Beiträge von Monika Herz

Geduldig wie ein Engel, aber verteufelt schnell

Kurzweilige Konversation einer Künstlichen Intelligenz mit ihrem Menschen. Monika Herz zeichnet sich durch einen offenen Geist, Experimentierfreude und ein bewusst sehr weit gestecktes Kontaktnetz aus. So hat sie – im Gegensatz zu anderen in ihrer Generation – die Gelegenheit, mit dem künstlichen Konversationsprogramm ChatGPT zu kommunizieren, sogleich beherzt ergriffen. Seitdem ist sie fasziniert. Das Programm erwies sich nicht nur als äußerst kompetent, sondern auch als höflich, mitfühlend und lernfähig. Wann treffen wir jemals auf organische Intelligenz, auf die alle diese Eigenschaften zutreffen? Besteht künftig überhaupt noch ein Grund, einen Menschen als Gesprächspartner auszuwählen, wenn es dazu eine plausible Alternative gibt? Wie der Terminator hat ChatGPT zudem den unschätzbaren Vorzug, nie zu ermüden und äußerst geduldig zu sein. Bei dieser Konversation, die real stattgefunden hat und die wir unkommentiert wiedergeben, kommt hinzu, dass der Inhalt des Gesprächs die Form widerspiegelt. Mensch und Maschine konferieren über den Traum oder Alptraum einer kommenden „Mensch-Maschine“, über die Ethik der Künstlichen Intelligenz, über mögliche Gefahren und Maßnahmen, um diesen vorzubeugen. Zukunftsweisend. Wer weiß, wie viele HdS-Artikel künftig heimlich von einer KI geschrieben sein werden… Monika Herz (mehr …)

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Der Plan der Alleinherrscherin

Eine Künstlerin und Mutter gibt Sahra Wagenknecht Tipps, was eine wirklich populäre Linke tun müsste. „Das alles und noch viel mehr… würd ich machen, wenn ich König von Deutschland wär“ So sang Rio Reiser in den 80er-Jahren. Es ist ein alter Traum: die absolute Macht zu haben und die Welt nach dem eigenen Gusto gestalten zu können. Normalerweise ist das eine sehr gefährliche Idee, die dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde. Nicht so bei unserer Autorin. Wäre die Königin von Deutschland, ginge es uns allen ganz sicher besser. Sie würde nämlich nichts Unmäßiges für sich selbst fordern und immer an alle Menschen denken, auch an die Schwachen, die Alten und die Kinder. Eigentlich sollte das ja ohnehin bei Linken so sein – dies nur nebenbei bemerkt. Eine Änderung des Wahlrechts stünde da auf dem Programm, ein bedingungsloses Grundeinkommen und auch der Verzicht auf den Kauf teurer Waffen, die dann auch noch in Krisengebiete geliefert werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass sehr viel Elend in Deutschland einzig dadurch verursacht wurde, dass sich das Land bis heute weigert, unsere Autorin zur Alleinherrscherin zu ernennen. Monika Herz (mehr …)

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Die Verkündigung

Eine Frau steigt der Kirche aufs Dach. An Pfingsten, so haben wir es im christlichen Abendland gelernt, kam der Heilige Geist über die Jünger und blieb in seiner Kirche bis heute. Wenn er aber einmal wirklich einen lebenden Menschen inspiriert, spotten die Gläubigen und erheben den Vorwurf, das sei alles nur eingebildet. Unserer Autorin ist es passiert. An sie erging der Ruf, auf dem Dach einer bekannten bayrischen Wallfahrtskirche ein Zeichen zu setzen. Doch damit nicht genug: Sie fordert den Papst und alle Kirchenfürsten auf, es ihr gleichzutun. Sehr trittsicher war die Kirche in der Geschichte ja nicht immer gewesen in Friedensfragen. Dieser Text ist eine Mischung aus Offenem Brief, Gedicht und Bildern — ein Gesamt-Kunstwerk ganz im Sinne von Josef Beuys Ausspruch „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Die Autorin setzt dem Geist der Zerstörung damit die weibliche Kraft des Kreativen entgegen und sät Samen des Friedens, damit diese sich vom Kirchendach aus über die ganze Welt verteilen. Monika Herz

