Glühende Kämpferin für den Weltfrieden

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Die Pazifistin und Buchautorin Bertha von Suttner (“Die Waffen nieder”) kann auch uns heutigen in den anstehenden Auseinandersetzungen als Vorbild dienen. Eine Frau, die leidenschaftlich für den Frieden eintritt und dafür vielfachen Widerstand, Häme und Spott erntet. Ein Mensch, der seiner Zeit weit voraus ist und sich wundreibt am Kleingeist der Epoche. Ein Establishment, für das Politik nur mit den Mitteln der Gewalt vorstellbar ist und das jede anderslautende Meinung mit der Arroganz der Macht niederbügelt. Politiker gar, die die ausgestreckte Hand eines großen östlichen Nachbarn ausschlagen und stur auf Kriegskurs bleiben… Ja, die Geschichte, die unsere Autorin hier erzählt, kommt einem sehr aktuell vor. Dennoch erlebte Bertha von Suttner zu Lebzeiten noch Anerkennung, einen Buchvertrag für ihr noch heute viel zitiertes “Die Waffen nieder!” und den ersten Nobelpreis für eine Frau überhaupt – benannt nach ihrem bedeutenden Freund Alfred Nobel. Die Geschichte hat der großen Kämpferin der Feder recht gegeben, auch wenn sich die Nachwelt weitgehend damit begnügt, sie in die Geschichte wegzuloben, anstatt auf sie zu hören. Der Krieg wird nicht zu besiegen sein ohne einen grundlegenden Mentalitäts- und Systemwechsel, denn “Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen” (Jean Jaurès). Ullrike Spurgat

Von Haus aus sind mir Rosa Luxemburg, Clara Zetkin und die proletarischen Frauen in der Arbeiterbewegung näher als Bertha von Sutter. Das versteht sich ja von selbst.

Trotzdem ist es eine Freude, über eine bemerkenswerte Frau zu schreiben, auf deren Leben und Wirken ich mich habe einlassen können. Schauen wir, was dabei herausgekommen ist.

Bertha von Suttner, glühende Kämpferin für den Weltfrieden. Das alleine ist besonders, reicht aber nicht aus, um sie so würdigen, wie ich es vorhabe. Schriftstellerin und Journalistin, abenteuerlustig, unkonventionell, mutig und kühn in ihrer Zeit. Nach drei geplatzten Verlobungen und dem Abbruch einer Ausbildung zur Sängerin entschied sich Suttner, ihre Ehepläne an den Nagel zu hängen, und nahm eine Anstellung in Wien als Gouvernante bei Baron von Suttner an. Dort verliebte sie sich in Arthur, den um sieben Jahre jüngeren Sohn des Hauses, und verführte ihn, so hieß es damals. Nach drei Jahren, als dieses lasterhafte – lach – Verhältnis aufflog, musste sie das Haus verlassen, denn eine Ehe mit ihr (“arm”, “alt” und sittenlos) war ausgeschlossen.

Sie reiste nach Paris zu Alfred Nobel, der melancholisch, reich und einsam war. Der Wunsch einen reichen Mann zu ehelichen könnte sich nun doch erfüllen. Er war unverheiratet und warb um sie, doch ihre Liebe zu Arthur war stärker. Bertha verließ Nobel und Paris, um bei Arthur zu sein, der mittellos und arm war. Seine Familie blieb unerbittlich hart ihm und Bertha gegenüber. Die beiden heirateten heimlich und hielten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Bertha war viersprachig aufgewachsen, das nutzte ihr bei Übersetzungen und auch Zeitungsartikeln. Neun Jahre verbrachten sie ihr Leben in Armut und Isolation, nutzen aber jede Gelegenheit sich weiterzubilden. Zu Nobel hielt sie brieflichen Kontakt, in denen beide ihre Gedanken zu Krieg und Frieden ausführlich austauschten. Und so wurde diese Fragen immer drängender im Leben der Bertha von Suttner.

Sie schrieb und schloß sich mehr und mehr der Friedensbewegung an. Bertha von Suttner war die Gründerin der Österreichischen (1891), der Deutschen (1892) und der Ungarischen (1895) Friedensgesellschaft und Organisatorin der internationalen Frauenbewegung. 1905 bekam sie als erste Frau den Friedensnobelpreis, nachdem sich die Jury vier Jahre lang geweigert hatte, mit diesem Preis eine Frau auszuzeichnen. Sie war damit die erste weibliche Preisträgerin in der Geschichte des Nobelpreises. Nicht nur die Frauenbewgung war stolz auf ihre Mitstreiterin, auch all die Frauen, die nie im Rampenlicht stehen, wurden mit diesem Preis geehrt.

1899 war sie an den Vorbereitungen zur ersten Haager Friedenkonferenz beteiligt, auf der Regierungsvertreter Fragen der internationalen und nationalen Sicherheit, des Abrüstens und der Einrichtung eines internationalen Schiedsgerichts verhandelten.

Suttner selbst wollte den Wandel der Staatssysteme durch Reformen erreichen, dafür war ihr kein Weg zu weit. So hoffte sie immerfort auf einsichtige Fürsten, Parlamentarier und Regierungen, die dem Frieden durch staatliche Institutionen eine Grundlage schaffen sollten. Deutschland tanzte dabei mal wieder aus der Reihe, denn die herrschende Klasse dort bestand auf einem beständig wachsenden Rüstungsetat, womit das Wettrüsten verewigt wurde. Der junge Zar Nikolaus II. erließ 1898 ein “Friedensmanifest”, um der Konkurrenz stand zu halten, und rief zu einer internationalen Konferenz auf.

In dieses Manifest setzte Bertha von Suttner ihre Hoffnungen und ihre Erwartungen, musste dann aber feststellen, dass die wochenlangen Verhandlungen, die von ihr so sehr erhoffte historische Wende zur Abrüstung nicht zustande brachten. Das destruktive Verhalten einiger Teilnehmer machte eine Einigung unmöglich. Mehr als diplomatische Heuchelei und Verlautbarungen über den kleinsten gemeinsamen Nenner – wie militärische Auseinandersetzungen zu führen seien – waren nicht drin. Angeblich hatte der deutsche Kaiser Wilhelm II. am Rande angemerkt: “Scheiße auf die ganzen Den Haager Beschlüsse und verlasse mich lieber auf das Schwert!” So ist es den Haager Papieren zu entnehmen.

Desillusioniert und weiter dem Spott und der Häme, auch von Habsburgern und Großdeutschen, ausgesetzt, machte sich Suttner auf den Rückweg. Sie wurde als “Friedensvettel”, “Friedensfurie” oder als Angehörige eines unbefugten Geschlechts, das sich widerrechtlich in die Politik einmischte, verschrien und weiter herabgewürdigt.

Je mehr und je länger ich mich Bertha von Suttner annähere, desto mehr kann ich die Bedeutung ihrer Lebensarbeit und ihren leidenschaftlichen Kampf für den Frieden und für eine Welt ohne Waffen und Kriege als ihr Vermächtnis erkennen.

