Eine Einführung in die Kunst des Glücklichseins – in 8 Schritten

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Philosophie

Für diejenigen, die sich fragen, ob es das schon gewesen  sein soll oder ob das Leben nicht doch irgendwie mehr zu bieten hat.  Elisa Gratias, https://flohbair.com

Neulich las ich in einem Buch des Inders Sri Nisargadatta Maharaj (1) folgenden Satz:

„Der einzige Zweck des Lebens ist das Leben.“

Das fand ich sehr beruhigend. Solange mein Herz schlägt und ich atme, habe ich meine Aufgabe also erfüllt. So weit so gut.

Wie sieht es mit dir aus? Ich nehme an, auch du atmest und dein Herz schlägt. Sonst würdest du diese Zeilen nicht lesen. Das ist doch schon ein Grund zur Freude.  Nun wissen wir, was das Leben von uns erwartet.

Die Frage lautet also vielmehr: Was erwarten wir vom Leben?  Wer lebt, möchte glücklich sein. Glücklichsein ist der Traum eines jeden Menschen. Der Weg zum Glück geht jedoch nicht nur über das „Was“, sondern vor allem auch über das „Wie“. Es kommt nicht nur darauf an, was ich in meinem Leben mache, sondern vor allem wie ich es mache.

Ein glückliches Leben zu führen ist wahrhaft eine Kunst. Dies soll eine kleine Einführung in diese Kunst sein. Ich habe sie in acht für mich wichtigsten Kleinigkeiten zusammengefasst.

1. Nimm dir Zeit

„Ich habe keine Zeit für sowas.“ Das ist wohl die häufigste Ausrede, die Menschen benutzen, um sich dafür zu rechtfertigen, dass sie nichts dafür tun, um glücklicher zu werden.

Allerdings stimmt das nicht ganz. Wenn du diesen Satz sagst, dann meinst du gleichzeitig:

„Alles andere ist mir wichtiger als meine eigenen Bedürfnisse“ (2).

Es geht also darum Prioritäten zu setzen. Nimm dir Zeit für dich. Nutze sie, um zur Ruhe zu kommen, Musik zu hören, Gedanken nachzuhängen, Tagebuch zu schreiben, etwas bewusst für dich zu tun, um Energie zu tanken.

15 Minuten am Tag können da schon ausreichen. Es geht darum, es dir ohne Zwang zur Gewohnheit zu machen. Selbst wenn du mit einigen Minuten anfängst. Vielleicht wird es ja ganz natürlich mehr, weil es dir so gut tut.

2. Behandle dich so, wie du es von anderen erwartest

Viele von uns kritisieren und nörgeln an ihren Mitmenschen herum, da diese sich nicht genug um sie kümmern, ihnen nicht zuhören, nicht genug Zeit für sie haben, nicht auf ihre Gefühle achten … Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Wie sieht es denn mit dir aus? Hörst du dir zu? Kümmerst du dich um deine Bedürfnisse? Nimmst du dir genug Zeit für dich selbst? Achtest du auf deine Gefühle?

Ich fürchte, die meisten von uns fühlen sich jetzt ertappt. Oft sind wir es selbst, die uns schon lange im Stich gelassen haben. Kein Wunder, dass wir uns oft allein und verlassen fühlen.

Wenn dir also das nächste Mal eine Kritik an dein Gegenüber (Familie, Partner, Freunde, Kollegen, Fremde) durch den Kopf huscht oder sogar über die Lippen kommt, halte inne. Frage dich, ob du die gleiche Kritik nicht auch dir selbst gegenüber äußern könntest.

Falls ja, dann ändere dieses Fehlverhalten dir selbst gegenüber und genieße das befriedigende Gefühl, endlich so behandelt zu werden, wie du es verdienst, und das sogar ohne dabei von anderen abhängig zu sein.

3. Überprüfe deine Gedanken

Unsere Gedanken sind ein Fall für sich. Wenn du auf sie achtest, fällt dir auf, wie viel sie den ganzen Tag auf dich einreden und wie viel Blödsinn dabei ist. Das kann ganz amüsant sein. Seitdem ich ab und zu darauf achte, laufe ich öfter mit einem kopfschüttelnden Lächeln durch die Gegend.

