschef des Hotel Ritz, arbeitete viele Jahre für den britischen Geheimdienst. Davon ist jedenfalls Richard Tomlinson überzeugt, MI6-Aussteiger und wegen Geheimnisverrats in Haft. In Henri Pauls Brieftasche befand sich zum Todeszeitpunkt eine außergewöhnlich hohe Geldsumme: 2000 Pfund. Vielleicht bekam er sie, um Dodi al Fayed zu einem riskanten Manöver zu überreden: Ohne Begleitschutz, nur in einer Limousine mit Fahrer und Leibwächter sollte die von Reportern gejagte berühmteste Frau der Welt durch Paris kutschiert werden. Dies erscheint banal, widersprach aber allen gültigen Sicherheitsstandards.
  • Henry Paul ist Freunden nie durch einen außergewöhnlichen Alkoholkonsum aufgefallen. Die angeblich in seinem Blut gefundene Alkoholmenge hätte zu Verhaltensauffälligkeiten führen müssen. Auf einer Überwachungskamera im Ritz sieht man, wie gut Paul seine Bewegungen koordinieren konnte, etwa beim Binden seiner Schnürsenkel. Volltrunken zu fahren, hätte seinem Berufsethos widersprochen und Kollegen dazu veranlasst, ihn von der Fahrt abzuhalten.
  • Henri Paul nahm nicht dir kürzeste Route zu Dodi al Fayeds Wohnung (über die Champs-Élysées, sondern fuhr einen erheblichen, sinnlos erscheinenden Umweg. Hatte man ihm eingeschärft, durch den Alma-Tunnel zu fahren?
  • Henri Paul fuhr nicht, wie hinterher behauptet wurde mit 140 oder gar 160 km/h in den Alma-Tunnel ein, sondern mit 102 km/h, wie Fotos einer Verkehrsüberwachungskamera zeigen. Dies kam aber erst sechs Jahre nach dem Unfall ans Tageslicht. Zuvor hatte die Polizei die Existenz des Fotos geleugnet und behauptet, die Überwachungskamera sei abgeschaltet gewesen.
  • An Dianas Limousine, einem Mercedes, fanden sich weiße Lackspuren von einem Fiat Uno. Auch Zeugen haben ausgesagt, dass ein solches Fahrzeug vor dem Mercedes in den Tunnel gefahren war. Nach dem Fiat wurde von der Pariser Polizei nie ernsthaft gesucht. Später stellte sich heraus, dass er auf den Klatschreporter und inoffiziellen MI6-Mitarbeiter … Anderton zugelassen war. Anderton verstarb … Jahre später unter ungeklärten Umständen in einem ausgebrannten Autowrack. War der zwielichtige Reporter angeheuert worden, den Wagen der Prinzessin zu rammen?
  • Zwei Zeugen, Francois Levister und Brenda Wells, wollen im Tunnel in der Nähe des Mercedes ein grelles Blitzlicht gesehen haben, heller als eine Fotokamera. Solche Lichter werden von staatlichen Eingreiftruppen bei Überraschungsangriffen verwendet und können bei ihren Opfern minutenlange Sehstörungen auslösen.
  • Richard Tomlinson gibt zu Protokoll, dass der britische Geheimdienst ein Attentat auf Slobodan Milosevic geplant hatte – mit einem „Design“, das dem mutmaßlichen Mord an Diana ähnelte: ein Wagen, der das Zielfahrzeug behindert und rammt, ein Motorrad, das einen Lichtblitz aussendet.
  • Trevor Rees-Jones, Leibwächter von Diana und Dodi und der einige Überlebende des Unglücks, leidet seither unter Gedächtnisstörungen. Er kann sich an den Unfallhergang nicht erinnern. Merkwürdig!
  • Die von der Polizei „spontan“ verbreitet Erklärung, Diana sei von verfolgenden Paparazzi zu Tode gehetzt worden, mochte nicht einmal die Polizei selbst langfristig aufrecht erhalten. Zu eindeutig waren die Zeugenaussagen, dass die Reporter zum Todeszeitpunkt weit von dem Mercedes entfernt waren. Die Erklärung spukt jedoch bis heute in den Köpfen vieler Menschen herum, wenn sie von Dianas Tod sprechen.
  • Zeugenaussagen wie die von Eric Petel, dem vermutlich ersten Zeugen am Unfallort wurden von der Polizei als unglaubwürdig diskreditiert und unterdrückt, wenn sie nicht zu dem „gewünschten“ Erklärungsansatz passten.
  • Der Notarztwagen, der Diana ins Krankenhaus Pitié-Salpetrière transportierte, traf dort erst 1 Stunde, 46 Minuten nach dem Unfall ein, obwohl nur sechs Kilometer zu überwinden waren. Ohnehin hätte es näher liegende Krankenhäuser in Paris gegeben. Der Krankenwagen hielt auf der Strecke mehrmals an, angeblich, um Wiederbelebungsmaßnahmen an der Prinzessin vorzunehmen. Als der Wagen endlich in der Notaufnahme eintraf, war kein Herzspezialist zugegeben, obwohl man einen solchen während der langen Wartezeit leicht hätte aktivieren können. Fachärzte sprachen hinterher die Vermutung aus, Diana hätte bei rechtzeitigem Transport in ein Krankenhaus überleben können.
  • Ein Bluttest im Krankenhaus hätte leicht Aufschluss über Dianas Schwangerschaft geben können. Der Pressesprecher der Ärzte gab jedoch an, es seien keine Bluttests durchgeführt worden. Dies erscheint sehr unwahrscheinlich, denn für Bluttransfusionen musste man die Blutgruppe der Prinzessin bestimmen.
  • Die Polizei von Paris ordnete an, dass der Alma-Tunnel nur sechs Stunden nach dem Unfall durch die städtische Straßenreinigung gesäubert werden sollte – um Spuren zu verwischen?
  • Rosa Monckton, angeblich beste Freundin Dianas, gab an, diese habe eine Woche vor ihrem Unfall eine Menstruation gehabt, könne also nicht schwanger gewesen sein. Diese Erklärung wird von der Presse gern als endgültige Argument gegen die Schwangerschaftsthese angeführt. Der Haken dabei: Moncktons Bruder, der Diplomat Anthony Leopold Colyer stand im Diens des MI6. Hatte die „beste Freundin“ nur ausgesagt, was man ihr befohlen hatte?
  • Henri Paul, der bald pauschal zum Schuldigen an dem Unfall erklärt wurde, hatte angeblich Alkohol im Blut. In dem ihm zugeschriebenen Blutprobe fand sich jedoch auch eine Konzentration von 20,7 Prozent Kohlenmonoxyd im Herzen. Eine fast tödliche Dosis, die zu starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel führen müsste. Pathologen stellten die These auf, Paul hätte Kohlenmonoxyd aus dem Airbag des Mercedes eingeatmet. Dies leugnete jedoch der Hersteller Mercedes. In seinen Airbags werde dieser Stoff nicht verwendet. Der Sachbuchautor Noel Botham („Der Mord an Prinzessin Diana“) vermutet deshalb, die fragliche Blutprobe stamme gar nicht von Diana, sondern von einem Selbstmörder, der sich in der Unfallnacht mit Autoabgasen vergiftet hatte. Die beiden Blutproben seien bewusst vertauscht worden.