Wir schreiben das Jahr 1871. Eine Zeit, die dem deutschen Militarismus zu Füßen lag. Von Bismarck bewusst dazu herausgefordert, erklärte der französische Kaiser Napoleon III. am 19. Juli 1870 Deutschland den Krieg. Bis zur sogenannten Kapitulation von Sedan war der Krieg von deutscher Seite, so sagte man, ein “gerechter” Krieg um die Herstellung eines einheitlichen Nationalstaats gewesen. Als am 19. Juli im Reichstag über die Bewilligung des notwendigen Geldes für den Krieg, über die Kriegskredite, abgestimmt wurde, enthielten sich die Abgeordneten der Arbeiterklasse August Bebel und Wilhelm Liebknecht der Stimme.

Als Bertha von Suttner, die Tochter eines Generals, zum ersten Mal von der Friedenbewegung hörte, war sie 44 Jahre alt. Die österreichische Baronin schrieb später in ihren Memoiren, dass Krieg und Frieden ein Thema waren, das ihr “damals mächtig auf der Seele brannte”. In London, erfuhr sie, existiert eine Gesellschaft, die ein internationales Schiedsgericht ins Leben rufen wollte, um bei Streitigkeiten zwischen den Staaten zu vermitteln.

Das war 1887. Ihr Roman “Die Waffen nieder” erschien nur zwei Jahre später gegen erhebliche Widerstände ihrer eigenen Gesellschaftsschicht. Darin schilderte sie das von den Kriegen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestimmte Leben der jungen österreichischen Komtess Martha Althaus. Vier Herausgeber verschiedener Zeitschriften, denen von Suttner das Manuskript zum Vorabdruck vorlegte, lehnten in Windeseile ab. “Unmöglich, ihren Roman zu bringen, gnädige Frau”, schrieb einer. “Die Tendenz würde viele Kreise verletzen und ist im Widerspruch mit den im deutschen Vaterlande herrschenden Grundsätzen und Idealen.” Ein Verleger ihrer früheren Bücher riet ihr gar, den Titel abzuändern und durch einen “erfahrenen Politiker” alle patriotisch und militärisch anstößigen Stellen streichen zu lassen. Die Suttner lehnte ab! Dennoch kam es zur Veröffentlichung, und die tausend Exemplare der ersten Auflage fanden schnell ihre Leser. Fünfzehn Jahre danach hatte das Buch bereits die 37. Auflage erreicht und war in zwölf Sprachen übersetzt.

Es war eine Zeit, in der Frauen sich mühten zum Studium zugelassen zu werden, und der schwere Kampf um ihr Wahlrecht stand noch ins Haus. Männer machen die Geschichte, so hieß es. Und nun wagte eine Frau den geistigen Aufstand gegen die ureigene Sache der Männlichkeit, das militärische Staatsdenken rivalisierender Großmächte. Sie stellte sich gegen die herrschende Meinung dieser Zeit, und der Klang des eindringlichen Streitrufs “Nieder mit den Waffen!” erinnert an Büchners “Friede den Hütten, Krieg den Palästen!”

Was unter dem Schutz des Gebets und des Obrigkeitsdenkens der Kirchen abgesegnt wurde, entlarvte diese kämpfende Frau als das, was es war: ein “Völkermord von Staats wegen”. Somit war auch die gesellschaftliche Stigmatisierung des “Vaterlandsverräters” nicht weit. Suttner argumentierte und appellierte emotional an die Frauen und Männer, diesem Grauen ein Ende zu setzen. Sie verlangte von den Regierungen und Parlamenten, ihre Verantwortung für Abrüstung und Völkerfrieden wahrzunehmen.

Schreiben war eine Tat – und wie hatte man Bertha von Suttner angefeindet, weil sie schrieb! Lächerlich und verächtlich machte man sie. Ihren Roman tat man als “Bibel des Pazifismus” ab und versuchte ihn so herabzusetzen. Dabei war sie – wie auch Carl von Ossietzky – eine von denjenigen, die kein Blatt vor den Mund genommen haben, wenn es darum ging, Krieg als Krieg zu benennen. Schlacht hieß Schlacht, sie sprach von “Völkermord”, von “Mordarbeit”, von “Mordpflichten” und nicht zuletzt von “Blutarbeit”.

Suttner litt am Krieg. Dies wurde besonders deutlich in ihrer Bereitschaft, sich gegen den Zeitgeist zu stellen, der von Militarismus und einem falsch verstandenen Patriotismus geprägt war. Sie war bereit, sich dem nicht nur entgegenzustellen, sondern sich ihren Gegnern auch auf ihre ganz besondere Weise zu stellen. Sie forderte das militaristische Kaiserreich mehr als einmal heraus. Man verspottete sie als “Friedens-Bertha” und auch als “rote Bertha”.

Bei allem Spott, den etwa das Leipziger Tagblatt über ihre Beiträge, Reden und Artikel für den Weltfrieden ausgoss, musste es jedoch eingestehen, dass der Mut dieser Frau anzuerkennen sei. Auf die bekannten Verse Felix Dahns: “Das Schwert ist Mannes eigen, wo Männer fechten, hat das Weib zu schweigen” anwortete Suttner kampfeslustig: “Es schweigt nicht, Herr Professor!” Und das Leipziger Tagblatt schrieb resigniert: “Nein, das Weib schweigt nicht in der Friedensfrage.”

Der Unterschied zur proletarischen Bewegung war der, dass Suttner nicht für die Revolution, sondern für Reformen und Recht stand. Nichtsdestotrotz und obwohl wie in jeder Epoche versucht wurde, den Spaltpilz in die sozialen und pazifistischen Bewegungen zu treiben, kam es dazu, dass der Verleger Edgar Pierson, der bereits einige Romane der Suttner mit Erfolg herausgebracht hatte, dem hartnäckigen Drängen der Autorin nachgab und einer Veröffentlichung zustimmte.

Wenige Jahre zuvor hatte ein anderer dafür gesorgt, dass dem Roman ein Massenpublikum zuwuchs. Damit konnten auch Leser erreicht werden, die sich scheuten, die Schwelle eines Buchladens zu überschreiten und Geld für Lektüre auszugeben. Sein Name fiel schon im Romantext. Bei der Wiedergabe ihrer Chronologie, der Etappen ihres Wirkens, nannte die Erzählerin ihn als Unterzeichner eines aus “Volkskreisen stammenden Manifestes”, das 1870 den “Gedanken” an einen “deutsch-französischen Krieg” als ein “Verbrechen” verurteilt habe. Ihm sandte Bertha von Suttner das fertige Buch, mit einer persönlichen Widmung.