Gestern zum Beispiel. Ich war im Supermarkt und ein älterer Herr versperrte mir den Zugang zu den Tomaten. In aller Seelenruhe betrachtete er jede einzelne Tomate und tastete sie gemächlich ab, bevor er langsam eine nach der anderen in seiner Plastiktüte verstaute.

„Na, werden wir heute nochmal fertig? Vielleicht geht es auch noch langsamer …“, sagte eine Stimme in meinem Kopf, während ich ihn ungeduldig beobachtete und hoffte, per Telepathie etwas Druck auf ihn auszuüben, „Da passen doch noch mehr rein.“

Alles und jeder wird von meinen Gedanken bewertet und mit ein paar Kommentaren versehen. Meist unbewusst. Dabei ist es mir doch völlig egal, wie viele Tomaten ein anderer kaufen möchte.

Unsere Gedanken scheinen nie Ruhe geben zu wollen. Zumindest solange wir ihnen keine bewusste Beachtung schenken. Das ist in einigen Fällen auch gar nicht weiter schlimm. Doch häufig erzählen unsere Gedanken uns auch unschöne Sachen über uns, unser Leben und unsere Mitmenschen.

Neulich fiel mir dies in Bezug auf meinen Freund auf. Sobald ich schlecht gelaunt bin, steht auch schon ein allzu vertrauter Gedanke bereit: „Wenn er das und das gemacht/nicht gemacht hätte … blablabla.“ Ständig schieben meine Gedanken es meinem Freund in die Schuhe, wenn ich wegen irgendetwas unzufrieden bin.

Die Wohnung sieht aus wie sau. „Wenn er mal putzen würde.“ „Immer muss ich alles machen.“ Wenn ich dann wirklich mal bewusst darüber nachdenke, stelle ich beschämt fest, dass ich auch nicht gerade die Vorzeigehausfrau bin und selbst mehr dafür tun könnte, dass ich mich in unserer Wohnung wohlfühle. Ich hinterfrage also meine Gedanken.

Das ist natürlich nicht immer so einfach. Wenn du schlecht drauf bist oder sogar vor Wut überkochst und Dinge tun oder sagen möchtest, die dir selbst oder deinem Gegenüber wehtun, ist es deshalb umso wichtiger, erst einmal inne zu halten.

Versuche den Raum zu wechseln oder rauszugehen und atme durch. Wenn du dann langsam wieder zur Ruhe kommst, achte auf deine Gedanken. Oft kommen dann Sätze wie „Meine Ehe ist die reinste Hölle“, „Unsere Beziehung führt nirgendwohin“, „So etwas passiert nur mir“, „Alle sind gegen mich“, „Das Leben ist scheiße“ …

Sobald du so einen Gedanken identifizierst, frage dich selbst: „Stimmt das wirklich?“, „Ist das wahr?“ (3). Du wirst feststellen, dass du dir da gar nicht mehr so sicher bist, wie wenn du dich unbewusst in diese Gedanken hineinsteigerst.

4. Vergleiche dich nicht mit anderen

Meine Freundin Tanja und ihr Freund sind so gut wie immer zusammen. Sie verreisen zusammen, sie wohnen zusammen in einer Pariser Einraumwohnung, sie gehen zusammen spazieren, sie gehen zusammen feiern … Sie verstehen sich blind. Natürlich diskutieren sie auch ab und zu, doch sie sind so etwas wie Seelenverwandte und angenehm ausgeglichen zusammen. Die reinste Harmonie, wie man sie sich zwischen zwei Verliebten vorstellt.

Wenn ich an ihre Beziehung denke, sieht meine dagegen ziemlich verkorkst aus. Mein Freund und ich haben kaum etwas gemeinsam. Meistens verreise ich allein. Wir gehen getrennt aus. Wir führen keine bereichernden Gespräche miteinander, da er einer von diesen schweigsamen Männern ist.

Diese Sicht auf unsere Beziehung machte mich eine Zeit lang ganz schön fertig. Ständig nörgelte ich herum und brachte Änderungsvorschläge, die mein Freund sich geduldig anhörte, um dann genauso weiterzumachen wie bisher.