Wie man sieht gibt es hinsichtlich des Todes von Prinzessin Diana mehr als nur eine Ungereimtheit. „Bewiesen“ ist ein Mord an ihr noch längst nicht. Noch weniger kann ein Täter oder eine Tätergruppe klar benannt werden. Trotzdem sind die Fehler bei der polizeilichen Ermittlung so offensichtlich, dass es eigentlich eine Frechheit ist, die Öffentlichkeit bis heute mit der offiziellen Erklärung abzuspeisen. Die Täter, so es welche gibt, müssen sich ihrer Sache so sicher sein, dass sie – offenbar zu Recht meinten – sich Schlampereien und Risiken von großer Tragweite leisten zu können. Was nicht optimal gelaufen ist, meinten sie durch Druck auf die Ermittlungsbehörden vertuschen zu können. Was nicht mehr vertuschbar erschien, wurde von einer willfährigen Weltpresse über 14 Jahre schlicht geleugnet. Wie in Orwells Staat verbreitete sich die Unwahrheit flächendeckend mittels Wiederholung und Arroganz und verwandelte sich über die Jahre in allgemein anerkannte Wahrheit.

Die Royals waren über mehr als 100 Jahre eine zutiefst dysfunktionale Familie. Soliden, in Wohlanständigkeit erstarrten Monarchen wie Queen Victoria, George V. und Queen Mary sowie Elisabeth und Prinz Philipp folgten oft „Ausreißer“ und „Skandalnudeln“ wie Edward VIII, der auf die Krone verzichtete, um seine Geliebte, Wallis Simpson, zu heiraten. Die Ehen der Queen-Kinder Charles, Anne und Andrew scheiterten. Ihrer Schwester, Prinzessin Margret wurde eine Liebesheirat verwehrt. Sie endete verhärmt und alkoholabhängig. Es scheint, als ob die unbedingte Entschlossenheit der Queen zur Selbstdisziplin ihrer gesamten Umgebung ihren ungelebten Schatten aufzwang. So lässt sich Elisabeth bis heute als Monument der Pflichttreue feiern, während die Presse ihre gesamte Umgebung als unter ihrem Niveau abkanzelt. Die Generation von Charles und Diana, Andrew, Fergie und Anne hat einen Spalt geöffnet, durch den für alle sichtbar ein Stück Wahrheit hereindringen konnte. Royals sind Menschen und fehlbar. Sie schlafen gern mit denjenigen Personen, die sie tatsächlich lieben. Und Beziehungen können scheitern. Es scheint, als soll durch die allzu perfekte Geschichte von William und Kate dieser Spalt wieder verschlossen werden.