Der Adressat war kein Geringerer als Wilhelm Liebknecht, der in einer besonderen Weise antwortete: Als Chefredakteur des Zentralorgans der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bat er im April 1892 die Autorin, den Roman abdrucken zu dürfen. So erschien “Die Waffen nieder” vom August bis Dezember 1892 endlich auch in einer Zeitung. Der “Vorwärts”, das einzige deutschsprachige Blatt, das sich einen Abdruck zutraute, erschloss dem Werk einen Leserkreis, an den die Autorin beim Schreiben nicht gedacht hatte: Die Zeitung mit der wahrscheinlich größten Auflagenhöhe in Deutschland organisierte das Treffen – die Begegnung von Arbeiterleser und Roman. So wurde die Voraussetzung geschaffen, dass der Verleger Pierson eine preiswerte “Volksausgabe” wagen konnte.

Natürlich gab es viele Rückschläge, denn vor der Erkenntnis, dass es nur langsam vorwärtsging, hat auch Bertha die Augen nicht verschließen können. Die mächtigen Gegner des Friedens existieren bis heute, und der Kampf für eine Friedensbewegung darf nie aufgeben werden. Denn es gilt ein lebendiges Erbe zu verteidigen, das mutige Frauen und Männer uns hinterlassen haben. Und nur was einen Wert an sich hat, ist verteidigungswürdig.

Am 21. Juni 1914 – am Vorabend des grauenvollen Ersten Weltkrieges, von Deutschland angezettelt, stirbt Bertha von Suttner. Der flammende Ruf nach Frieden blieb ungehört. Wenige Tage später fielen in Sarajewo die ersten Schüsse, die den Weltkrieg auslösten, der die Welt in Schutt und Asche legte.

Zum Schluss einige persönliche Worte: Bertha von Suttners Verdienst ist und bleibt, dass sie den Nerv der Zeit getroffen hat. Ihre Sehnsucht nach einer Welt ohne kriegerische Gewalt und Waffen beschäftigte vor und noch mehr nach ihrer Lebenszeit nicht wenige Herzen und Köpfe – besonders nach zwei mörderischen Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts. Leider kann es aber keinen Zweifel mehr daran geben, dass bloßer Pazifismus – mag er noch so lauter sein – Krieg und Kriegsgefahr nicht aus der Welt zu schaffen vermag. Was hilft, ist jedoch der tiefe Respekt vor und die tiefe Zuneigung zu Persönlichkeiten wie Bertha von Suttner, Carl von Ossietzky und den in ihrer Tradition wirkenden Streitern gegen imperialistische Aufrüstung und Völkermord. Wir müssen diese Zeit wieder auferstehen lassen, indem wir den Frieden immer aufs Neue erkämpfen. Die Gegenwart zwingt uns zum Handeln, die Zerbrechlichkeit des Lebens und des Friedens sollte uns Triebfeder sein.

Gern habe ich diesen Text, hoffentlich im Sinne Bertha von Suttners, geschrieben. Ich schließe mit ihren Worten:

“Nieder mit den Waffen!”

 

Quellen:

Lebenserinnerungen Bertha von Suttner, Hrsg. Fritz Böttger, 4. Auflage , Berlin DDR, 1972
Brigitte Hamann, Bertha von Suttner, Piper 2016

Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1, Dietz Verlag, Berlin 1965

Anzeigen von 13 Kommentaren
  • Ute Plass
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    Vielen Dank für diesen Beitrag, der das Engagement von Bertha v.  Suttner würdigt und daran erinnert, dass  nach wie vor gilt: “Nieder mit den Waffen!”.

     

  • Weber Johann
    Antworten
    Liebe Ulrike Spurgat, und wieder konnte ich einen „weißen Fleck“ in meinem Geschichtswissen füllen. Vielen Dank.

    Ulrike Spurgat, Du schreibst,“Dennoch erlebte Bertha von Suttner zu Lebzeiten noch Anerkennung… „

    Leider war es nicht immer so. In West-Berlin gab es die von Bertha v. Suttner gegründete „Deutsche Friedensgesellschaft“. Die Mitglieder dieser „Deutschen Friedensgesellschaft“ wurden von West-Berliner Behörden verfolgt und eingesperrt. Ich zitierte aus dem Neues Deutschland“ vom 24.1.1964:

    Bilanz des Gesinnungsterrors 10. Jahresversammlung des Groscurth-Ausschusses / Seit 1951 über 15.000 Personen widerrechtlich verfolgt.

    15.724 Personen, die auf Grund der Westberliner Verfassung für Frieden und Verständigung eintraten, wurden seit 1951 in der Frontstadt (Anmerkung: West-Berlin) verhaftet und widerrechtlich zum Teil zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Im Jahre 19680 wurden allein 269 Personen festgenommen – und vor Gericht gezerrt. Diese Bilanz der anomalen Verhältnisse in Westberlin zog der Sekretär des Groscurth – Ausschusses, Schwieger, auf der gestrigen 10. Jahresversammlung dieses Ausschusses zum Schutze der demokratischen Rechte und zur Verteidigung von Patrioten in Westberlin.

    Der Sekretär des Ausschusses nannte nur einige Beispiele für die Methoden, mit denen jenseits des Brandenburger Tores versucht wird, patriotische Kräfte mundtot zu machen oder sie durch Rufmord um ihre Existenz zu bringen. 50 wurden im vergangenen Jahr der Neuköllner Student Klaus Walter sowie die Westberliner Friedenskämpfer Hellmut Bloch und Günter Kelm festgenomme und vor Gericht gestellt. Es ist kennzeichnend für die Frontstadt, daß sich die Moabiter Justiz in diesen Prozessen des aus Bonn widerrechtlich übernommenen „Freiheitsschutzgesetzes“ bediente. Durch den Protest der gesamten Berliner Öffentlichkeit mußten Klaus Walter, Hellmut Bloch und Günter Kelm wieder freigelassen werden.

    Ähnliche rigorose Maßnahmen ergriffen die Westberliner Behörden gegen Angehörige der Deutschen-Friedensgesellschafſt, die von Berta v. Suttner gegründet worden ist, sowie gegen den jungen Eisenbahner Lothar Kubert und gegen den verantwortlichen Redakteur der Zeitung „Die Wahrheit“, Grohmann….“

  • ak
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    In Bonn (ehemalige Hauptstadt der BRD, falls es die jüngeren LeserInnen nicht wissen sollten) gibt es einen Bertha von Suttner Platz.

    1983 versammelten sich 500.000 Menschen zum Protest gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen.

    Und heute? Gerade mal 200-300 Menschen protestierten heute im nicht allzu fernen Nörvenich gegen das Atomkriegsmanöver Steadfast Noon.

    Ich sprach mit einer Teilnehmerin über die Frage, warum die Friedensbewegung so “überaltert” scheint. Ich stellte die These auf, dass es vielleicht auch daran liegt, dass die unmittelbare Kriegserfahrung in weite Ferne gerückt ist. Ich selbst hatte keine Opas. Alles was ich von einem Opa habe ist ein Brief, ein letzter, mit Bleistift gekritzelt, vor dem tödlichen Schuss. Zeugnis eines Soldaten, der sich nichts lieber wünschte als das Ende des Krieges.

