Wie umgehen mit den Montagsmahnwachen?
„Wir freuen uns ja darüber, dass sich in der Friedensbewegung was tut, möchten aber auch nicht ‚plötzlich‘ mit Rechten und Antisemiten in einem Boot sitzen.“ Wegen dieses Dilemmas haben sich viele in den letzten Wochen und Monaten die Köpfe heiß geredet. Schließlich ist es auch nicht ganz leicht, „Unterwanderung“ zweifelsfrei zu erkennen, und der Vorwurf, „rechts“ zu sein, sollte auch nicht inflationär verwendet werden. Die Vereinigung „Kooperation für den Frieden“ hat nun, wie wir bei „Hinter den Schlagzeilen“ meinen, eine ganz gute Lösung für den Konflikt gefunden. Die FriKo ist der zentrale Dachverband der „traditionellen“ Friedensbewegung. Ihr sind unter anderem die Deutsche Friedensgesellschaft, Pax Christi, Ärzte gegen den Atomkrieg, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Hauptvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Bund Demokratischer WissenschaftlerInnen angeschlossen, dazu zahlreiche lokale Friedensinitiativen von Bremen bis München. Insgesamt 59 Organisationen.
Im Ergebnis der Diskussion zu den Montagsmahnwachen beschließt der Kooperationsrat der „Kooperation für den Frieden“:
1. Die Kooperation begrüßt das Engagement von Menschen für den Frieden, das auch in Montagskundgebungen in vielen Städten zum Ausdruck kommt. Die Friedensbewegung wird aufgefordert, in eine intensive offene und solidarische Diskussion mit den TeilnehmerInnen an diesen Kundgebungen zu treten. Die Kooperation ist für diesen Dialog offen und engagiert sich für den Austausch unterschiedlicher Meinungen und Positionen. Die Friedensbewegung lebt von der Pluralität der Meinungen und Positionen.
2. Die Grundlage eines offenen Dialoges und des Gespräches ist der Antifaschismus und die unzweideutige Ablehnung des Antisemitismus. Jede Kooperation mit rechtsradikalen, faschistischen Kräften erteilt die „Kooperation für den Frieden“ eine grundlegende Absage. Äußerungen von Organisatoren der Montagskundgebungen, Redebeiträge und erkennbare Strategien rechtsradikaler Kräfte lassen – um es vorsichtig zu formulieren – zumindest Zweifel daran aufkommen, dass der Antifaschismus derzeit in allen Städten Konsens und Grundlage der Kundgebung ist.
3. Die Kooperation setzt sich auf der oben beschriebenen Grundlage für örtliche, dezentrale Formen der Zusammenarbeit ein.
Kooperation für den Frieden
Römerstr. 88, 53111 Bonn; Tel. 0228/69 29 04; Fax 0228/69 29 06;
info@koop-frieden.de
www.koop-frieden.de
Spendenkonto Kooperation für den Frieden (Sonderkonto):
Förderverein Frieden e.V., IBAN: DE62 4306 0967 404 1 8604 01, BIC: GENODEM1GLS