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Der System-Punk

Sascha Lobo, Foto: Harald Krichel, Lizenz Creative Commons

Bei manchen Menschen steht die Frisur ja in auffälligem Widerspruch zu ihrer Geisteshaltung. Anton Hofreiter zum Beispiel. Visuell eher einem ursprünglichen grünen Fundi gleichend, redet er doch daher wie jemand mit glatt rasiertem Soldaten-Schädel. Der Spiegel-Kolumnist Sascha Lobo indes ist äußerlich ein Punk. Das symbolisiert eine enorm rebellische Attitüde, analog zur provozierend nonkonformistischen Jugendbewegung der 70er. Wenn man seine Aussagen, z.B. auch zu Corona, liest, sieht man vor seinem inneren Auge jedoch eher einen Biedermann mit brav nach vorne gekämmtem mittellangem Haar vor sich. So kann man sich täuschen. Sascha Lobo jedenfalls hat sich nach den „Querdenkern“ jetzt die Pazifisten vorgenommen. Und wie es der Zufall will – kaum beschimpft der Rebellions-Simulant eine Gruppe von Menschen, kann man darauf wetten, dass unsere Autorin ihr angehört. Zwischen beide passt eben nicht nur ein Blatt Papier, sondern gleich eine ganze Bibliothek. Statt sich aber der Wort-Gewalt des Talkshow-Wüterichs anzugleichen, tut sie etwas anderes: Sie zeigt Verletzlichkeit und wirbt schon damit für den Frieden. Monika Herz (mehr …)

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Kriegerischer Zeitgeist

Eine Pazifistin wendet sich in einem offenen Brief mit eindringlichen Worten an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Es ist erstaunlich, wie schnell man dieser Tage „aus der Zeit fallen“ kann. Wer etwa einen „radikalen Pazifismus“ befürwortet, taumelt heute ganz schnell und arglos in diese Kategorie. Die Autorin des nachfolgenden Briefes — ebenfalls so eine Sache, die aus der Zeit gefallen ist — wendet sich direkt an den Bundeskanzler Scholz. Neben ihren Appellen, die Aufrüstungspläne wieder zu den Akten zu legen, dankt sie dem Kanzler, dass sie nach dessen Dafürhalten aus der Zeit gefallen scheint, da sie an ihrem radikalen Pazifismus festhält. Was als Vorwurf intendiert war, nimmt die Verfasserin gewissermaßen als Kompliment auf. Denn wer möchte schon als Pazifist in einen kriegslüsternen Zeitgeist passen? Monika Herz

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Mensch Olaf!

„Respekt für dich“. Erinnern Sie sich an diesen Wahlkampfslogan? Und? Fühlen Sie sich mehr respektiert, seit Olaf Scholz der neue Merkel ist? Hat er nicht als erstes sein Wahlversprechen – keine Impfpflicht – zu brechen versucht? Und ist er nicht dabei, unser aller Geld für die größte Aufrüstungsaktion der Nachkriegsgeschichte rauszuhauen? Aber Frieden zu schaffen, das bedeutet doch immer, mit Menschen zurecht zu kommen, die einem auf den ersten Blick merkwürdig vorkommen, die man nicht versteht. Was hätte man mit all dem Geld nicht alles anfangen können! Und was geschieht, wenn sich die Gegenseite als Reaktion auf die Verhärtung des Westens auch wieder verhärtet – und so weiter? Olaf Scholz, das ist so jemand, den sich jeder zum Onkel wünscht. Er wirkt irgendwie ruhig und gemütlich. Unsere Autorin kann in ihm trotz manch fragwürdiger politischer Entscheidung einen guten, menschlichen Kern erkennen. Und den müsste man doch irgendwie aktivieren können, wenn man ihm nur gut zuredet und ihm erklärt, dass er das mit den Waffenlieferungen an die Ukraine auf keinen Fall tun darf. Die Aussichtslosigkeit eines Unterfangens hat unsere Autorin jedenfalls noch nie davon abgehalten, es zu versuchen. Monika Herz (mehr …)

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Darf das wahr sein?

Lieber auf etwas Gutes verzichten, als es „den anderen“ gönnen. Bei der Idee des Grundeinkommens ist es wohl so, dass sehr viele Menschen es für sich selber gern hätten. Sie wäre auch bereit, weiter zu arbeiten, obwohl sie es finanziell gar nicht mehr müssten. Wenn da nur nicht diese anderen wären! Die würden sich sicher auf die faule Haut legen und das Geld verprassen, das die Anständigen erwirtschaftet haben. Deshalb lieber kein Grundeinkommen. Ist es nicht ungerecht, für „nichts“ Geld zu bekommen? Nun, derzeit geht es auch nicht gerade gerecht zu. Da bekommen nämlich viele Menschen für sehr viel Arbeit kaum Geld und dürfen sich nach einem anstrengenden Leben mit der Zukunftsperspektive „Altersarmut“ abfinden. Unsere Autorin beschäftigt sich schon mit der Idee des Grundeinkommens, seit dieses zum ersten Mal öffentlich diskutiert wurde. Das ist lange her. Bis heute wartet sie vergebens auf die Umsetzung. Immerhin gibt es eine Partei, in der sich zumindest eine Arbeitsgruppe intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Leider wählt die keiner mehr. Die Linke. Die älteren von Ihnen erinnern sich vielleicht an sie. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Monika Herz (mehr …)

