Auf dem Weg zur Fast-Drei-Prozentpartei
Gestern in meinem Lokalblatt die folgende Nachricht: der Vorsitzende der FDP Christian Lindner, dessen Partei soeben aus dem sächsischen Landtag rausgewählt worden ist, verneint, daß es eine Kursänderung für die FDP-Reste geben werde. „Nein, wir werden nicht linksliberal oder mitfühlend liberal.“
Das ist selbstverständlich eine wunderbar klare Aussage des FDP-Chefs. Sie besagt:
• Er selber hält linkes Denken offenbar für eine Ausdrucksform von Empathie.
• Von Empathie hält der 35jährige Oberliberale aber offenbar gar nichts.
• Er hält diese Antipathie gegen die Empathie jedoch offenbar für ein prima Werbe-Argument.
Nun mag man ja darüber streiten, ob alles, was sich als „links“ versteht, auch tatsächlich vor „Empathie“ strotzt. Die Mehrheits-SPD kann jedenfalls nicht gemeint sein damit. Doch für alle Mitmenschen, die immer noch an eine Demokratie glauben, die Sozialstaat zu sein hätte und nicht nur Büttel der Wirtschaftsinteressen, hat sich dieser Freidemokrat mit dem eminent warmherzigen Gesicht – Vorsicht: Ironie! – wünschenswert deutlich geäußert.
Die Partei der sogenannten „freien Demokraten“ bleibt eine Partei der Härte und Mitleidslosigkeit und setzt offenbar auch weiterhin auf entsprechend brutalisierte WählerInnen. Gefühlskälte rangiert vor humaner Kompetenz, Profit vor Prekariat, und Egoismus vor Einsicht.
Möge es so bleiben, auf daß es mit dieser Partei der Pinunse baldmöglichst und endlich ein endgültiges Ende hat!