    Sowas prägt. Sowas macht wachsam.

    Heutzutage meint die Jugend, wenn sie sich vegan ernährt und lbgtq gerecht redet, und sei es nur virtuell, sei das genug um politisch aktiv zu sein. Dass das aber einfach abgeschaltet werden kann, wollen sie nicht wahr haben. Vielleicht bin ich ungerecht. Ich wundere mich aber ein ums andere mal, warum sich die Jugend um Klima und Gendergerechtigkeit mehr kümmert, als um Frieden und soziale Gerechtigkeit, als wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hätte.

     

    Ein Beitrag zu Esther Bejerano würde mich sehr freuen. Danke liebe Ulrike.

  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Über den Kommentar von ak habe ich lange nachgedacht. Danke für den Anstoß, liebe ak.

    In unseren Tagen, aber führen Fürsten ganz ungefährdet Kriege, die Heerführer werden reich , und der größte Teil wird auf die Bauern und das Volk abgewälzt, die am Kriege nicht das geringste Interesse haben und die selber gar keinen Anlaß zum Kriege geben. Ein sachliches Erwägen der Kriegsursachen wird erweisen, daß alle Kriege zum Vorteil der Fürsten vom Zaun gebrochen und stets zum Nachteil des Volkes geführt wurden, da ja das Volk nicht im geringsten daran interessiert war. Erasmus von Rotterdam, in seiner Schrift “Die Klage des Friedens” (1517)

    Maxim Gorki der große sowjetisch/russische Dichter, der u.a. “Die Mutter” schrieb erkennt:

    “Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet ihr alle Rätsel erklärt”.

    Die Forderungen  des ersten Stockholmer Appells, 1950! unterschrieben von über 500 000 000 Menschen aller Kontinente

    Wir fordern das vorbehaltlose Verbot der Atomwaffe als einer Waffe der Aggression und der Massenvernichtung von Menschen. 

    Wir fordern die Errichtung einer strengen internationalen Kontrolle über die Durchführung dieses Beschlusses.

    Wir sind der Ansicht, daß die Regierung , die als erste die Atomwaffe gegen irgendein Land benutzt, ein Verbrechen gegen die Menschheit begeht und als Kriegsverbrecher zu behandeln ist.

    Wir rufen alle Menschen in der Welt, die guten Willens sind, diesen Appell zu unterzeichnen.

    1955 auf einer der größten Demonstrationen in der jungen Republik waren über 500 000 Menschen aus der ganzen Gesellschaft unterwegs. Sie alle einte eins: Nie wieder Faschismus und Krieg !

    Sie standen auf für die friedliche Koexistenz, gegen die Wiederbewaffnung und für ein dem Frieden verpflichtetes Deutschland. Mein Vater war einer der Demonstranten, der als Kommunist unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes stand. Zu späteren Friedensdemos hat er mich als ich ein klitze kleines Mädchen war, ohne langes Feder lesen auf seine Schultern gesetzt, und so konnte ich mittendrin dabei sein. Ein kühner, revolutionärer und aufrechter Kämpfer u.a. für den Frieden, so einer war er.

    Es gab viele der Demos, wo Hunderttausende von Menschen auf den Straßen der Republik unterwegs gewesen sind. Heute will man sie nur allzugerne unter den Tisch der herrschenden Klasse fallen lassen. Gelingen wird das nicht, wenn auch die Zeiten schwieriger sind, da das System alles tut, um die soziale Frage und die Frage Krieg und Frieden als nicht so wichtige abtut, und auch der junge Michel tut mit. Passt wackelt und hat Luft. Heute nennen sie sich links, wenn sie ein Tofu oder Seitan Würstchen auf dem Teller haben, und Mama und Papa fahren im SUV ihre verzogenen Gören mit dem Handy in der Hand zur Demo, wo die Neubauer, die Reemtsma Erbin der Zigarette und der Zwangsarbeiter der herrschenden Klasse die “Levitchen” liest, so ein Freund, der auf einem dieser, er nannte die Demo ein “Event”.

    All die Demos, wo ich dabei gewesen bin haben mein Leben nachhaltig verändert.

    Auf dem Forum des Krefelder Appells am 15/16. November 1980 konnte ich Pastor Niemöller, Petra Kelly, Gert Bastin, und  viele mutige Künstler die ohne Rücksicht auf persönliche Nachteile für den Frieden hautnah mit erleben.

    Mit dem Wertegschwätz hat das etwas zu tun, nur gelten Werte, wenn sie nicht mehr als ein Lippenbekenntnis sind nichts, denn Werte muss man leben…., nur dann sind sie wertvoll.

    Der zweite, auch von Deutschland angezettelte Krieg forderte 60 Millionen ermordeter Menschen, davon 27 Millionen Sowjetmenschen, und die Toten waren noch nicht eimal begraben, da hatte der elende Rosenzüchter und Faschistenfreund Adenauer mit seinem Globke, der für die Kommentare der Rassegesetze und deren Umsetzung im Faschismus zu ständig war, in sein Kabinett als Staatssekretär geholt, und somit war der Faschismus rehabilitiert. 6 Millionen Juden sind diesem Rassenwahn zum Opfer gefallen. Ob der Globke wohl immer noch im Kanzleramt hängt ? Auf Nachfrag im Jahr 2020 hing der Kerl da noch. Was für eine Heuchelei…

    Adenauer sauste auf schnellstem Wege an den Rockzipfel der 1949/50 gegründeten NATO, und somit auch unter den Rock, wie Oskar in “Die Blechtrommel” von (Günther Grass) der Mickey mouse. Der Warschauer Pakt gründete sich erst 1955, also fünf Jahre nach der aggressiven Völkermörder NATO.

    1981 auf einer der größten Friedensdemos waren wir über 1,1 Millionen Menschen, und was waren wir voller Hoffnung….., wir gingen nebeneinander, wir Kommunisten, neben allen, die dem Frieden verpflichtet waren. Wir sangen, tanzten, schlossen neue Freundschaften, wo einige bis heute andauern, denn unser unverbrüchlicher Wille zum Frieden ließ zwischenmenschliche Grenzen wie Kartenhäuser zusammen stürzen.

    Über Pastor Niemöller – Als die Nazis die Kommunisten holten -, auch über ihn gäbe es sehr vieles zu schreiben……… Er war der, der den ersten Ostermarsch 1958 gegen massive Widerstände im Land derer, die wieder mit dem Hass auf Andersdenkende in alter Manier nahtlos nach 1945 weiter machen konnten. Niemöller nannte man “Vaterlandsverräter”, “Kommunist” , denn wer sich in den Fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Frieden bekannte wurde versohlt. Der erste Ostermarsch fand bei schauerlichem Wetter statt. Zehntausend machten sich drei Tage (Karfreitag) auf den Weg vom Londoner Trafalger Square  mit dem Ziel: die Atomfabrik Aldermasten. Kein Wort in der Presse, aber da sollte sich sehr schnell ändern. Der Kampf der Ostermärsche fiel in eine Zeit, in der die Rüstung dieses Feindbild vom “verkappten Kommunisten” geschaffen hatte und auch seiner bedurfte, weil sie sonst als sinnlos und sinnwidrig erkannt worden wäre. Bis zu 200 000 und mehr beteiligten sich in den sechziger Jahren an den Ostermärschen, dabei war es eine Ehrensache gegen den Vietnam Krieg und gegen die Notstandsgesetze lauthals mit zu protestieren.