Eines Tages hinterfragte ich meine Gedanken, ob unsere Beziehung tatsächlich so schrecklich sei. Schließlich hatten wir „trotz allem“ nicht das Bedürfnis, uns zu trennen. Da stellte ich erstaunt fest, dass ich unsere Beziehung total mochte. Ich liebe es, jemanden in meinem Leben zu haben, mit dem ich schweigen kann, der mir eine starke Schulter zum Anlehnen gibt und mich bei meinen Alltagsnörgeleien ständig zum Lachen bringt.

Ich liebe es, in einer Beziehung zu leben und mich gleichzeitig so frei zu fühlen. Ich reise, wann und wohin ich möchte. Ich gehe mit meinen Freundinnen aus, wann und wie oft ich möchte.

Er liebt das Gleiche in unserer Beziehung. Wir sind glücklich so. Welch eine Überraschung. Das hatte ich ganz übersehen vor lauter Vergleichen mit den Beziehungen anderer Menschen und der Vorstellung, die ich unbewusst davon hatte, wie eine Beziehung sein sollte.

Also tue dir selbst den Gefallen, und höre auf, dich und dein Leben mit anderen Menschen zu vergleichen. Frage dich stattdessen, was du möchtest und wo du in Bezug auf diesen Wunsch stehst.

5. Höre auf zu denken, Selbstliebe sei egoistisch

Aufgrund meines Gefühls der inneren Leere und dem Eindruck, ich befände mich in einer Sackgasse des Lebens, entschied ich mich eines Tages, eine Therapie zu machen. Ich sprach sehr offen mit meinen Mitmenschen darüber und erzählte, dass ich dabei lernte, besser für mich selbst da zu sein und mich an erster Stelle zu setzen.

Daraufhin erntete ich zunächst erschrockene und empörte Blicke. Ich hörte Sätze wie: „Es kann ja nicht die Lösung sein, dich nur noch um dich selbst zu kümmern.“ Doch ich hatte mit keiner Silbe erwähnt, dass ich mich nur noch um mich kümmern wollte.

Selbstliebe wird oft mit Selbstverliebtheit und Egoismus verwechselt. Ein großer Irrtum, der zur Folge hat, dass diejenigen, die gute Menschen sein möchten, sich für andere aufopfern und völlig auspowern. Bis sie am Ende ihrer Kräfte frustriert und verbittert sind und ihren Mitmenschen vorwerfen, nicht genügend auf sie zu achten.

Doch Tatsache ist, dass sie selbst es sind, die nicht genügend auf sich achten. Dafür führt Stefanie Carla Schäfer in ihrem Buch Selbstliebe macht stark ein schönes Beispiel an:

„Vor jedem Flug wird darauf hingewiesen, dass Sie im Fall eines Druckverlustes zuerst Ihre eigene Maske aufsetzen müssen, bevor Sie Kindern und anderen Passagieren helfen können“ (2).

Genauso funktioniert es mit der Selbstliebe. Desto liebevoller du mit dir selbst umgehst und für dich sorgst, desto besser bist du in der Lage, für deine Mitmenschen da zu sein.

Wenn also ab und zu ein kleines schlechtes Gewissen an dir nagt, sobald du dir selbst etwas Gutes tust, erinnere dich daran, dass du damit auch deinem Umfeld eine Freude machst, da du anschließend mehr Kraft hast, für die anderen da zu sein.

Bei Selbstliebe geht es darum, für sich selbst und für andere da zu sein. Denn wer völlig ausgelaugt ist, geht anderen nur mit seinen Nörgeleien auf die Nerven oder ist sogar eine richtige Last für seine Mitmenschen. A propos Nörgeln.

6. Gib dir und anderen das Recht, schlecht drauf zu sein

Ich liebe die Philosophie. Sie ist vielleicht nicht jedermanns Sache und das verstehe ich. Viele denken, Philosophie ist theoretisch und langweilig. Doch ich kann euch das Gegenteil beweisen.

In seinem Buch „Dem Leben Sinn geben“ schreibt der Philosoph Wilhelm Schmid „Von der Kunst das Weite zu suchen“. Er erteilt uns dabei ein Menschenrecht auf schlechte Laune. Da ich es nicht besser ausdrücken kann als er, zitiere ich den guten Mann hier:

„Die Befreundung mit den schlechten Launen (…) fällt leichter, wenn sie als willkommene Abwechslung gesehen werden: Sind sie nicht sehr erholsam? Sie verbrauchen weniger Energie als die guten Launen, die womöglich keine sind und nur zur Schau getragen werden, um einer sozialen Norm zu entsprechen und lästigen Nachfragen zu entgehen: Stimmt etwas nicht?.