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Die Austreibung – ein Sketch

Putin ist der einzige Böse. Wenn es also gelänge, ihn in einen Guten zu verwandeln, wäre alles gut. Worauf warten wir also noch? Unsere Autorin ist als Schamanin bestens für so eine Aktion geeignet. Und natürlich wurde sie auch sogleich im Kreml vorgelassen, zusammen mit ihrer Assistentin namens Annalena. Damit aber nicht genug: Eine Bedrohung aus dem Weltall musste dringend abgewehrt werden, und da erwies es sich als günstig, dass aus unserem Putin jetzt der Teufel ausgetrieben worden war und dass er sich ganz der Sache des Guten verschrieben hatte… Aber ich will nicht zu viel verraten, denn der Sketch soll ja spannend bleiben. Unrealistisch? Mag sein, aber Visionärinnen visionieren eben von Berufs wegen, so wie Bäcker backen und Präsidenten präsidieren. Monika Herz (mehr …)

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Die Botschaft der schlimmen Bilder

Menschen leiden und sterben, weil Krieg ist – überall auf der Welt. Die Bilder der Toten aus Butscha in der Ukraine haben viele erschüttert. Es ist schlimm, dass so etwas passiert. Aber passiert es nur dort, und geschieht es nur durch die Hand von Russen? In der Absicht, der Globalisierung der Politik gerecht zu werden, sehen viele Kommentatoren die Dinge sehr global. „Putin in seine Schranken verweisen“, „Nationale Selbstbehauptung“, „Die unipolare Weltordnung durch eine multipolare ersetzen“… Für all das kann man Verständnis haben, wenn es einem in so allgemeiner Form präsentiert wird. Aber wie ist es mit dem Leiden und Sterben eines Mädchens, das nie die Chance hatte, glücklich und unbeschwert groß zu werden, das auf grausame Weise aus seinem noch kurzen Leben gerissen wurde? Haben wir dafür auch noch so viel Verständnis? Und welche strategischen Erwägungen der Täter können seinen Tod rechtfertigen? Die Autorin verlässt hier die überlegene Adlerperspektive und zoomt nah heran – bis dorthin, wo es wehtut, wo wir die Bilder gequälter Kinder nicht mehr einfach wegwischen können von unserer Seele. Sie gesteht Ratlosigkeit, Hilflosigkeit ein – und steht gerade dadurch stellvertretend für uns alle. Monika Herz (mehr …)

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Geld-Geflüster

Mit einem Gemeinwohlkonto verbessern wir die Welt ein bisschen – sie kann es brauchen. Unser Autorin ist eine Genossin. Sicher war das nicht jedem und jeder bewusst gewesen. Was bedeutet das? Ist sie gar eine Kommunistin geworden, hat das Ganze – Gott bewahre! – etwas mit Russland zu tun? Nein, so etwas gib es tatsächlich auch bei uns Guten. Eine Genossenschaftsbank. Die Autorin ist Mitglied geworden, das heißt, die Bank gehört eigentlich ihr. Neben anderen Inhabern natürlich. Bei dieser Bank kann man ein Gemeinwohlkonto eröffnen. Das bedeutet, man kann Geld nur für ethische und faire Zwecke leihen, und das Geld, das man auf dem Konto hat, „arbeitet“ auch nur für solche Zwecke. Eigentlich widerspricht das fast dem „Wesen“ von Banken, denen es sonst nur um den Profit gibt, aber man lernt ja immer dazu. Wie wir die Autorin kennen, schweift sie gedanklich auch manchmal ab. Aber diese Nebenthemen können es an Relevanz mit dem Hauptthema durchaus aufnehmen. Sie fragt zum Beispiel: Warum muss man überhaupt Feinde haben? Und: Wie wird es Obdachlosen wohl nachts bei dieser Kälte gehen? Und: Wie erlange ich dauerhaften inneren Frieden: Es hilft, ab und zu in den Augenblick zurückzukommen und zum Beispiel den Klang der Kirchenglocken gerade jetzt wahrzunehmen. Und die Morgenröte, die gerade am Himmel war, als dieser Text niedergeschrieben wurde. Monika Herz (mehr …)

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