    Meinst du die Russen wollen Krieg ?

    Jewgeni Jewtuschenko

    Meinst du, die Russen wollen Krieg ?

    Fragt wo es schweigt, fragt wo es schwieg

    im weiten Feld, im Pappelhain, und frag die Birken an dem Rain.

    Den russischen Soldaten frag, bis dir sein Sohn die Antwort sagt dort, wo im Grab der Vater liegt-:

    Meinst du, die Russen wollen Krieg ?

    Nicht nur für`s eigen Vaterland fiel der Soldat im Weltenbrand, nein daß auf Erden jedermann in Ruhe schlafen kann.

    Und jenen Kämpfer – frag ihn flink, der an der Elbe und umfing,

    was tief in unseren Herzen blieb:

    Meinst du die Russen wollen Krieg ?

     

     

     

     

    • heike
      Antworten

      Liebe Ulrike, herzlichenDank für deine Kommentare und auch diesen Artikel. Ich kannte zum Beispiel bisher nur den Namen Bertha von Suttner, aber überhaupt nicht ihre Geschichte. Trotzdem scheint es mir doch so zu sein, dass Kommunisten in der Gesellschaft immer größeren Ächtungen ausgesetzt waren, als Menschen, die von der Mitte her die Gesellschaft verändern wollten, wahrscheinlich, weil sie, die Kommunisten, einen radikaleren Schnitt machen wollten.

      Das Gedicht von Jewgeni Jewtuschenko entstand 1961, also zur Zeit des letzten Kalten Krieges. Heute rühren die Propagandatrommeln gegen Putin und Russland auch wieder.

      Ich habe hier das Gedicht noch mal vollständig:

       

      Meinst du, die Russen wollen Krieg?
      (Jewgeni Jewtuschenko)

      Meinst du, die Russen wollen Krieg?
      Befrag die Stille, die da schwieg
      im weiten Feld, im Pappelhain,
      Befrag die Birken an dem Rain.
      Dort, wo er liegt in seinem Grab,
      den russischen Soldaten frag!
      Sein Sohn dir drauf Antwort gibt:

      Meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen wollen Krieg?

      Nicht nur fürs eig’ne Vaterland
      fiel der Soldat im Weltenbrand.
      Nein, daß auf Erden jedermann
      in Ruhe schlafen gehen kann.
      Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
      der siegend an die Elbe trat,
      was tief in unsren Herzen blieb:

      Meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen wollen Krieg?

      Der Kampf hat uns nicht schwach gesehn,
      doch nie mehr möge es geschehn,
      daß Menschenblut, so rot und heiß,
      der bitt’ren Erde werd’ zum Preis.
      Frag Mütter, die seit damals grau,
      befrag doch bitte meine Frau.
      Die Antwort in der Frage liegt:

      Meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen wollen Krieg?

      Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
      es weiß, wer ackert und wer sät –
      ein jedes Volk die Wahrheit sieht:
      Meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen woll’n,
      meinst du, die Russen wollen Krieg?

      Kriegstreibereien scheinen zur Menschheit dazuzugehören, wenn es die nicht mehr gäbe, dann wüssten die Menschen nicht mehr, womit sie ihr Geld verdienen sollen. Ein komisches Völkchen, die Menschheit…

      Die jungen Leute haben wahrscheinlich keine Angst vor einem zukünftigen Krieg, sondern sorgen sich, wenn sie überhaupt an globalen Menschheitherausforderungen interessiert sind, eher um die Klimakatastrophen und Umweltvernichtung. Ich finde das auch sehr wichtig, und auch diese jungen Menschen müssen mit viel Hass, Bösartigkeiten und Häme umgehen.

      Und wenn der deutsche Staat mal das Richtige unterstützt, nämlich eine global notwendige Klimapolitik, dann ist das Richtige trotzdem immer noch richtig, auch wenn es von staatlicher Seite aus unterstützt wird. Wenn Klimapolitik nur zum Geldverdienen benutzt wird, und dabei viel Umweltzerstörung in Kauf genommen wird und Kinderarbeit zur Rohstoffgewinnung, dann ist es natürlich falsch. Ich kann da nicht so genau dahinter sehen, was dran ist daran, dass für die für E-Autos benötigten Spurenelemente und Seltenen Erden Kinder in Bergwerken schuften müssen und das hingenommen wird. Vielleicht findet sich ja mal eine zuverlässige Quelle zum diesem Thema. Mir scheint Einschränkung jedenfalls das optimalere Mittel zu sein (aber wer will sich heutzutage schon einschränken…).

      Mit vegetarischem Essen kann man übrigens sehr viele Treibhausgase einsparen, fällt mir gerade ein – deshalb würde ich diesen Ansatz der Jugend nicht gerade gering schätzen.

      Vielen lieben Dank Ulrike, für das Teilen deiner Erfahrungen. Das ist ein großer Schatz, den du uns da zugänglich machst, und ich hoffe, dass dieses innere Feuer auch bei dir bleiben kann, und nicht dadurch, dass du es der Öffentlichkeit zeigst und zugänglich machst, verloht. Alles Gute für dich!

      (Vielleicht hört ja der Krieg bei den Menschen erst auf, wenn sie alle einen stark erniedrigten Testesteronspiegel haben und die beste Kriegsvorsorge ist die Verweiblichung der Menschheit durch viel Biertrinken der Männer, was viel Östrogen und auch beruhigenden Hopfen enthält, und dazu viele Plastikweichmacher, die auch den Hormonhaushalt der Männer verweiblichen.)

      • Ulrike Spurgat
        Antworten
        Liebe Heike, danke für dein mittun. Das vollständige Gedicht in seiner Gänze lesen zu können ist wichtig.

        Mein inneres Feuer, liebe Heike wird lodern und aufflammen solange ich lebe, immer dann wenn es darum geht die Lebenswirklichkeit von Millionen Menschen in diesem Land, die am Ende der Nahrungskette leben, also wenn es um die soziale Frage und die Frage Krieg und Frieden geht.