Statt die Zugehörigkeit schlechter Launen zu einem sinnerfüllten Leben zu bestreiten,
wäre es ratsamer, ein Menschenrecht auf schlechte Laune geltend zu machen. Dann lässt sich nicht nur im eigenen Inneren wieder freier atmen, auch außerhalb entsteht mehr Freiraum: Ohne größeren Aufwand sind mit schlechter Laune Andere auf Distanz zu halten, sofern es wünschenswert erscheint.

Erforderlich wäre lediglich eine souverän gelebte schlechte Laune, um sie nicht beliebig um sich her zu verbreiten, sondern gezielt dort gewähren zu lassen, wo sie am Platz erscheint, ihre Wirkung auf Unbeteiligte aber abzumildern. Dies vorausgesetzt ist es ein unvergleichliches Wohlgefühl, den Tag übelgelaunt beginnen zu können: Dieser Tag kann nur noch besser werden.

Da Schlechtgelaunte meist etwas sorgenvoller durchs Leben gehen, sind sie auch eher gefasst auf das Ungute, das geschehen kann – und besser dagegen gewappnet; Aus diesen Gründen verheißt zumindest die gelegentliche schlechte Laune sogar ein längeres Leben (…)“ (4).

Nachdem ich dieses Kapitel gelesen hatte, schrieb ich eine E-Mail an meine Familie und meine Freunde und teilte ihnen mit, dass ich ihnen das Recht erteile, schlecht gelaunt oder sogar wütend auf mich zu sein. Mir selbst erteilte ich dieses Recht natürlich ebenso!

Was für eine Befreiung, nicht ständig unter diesem Zwang zu stehen, gut drauf zu sein, und endlich damit zurecht zu kommen, wenn andere schlecht drauf waren.

Nervt es nicht jeden von uns nur noch mehr, dass unser Umfeld uns oft, wenn wir schlecht gelaunt oder traurig sind, mit guten Ratschlägen oder Kritik quasi unbewusst zwingen möchte, ja schnell wieder gut drauf zu sein?

Letztes Jahr hatte ich mit meiner Freundin Melanie auf Mallorca ein Aha-Erlebnis:

Sie kam mich mit ihrem drei Monate alten Baby besuchen und war sichtlich erschöpft von den schlaflosen Nächten und der Lebensumstellung. Ich kämpfte zu der Zeit noch mit meiner Depression und versuchte mich in Selbstliebe zu üben. Konflikte waren also vorprogrammiert.

An einem Tag fuhren wir beide voneinander gestresst zum Strand. Im Auto war es heiß und wir konnten es beide kaum erwarten, endlich im Wasser Abkühlung zu finden. Kaum hatten wir uns am Strand eingerichtet stiefelten wir zum Wasser. Während sie mit ihrem süßen Baby im Arm im flachen Wasser stehen blieb, sprang ich einfach rein und schwamm etwas raus.

Als ich zurückkam, hatte ich das Gefühl, Melanie wollte mich mit ihren Blicken töten. Normalerweise geriet ich bei solchen Situationen in Panik, da ich mit Konflikten nicht umgehen konnte und ständig Angst hatte, jemanden sauer zu machen oder zu enttäuschen. Zumindest dachte ich das damals noch.

Plötzlich hörte ich mich locker sagen: „Na, bist du wütend auf mich?“

Der Zorn in ihrem Blick wich einer gewissen Verdutztheit. So offene Ansagen kannte ich bis dahin von mir selbst nicht.

„Naja, ich kann ja nicht sauer auf dich sein, nur weil du ins Wasser gehst. Du kannst ja auch nichts dafür, dass ich ein Kind in die Welt gesetzt habe.“, gab sie patzig zurück.

„Natürlich kannst du sauer auf mich sein. Es ist heiß und du musst zusehen, wie ich dich hier einfach im Flachen stehenlasse und mich genüsslich abkühle, während du mit deinem Baby nicht die gleiche Freiheit hast. Mich würde das an deiner Stelle auch ankotzen.“, verkündete ich noch immer selbst überrascht von meinen Worten.

„Und was würdest du machen, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich das doof finde?“, fragte Melanie neugierig und kaum noch wütend.