Zwei grundanständige Buben in Uniform, brav vor der Fahne salutierend, mit adretten Frauen und artigen Kindern, keine Skandale, keine Kritik an der älteren Generation – so wird, wenn nichts schief geht, wohl die Zukunft der britischen Monarchie aussehen. So soll sie sich ins 21. Jahrhundert retten und als Blume an der Kette der neoliberalen Reformen eines David Cameron süßlich duften. Der erstickt die Gering- und Normalverdiener unter einem rigiden Spardiktat und schont die Reichen. Wir erinnern uns, dass schon einmal eine Königshochzeit von massiven innenpolitischen Problemen und sozialen Grausamkeiten ablenken musste. Als Charles und Diana heirateten regierte – Margret Thatcher.

Die Boulevard- und Mainstream-Presse schreibt über die Royals bis heute in einem erschreckend liebedienerischen Tonfall – wo man hinschaut, ein einziger literarischer Hofknicks. Dies ist verständlich, denn die Familie der Queen bedeutet für die Medien dasselbe, was eine Fußball-WM bedeutet oder der Eurovision Song Contest: Quote, Auflage, Werbeeinnahmen. Daher muss auf die Serie der Skandale eine Konsolidierung folgen, auf die Konsolidierung vielleicht wieder ein Skandal. Kritik muss allenfalls Prinz Charles befürchten – für seine bedenkenswerten ökologischen und kulturkritischen Ideen. Überhaupt waren Dianas Landminen-Kampagne und Charles Aufbegehren gegen Umweltzerstörung und moderne Architektur die einzigen Aktionen, die es überhaupt wünschenswert erscheinen ließen, dass es weiter royale Prominente gibt. Als Paar waren die beiden eine Katastrophe. Getrennt zeig(t)en sie Züge von Genialität und Kühnheit.

Der Tod von Prinzessin Diana ist für sich genommen nicht tragischer als der Tod jedes „normalen“ in den Kriegen Großbritanniens zerstörten Lebens. Traurig ist er vor alle deshalb, weil er gerade zu dem Zeitpunkt geschah, als Diana zu einer wirklich positiven Kraft im Ideenpool der Menschheit zu werden „drohte“. Zufall? Wurde Diana nicht ermordet, so erscheint ihr Tod von einer Überfülle seltsamer Ereignis und Zufälle umzingelt. Ausschließen kann ich eine natürliche Erklärung noch immer nicht. Wurde sie ermordet, so legt dies sehr Besorgnis erregende Schlussfolgerungen nahe. Es im britischen und internationalen Establishment Kräfte, die entschlossen und in der Lage sind, jeden aus dem Weg zu räumen, der sich ihnen in den Weg stellt. Diese Kräfte vermögen, drei Menschen auf offener Straße zu ermorden, Tatsachen zu vertuschen, Beweise zu fälschen, die Polizeikräfte eines anderen Landes (Frankreich) zu kontrollieren, Zeugen einzuschüchtern oder zu beseitigen und die Weltpresse so zu manipulieren, dass sie einhellig eine gefälschte Version der Wahrheit in Umlauf bringt.

Das Königshaus wäre in dieser Betrachtungsweise keine harmlose Operettenmonarchie, sondern ein Machtzentrum im Hintergrund der Weltgeschichte, Blendwerk und Schattenregierung in einem, aufs engste verflochten mit den Mordkommandos der Geheimdienste. Dies ist ein Szenario, so erschreckend und unwahrscheinlich, dass man sich gern „zurück in die Matrix“ flüchten würde. Die Fakten über den Tod Dianas bekommt man aber, wenn man sie einmal kennt, nicht mehr aus dem Kopf. George Bernard Shaw sagte: „Zum König wird man nicht geboren, man wird es dank einer künstlich erzeugten kollektiven Halluzination.“ Von Dianas Sohn wird erwartet, dass er mit seiner hübschen Braut diese Halluzination nährt und ein guter Mitspieler ist – bis zum seligen Ende. Der einzige Weg, auf dem er historische Größe erlangen könnte, bestünde darin, die Marionettenfäden zu zerreißen, an denen er geführt wird und sich ernsthaft um Aufklärung aller Vorgänge zu bemühen, die den Tod seiner Mutter umranken. Dies aber – vielleicht weiß es William instinktiv – ist auch im „aufgeklärten“ 21. Jahrhundert noch viel zu gefährlich.

 

 

 

 

Einen Kommentar hinterlassen

Beginnen Sie mit der Eingabe und drücken Sie Enter, um zu suchen