        Wer die faschistische Heimerziehung hinter dicken Mauern nicht nur überlebt, tief verletzt, aber aufrecht als junger Mensch dabei geblieben ist, da bekommt das abgelutschte Wort “Mauer” nochmal eine ganze andere Bedeutung.   Wer weiß, was Berufsverbot – ich bin bestens als Päd/Psych und Therapeutin ausgebildet – an einer der fortschrittlichsten Universitäten dieses Landes, der Carl von Ossietzky Uiverstätät  bedeutet, wer eine Akte beim Verfassungsschutz hat, wer die meiste Zeit in seinem bewegten auch Berufsleben gearbeitet hat in Zeit- und Honorarverträgen, in Mini Jobs, auf 400,- bzw 450,- Euro ohne eine jede soziale Absicherung, da niemand bereit war mich einzustellen, und jeder konnte den Schleudersitz benutzen – und hat es auch getan -, wenn es ihnen mit mir “zu bunt wurde”. Der Caritas Verband, wo ich sechzehn Jahre in der therapeutsichen Altenarbeit tätig war, gleichzeitig in Hartz Beratungsstellen  tätig war und im Hospiz Sterbenden zur Seite stand und ihre Hand gehalten habe haben sich einer Festanstellung verweigert.

        Will sagen, dass ich gelernt habeniemals aufzugeben und sich niemals vor einem lebenden Menschen zu bücken.

        Manchmal anstrengend, allerdings hat mich das alles zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin, und damit lässt sich wahrhaftig leben.

        “Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, dass ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisheriger Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommuistischen Revolution zittern…………… Das Manifest der kommunistischen Partei, Karl Marx und Friedrich Engels

        Es ist richtig wie es ist und genauso werde ich meinen Weg weitergehen, liebe Heike, mit dem notwendigen Kampfesgeist, unter Berücksichtigung auch persönlicher Niederlagen , wo die Analyse dann die Möglichkeit der Einordnung geben kann, denn aufgeben gilt nicht, und der Kampf geht weiter.

        Auf keinen Fall werde ich mich hinter einem Namen verstecken müssen, der mehr der eigenen Phantasie entspringt, und somit sich alles in die Welt blasen lässt, da niemand , bis auf den Blog Betreiber weiß, wer das schreibt, und das hat was feiges.

        Also, mach es gut und bleib dir selber treu, Ulrike

  • Weber Johann
    Antworten
    Ulrike Spurgat, wie wichtig der Satz von Maxim Gorki ist.

    Maxim Gorki der große sowjetisch/russische Dichter, der u.a. „Die Mutter“ schrieb erkennt:

    Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet ihr alle Rätsel erklärt“.

    Wer heute die Zustände in der BRD verstehen will, der muss fleißig in die Vergangenheit schauen.

    Ulrike Spurgat, wie wichtig ist es auf die Stockholmer Appell hinzuweisen:

    Die Forderungen  des ersten Stockholmer Appells, 1950! unterschrieben von über 500 000 000 Menschen aller Kontinente“

    Hier zwei Quellen, von Hunderten, die zeigen wie friedliebende Menschen in der Alt-BRD und in West-Berlin von der Adenauer-Regierung verfolgt, verprügelt und eingesperrt wurden. Das Grundgesetz konnte diesen Menschen, die sich für Frieden einsetzten, nicht helfen. Auch dass darf nie in Vergessenheit geraten.

    Berliner Zeitung“ vom 10.5.1950

    Wen stört der Friedens

    Erklärung des deutschen Friedenskomitees

    Das deutsche Komitee der Kämpfer für den Frieden gab eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: „Wie wir aus der Westberliner Presse ersehen, sind am Sonntag 57 freiwillige Helfer des Großberliner Komitees der Kämpfer für den Frieden festgenommen worden, weil sie für den Stockholmer Appell des Weltfriedenskomitees Unterschriften sammelten. Die Verhaftung von Deutschen, die auch in Westberlin für die Unterschrift warben, ist eine Schande für die, die sie durchführten und für die. die sie befahlen…..“

    Ost-CDU-Zeitung „Neue Zeit“ vom 19.7.1950

    Friedenskämpfer gefesselt abgeführt Aber ganz Westberlin spricht vom Frieden

    Berlin (EF). Die Westberliner Polizei veranstaltete gestern eine umfangreiche Razzia gegen alle Personen, die in den Westsektoren für den Stockholmer Appell zur Ächtung der Atombombe Unterschriften sammelten. Zu schweren Zusammenstößen zwischen der Bevölkerung und der Westpolizei kam es im amerikanischen Sektor am Hermannplatz. Eine Anzahl von Berliner Studenten, begleitet von Professor Havemann, sammelte dort Unterchriften zur Ächtung der Atombombe. Die Formulare waren im britischen Sektor mit Lizenz der britischen Besatzungsmacht gedruckt worden. Fünfzig Westpolizisten stürzen sich, den Sturmriemen heruntergelassen und den Holzknüppel in der Hand, auf die Studenten. Professor Havemann wurde sofort von mehreren Polizisten umringt und verhaftet. Im Polizeigriff und mit einer Kette gefesselt wurde er die Straße entlang zum 13. Polizeirevier geführt. Prof. Havemann rief der Bevölkerung zu: „Ich werde verhaftet, weil ich für den Frieden bin. Ich fordere meine Freilassung! Das ist die Westberliner Freiheit!“…..“

    • Ulrike Spurgat
      Antworten
      …..deine freundliche Unterstützung, geschätzter Johann, beflügelt mich geradezu, und so schicke ich dir auf diesem Weg einen der wichtigen Sätze, dessen Inhalt wie eine düstere Prophezeiung nach klingt. Kurz nach den Wahlen von 2021, mit dem Blick 89 Jahre zurück auf die Reichspräsidentenwahl 1932, wo die Wahlkampfparole der KPD warnte und warnte vor dem was kommen wird….

      Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg.

      Es bedarf keiner weiteren Worte.

      • heike
        Antworten
        Ich lebe ja gelegentlich so ein bisschen hinter dem Mond, deshalb muss ich jetzt mal fragen: Und wer war Hindeburg bei den letzten Wahlen und wer wird Hitler sein?
        • Ulrike Spurgat
          Antworten
          Liebe Heike,

          gerne antworte ich dir auf deine Fragen im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Dafür brauche ich aber Zeit, weil ein Blick in die Geschichte der Weimarer Republik dazu gehört, um das kommende Grauen mit Namen Faschismus auch einordnen zu können. Dazu bedarf es von meiner Seite aus eine genaue und nachvollziehbare aus der Geschichte heraus begründete Antwort, die dann kommen wird, wenn sie fertig geschrieben ist.

           

           

        • Ulrike Spurgat
          Antworten
          Nicht vergessen habe ich, was ich dir fest zugesagt habe, liebe Heike,

          Es gibt einen Text zu deinen berechtigten Fragen, nur ist es so, dass ich mich etwas verzettelt habe.  Ich bin am Thema Luxemburg/Liebknecht (ermordet von Freikorps) – Hindenburg/Ludendorff, beides Kriegstreiber und vor allem keine Freunde demokratischer Bestrebungen in der jungen Weimarer Republik , die sich neben den Folgen des ersten Weltkrieges und den desillusionierten zurückgekehrten Soldaten wie Hess, Himmler und auch Hitler rumzuschlagen hatte. Die Wahlen zum Reichtstagspräsidenten 1932, darauf komme ich dann , wenn der Bogen in der Geschichte der Zeiten gespannt ist.