„Na, ich wäre trotzdem reingesprungen.“, sagte ich ganz selbstverständlich. Sie sah mich mit großen Augen an und wir mussten plötzlich beide lachen.

„Dann hätte ich dir das Baby abgenommen und du hättest auch reinspringen können.“, fügte ich noch hinzu. Genau das taten wir dann. Als sie abgekühlt aus dem Wasser kam, redeten wir über die Situation und stellten fest, wie entspannend es für alle Beteiligten war, den anderen einfach mal einzugestehen, schlecht gelaunt, wütend oder traurig zu sein.

Seit diesem Moment besitzt unsere Freundschaft eine ganz neue Qualität. Manchmal tappen wir natürlich noch immer in alte Muster, doch sobald wir uns daran erinnern, dass es nicht schlimm ist und wir dem anderen seine Gefühle nur zugestehen müssen, gehen wir mit unseren Konflikten viel besser um und können sogar über sie lachen.

7. Tue verrückte Dinge

Glücklichsein heißt sich lebendig fühlen. Lebendig fühlen wir uns nicht, wenn wir unserem alltäglich Trott voller Vernunft und Sicherheit nachgehen.

Also peppe dein Leben etwas auf und tue ab und zu Dinge, die dir einen gewissen Nervenkitzel bereiten. Dinge, bei denen schon allein der Gedanke daran, sie zu tun, dich zum Lächeln bringt, und die du dann schnell mit Zweifeln und Abwertung („das ist unvernünftig“ oder wahlweise „das ist doch lächerlich/peinlich“) abwinkst.

Buche spontan einen Kurztrip in den Süden, lege dich mitten in der Fußgängerzone auf die Erde (macht mit einer Freundin zusammen mehr Spaß), schreie einfach mal laut los, tanze zuhause allein zu deiner Lieblingsmusik, gehe allein auf Reisen, lass dich krankschreiben und veranstalte mit einer Freundin ein Sektfrühstück, spreche einen Fremden an, singe laut auf der Straße vor dich hin … Irgendetwas, das du sonst nicht tun würdest.

Dies wird deinem Leben eine gewisse Würze verleihen, ohne dass du gleich Auswandern oder Aussteigen musst. Fange mit Babyschritten an und entfache die Lebensfreude in dir zunächst mit kleinen Fünkchen.

8. Achte regelmäßig bewusst auf das, was dich gerade umgibt

Achte so oft wie möglich im Alltag ganz bewusst auf dein direktes Umfeld. Dann macht sich ein zartes Gefühl von innerem Frieden breit. Blicke ab und zu von deinem Smartphone auf und beobachte, was um dich herum geschieht.

Schließe die Augen und achte bewusst auf alle Geräusche, die du wahrnimmst. Oder halte die Augen offen und sieh dir Einzelheiten um dich herum an.

Du wirst die Schönheit der grauen Wolkenformationen, den befreienden Klang des Windes in den Bäumen, die geschmeidige Oberfläche eines mit Perwoll gewaschenen Kaschmirpullovers erkennen und für einen kurzen und kostbaren Augenblick in der Gegenwart verweilen.

Diese Momente helfen uns, das wahre Leben zu spüren und uns aus unserer Gedankenwelt voller Illusionen und Probleme herauszuholen und diese zu hinterfragen.

 

Und da sind wir auch schon am Ende unserer kleinen Einführung ins Glücklichsein.

Wenn du diese Anregungen so oft wie möglich in deinen Alltag einbaust, wirst du sehen, wie sich deine Einstellung und deine Wahrnehmung des Lebens verändert. Wie bei jeder Kunst und bei allem, was wir lernen, ist das Glücklichsein etwas, das mit der Zeit immer öfter und müheloser gelingt.

Sei es dir wert.

 


 

Quellen:

(1) Sri Nisargadatta Maharaj: „I am that“, englischsprachige Ausgabe, 1973, 16. Auflage 2009, Chetana Verlag.

(2) Stefanie Carla Schäfer: „Selbstliebe macht stark — so schließen Sie Freundschaft mit sich selbst“, 2016, Scorpio Verlag.

(3) Byron Katie: „The Work“.

(4) Wilhelm Schmid: „Unglücklichsein — eine Ermutigung“, 2012, Surhkamp.

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