          Beste Grüße, Ulrike

           

  • Weber Johann
    Antworten

    Ulrike Spurgat ich beherzigte Deine so wichtige Anregung „Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet ihr alle Rätsel erklärt“.

    Diesmal ging ich in das Zeitungsarchiv, der nach dem Zentralorgan der CSU dem „Bayernkurier“ größte antikommunistische Zeitung in Bayern, der „Passauer Neue Presse“.

    Passauer Neuen Presse“ vom 19.7.1950:

    Weltkirchenrat fordert Atomkontrolle

    Die Achtung der Atomwaffen allein genügt nicht“

    end. Toronto. Der Exekutivausschuß der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten, der im Rahmen, der Tagung des Zentralausschusses des Weltkirchenrates in Toronto zusammentrat, beschloß, die 156 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates und des Weltmissionsrates in einem offenen Schreiben vor der Möglichkeit zu warnen, daß ihre Erklärungen zur Atomkrise zu andersgearteten Propagandazwecken mißbraucht werden. In vielen Ländern seien von den Kommunisten geförderte Bestrebungen im Gange, alle Menschen guten Willens zu einem gewaltigen „Einsatz für den Frieden“ ‘aufzubieten.

    Dieser Feldzug nehme seinen Ausgang von dem Stockholmer Appell, der im März durch den „Kongreß der Friedensfreunde“ erlassen wurde. Ächtung und Kontrolle der Atomwaffen würden dabei als getrennte Ziele bezeichnet, während sie in Wirklichkeit untrennbar seien. Eine Ächtung der Atomwaffen genüge jedoch nicht, weil die Gewährleistung des Friedens wirksamer Mittel bedürfe, um jedem Angreifer Einhalt zu gebieten, ganz gleich, ob er sich der Atomwaffe oder anderer Vernichtungswaffen oder des Mittels der systematischen Infiltration bediene. Jeder Plan zur Ächtung der Atomwaffen müsse daher wirksame Kontrollmaßnahmen vorsehen und jedes Kontrollsystem seinerseits eine fortlaufende internationale Überwachung, der sich die Sowjetunion bisher strikt widersetzt.

    https://digipress-beta.digitale-sammlungen.de/de/fs1/calendar/0-0-0.all/bsb00064751_00118.html?spellcheck=true&exS=0&qt=dismax&hl=true&mode=comfort&fulltext=”Stockholmer+Appell”&zoom=1.0

    Passauer Neue Presse“ vom 9.7.1959:

    Kommentare: Geschäft mit der Angst

    […] Es bedarf keinerlei Beweisführung mehr, daß der Kommunismus schon seit 1950, als sein „Weltfriedensrat“ den sogenannten „Stockholmer Appell“ erließ, in periodischer Steigerung das Geschäft mit der Angst forciert. Vor allem seit 1957 folgt eine Aktion der anderen, teils im nationalen Rahmen, teils im internationalen Zusammenspiel nach zentraler Steuerung. Bei jeder bundesrepublikanischen Tarnorganisation steht die Agitation „Gegen den Atomtod“ an erster Stelle, spezielle Vereinigungen wurden aus dem Boden gestampft, andere, von ehrlichen Idealisten gegründete, mit revolutionärer Raffinesse unterwandert.

    Die Aufgabe lautet: Zwingt den Westen, seine Abschreckungskraft freiwillig abzubauen, damit wir notfalls staatsstreichartig mit ein paar Maschinenpistolen als „Druck“, die Partie allmählich gewinnen. Es ist klar, daß diese Strategie sehr gut berechnet ist, denn wenn die westliche Widerstandskraft erst so weit aufgeweicht ist, daß nur noch das Überlebenwollen im Vordergrund steht, dann hat die „indirekte Aggression“ mit ihren Waffen Infiltration, Subversion und Konspiration relativ leichtes Spiel in der psychologischen Rüstung der beiden Weltblöcke naturgemäß kein Gleichgewicht.[…]

    https://digipress-beta.digitale-sammlungen.de/de/fs1/calendar/1959-07-09.42554-0/bsb00051074_00083.html?zoom=1.25

    Warum schauen so wenige in die Alt-BRD-Vergangenheit? Es tut sich ein Abgrund auf. Millionen Menschen, in der Alt-BRD, in Westberlin, die von dem Recht, das ihnen das Grundgesetz garantieren sollte, gingen für Frieden, für die Wiedervereinigung, für einen Friedensvertrag usw. auf die Straße.

    Die Staatsmacht scherte sich danach, welchen Rechtsschutz die friedlieben Menschen hatten. Sie wurden massenhaft verfolgt, vor Gericht gezerrt und in vielen Fällen zu Gefängnisstrafen plus Gerichtskosten, die in die tausende DM gingen, verurteilt. Fast alle verloren sofort ihre Arbeitsstelle. Und warum gehen die Menschen heute auf die Straße? Immer noch demonstrieren sie für die Rechte, die das Grundgesetz den Bürger garantieren sollte.

  • Weber Johann
    Antworten
    Ulrike Spurgat ich beherzigte nochmals Deine so wichtige Anregung:

    Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet ihr alle Rätsel erklärt“.

    Diesmal ein Blick in eine schweizerische Zeitung, „Neue Wege : Beiträge zu Religion und Sozialismus“ aus dem Jahre 1965:

    Was man in der Schweiz gerne der Presse in der DDR entnimmt

    Vor einigen Wochen machte in der deutschschweizerischen Presse, folgender Bericht aus der DDR die Runde:

    «In der Bücherei am Hallmarkt in Halle a. d. Saale hatte ich nach dem Buch Berta von Suttners Die ‚Waffen nieder‘ gefragt. Da wurde mir erklärt, daß dieses Buch nicht mehr geführt werde. Auf meine Frage warum, wurde mir gesagt, daß dieses Buch pazifistisch sei.»

    Dieser Bericht sollte natürlich den Eindruck erwecken, daß alle Bemühungen um den Frieden durch die Regierungsstellen in der DDR eitel Heuchelei sei. Heuchelei deshalb, weil gleichzeitig mit diesem gemeldeten Vorfall die Post der DDR eine Gedenkmarke mit dem Kopf der Kämpferin für den Frieden herausbrachte, in Weimar, wo ihr Grab sich befindet, ein internationales Suttner-Kolloquium durchgeführt wurde, von einem Historiker am 21. Juni im Radio ein halbstündiger Vortrag über die Gefeierte gehalten wurde und zu ihrem Todestag in allen größeren Zeitungen der DDR Gedenkartikel erschienen sind.

    Da ich der Auffassung bin, daß die Bemühungen um einen Frieden in Europa und der Welt, welche aus dem Osten kommen, ernstgenommen werden müssen, suchte ich an Ort und Stelle Aufklärung über das Gemeldete zu erhalten. Es stellte sich nun folgendes heraus:

    Die vorstehende Pressemeldung stammt aus einem Leserbrief an das Organ der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands im Bezirk Halle. Die Redaktion ließ ihm unter dem Titel: «Eine falsche Antwort» nachstehende Anmerkung folgen:

    Anmerkung der Redaktion: Wir sind der Meinung, daß Berta von Suttners historische Verdienste sehr wohl dazu angetan sind, daß sich interessierte Bücherfreunde für ihre Gedankengänge interessieren und somit gern auch ihr berühmtes Buch lesen würden. Natürlich teilen wir nicht in allen Punkten die Ansichten einer bürgerlichen Friedenskämpferin des vorigen Jahrhunderts. Der Pazifismus, der in einer bestimmten historischen Situation volle Berechtigung hatte, erscheint uns für unsere Zeit kein taugliches Mittel, den Frieden zu schützen und zu erhalten. Die ethische Grundhaltung Berta von Suttners jedoch nahm manche Gedankengänge vorweg, die heute von den Freunden des Friedens in der ganzen Welt vertreten werden. Mag es auch eine Frage sein, ob Berta von Suttners Buch für uns Heutige noch eine unmittelbare Aussagekraft hat, so scheint es uns doch durchaus unangebracht, die Bezeichnung «pazifistisch» in einem gewissermaßen abwertenden Sinne zu gebrauchen, wie dies gegenüber Herrn G. offenbar geschehen ist.

    Der Bescheid aus Halle a. d. Saale hat folgenden Wortlaut:

    Am 3. Juli 1964 veröffentlichte die LDZ, das Organ der Liberal Demokcratischen Partei Deutschlands, im Bezirk Halle einen Leserbrief und eine Anmerkung der Redaktion dazu. Diese Notiz schicke ich Ihnen in der Beilage mit. Sie ersehen daraus, daß die Redaktion der Zeitung nicht bereit war, die Dinge auf sich beruhen zu lassen, obgleich sie offenbar im einzelnen nicht über die Zusammenhänge informiert war. Aus dem Schreiben des Stellvertreters des Vorsitzenden des Rates der Stadt Halle (Stellvertretender Oberbürgermeister) vom 8. Januar 1965 an mich ergibt sich nämlich, daß von einer Aussonderung des Romans «Die Waffen nieder!» überhaupt nicht die Rede sein kann, da das Werk in der betreffenden Bibliothek gar nicht vorhanden war, so daß die Information des Mitarbeiters der Bibliothek, auch rein formal gesehen, unkorrekt gewesen ist. Dagegen befindet sich das Buch in der Hallenser Universitätsbibliothek und kann dort natürlich auch ausgeliehen werden. Ich zitiere den entsprechenden Passus des Briefes:

    «. .… Es liegt eine Stellungnahme des Direktors der Stadt- und Bezirksbibliothek Halle (Saale), Herrn Mauersberger, vom 13. Juli 1964 in Beantwortung der Veröffentlichung in der LDZ vor. Danach gab es in den letzten Wochen nur zwei Nachfragen nach (diesem Buch. In der Stellungnahme der Abteilung Kultur an die LDZ vom 23. Juli 1964 wird darauf hingewiesen, daß die Werke Bertha von Suttners nicht in der Bibliothek vorhanden sind und auch seit Jahrzehnten nicht neu verlegt wurden. Darum wird den Lesern das Szenarium des Films ‚Das Herz der Welt‘ von Harald Braun geboten ….

    Unsere Anfrage bei der Universitätsbibliothek der Martin-LutherUniversität ergab, daß die vorhandenen Exemplare des Buches von Bertha von Suttner entsprechend den Bedingungen einer Universitätsbibliothek in der Ausleihe zur Verfügung stehen. Sie selbst haben aber auf die zahlreichen Ehrungen verwiesen, die der Person und dem Kampf Bertha von Suttners in der Deutschen Demokratischen Republik zuteil geworden sind und zuteil werden, dazu gehört auch der vom Progreß Film-Vertrieb bei uns gezeigte Film ‚Das Herz der Welt‘, die Ausleihe des Szenariums und nicht zuletzt die Artikel in der Presse, durch die ja erst der fragliche Herr L. G. angeregt wurde, sich das Buch ausleihen zu wollen.

    Es ist tatsächlich absurd, zu vermuten, daß Bertha von Suttners Erbe bei uns „unterdrückt“ wird, wie aus all den von Ihnen und uns angeführten Tatsachen hervorgeht.

    Durch unsere Abteilung Kultur ist bereits im Juli eine gründliche Auswertung der in der LDZ Halle vom 3. Juli 1964 erfolgten Veröffentlichung vorgenommen worden, und wir können versichern, daß auch von den Mitarbeitern der Bezirks- und Stadtbibliothek Halle der în diesem Artikel interpretierte Standpunkt auf keinen Fall vertreten wird.»

    Bei der in der Schweiz verbreiteten Meldung, auf die Sie sich bezogen, handelt es sich also doch wohl um eine jener «Informationen», die typisch sind für Presseagenturen, Zeitungen usw., die ihre Leser nicht sachlich informieren wollen, sondern die um jeden Preis den Kalten Krieg anheizen möchten.

    Wahrscheinlich ist anläßlich des 50. Todestages Bertha von Suttners im Juni vergangenen Jahres in wenigen anderen Ländern so viel zu Ehren dieser großen Frau getan worden, wie gerade in der DDR.»

    Es ist also nichts damit, daß aus diesem erwähnten Leserbrief zur Illustrierung einer kriegslüsternen DDR Kapital geschlagen werden kann. Wenn in der DDR das militaristische Denken unzweifelhaft seit der Gründung dieses Staates zugenommen hat, so ist nicht in erster Linie das kommunistische Regime dort daran schuld, sondern wesentlich das Geschehen, das sích in Westdeutschland in militaristischer Beziehung groß macht. Wenn es anders wäre, dann müßte man auch von einer «kommunistischen Schweiz» reden, weil hier der Militarismus das öffentliche Geschehen bis weit in die private Sphäre hinein in zunehmendem Maße beherrschen möchte. Willi Kobe

    https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=new-001:1965:59::465#88

    Wie Bertha von Suttner in der DDR-Gesellschaft verankert war, zeigt ein Artikel in der Ost-CDU-Zeitung vom 20.6.1964, zum 50. Todestag (21.6.1914) der den Titel trägt: „Wir glauben an keinen Schlachtengott – Bertha von Suttner als Kritikerin einer militärfrommen Kirchen – Eine Untersuchung anläßlich ihres 50. Todestages“.

    Dem geschichtskundigen Leser dieses Artikels in der Schweizer Zeitung ist klar ersichtlich, wie von „DDR-Feinden“ versucht wurde, die DDR von innen her zu destabilisieren.

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