Dietrich Fischer-Dieskau: Erlkönig (Schubert/Goethe)

 In MUSIKVIDEO/PODCAST

Vielleicht eines der größten und faszinierendsten Kunstlieder aller Zeiten. Die Musik Schuberts scheint einen “wilden Ritt” zu illustrieren und baut eine beinahe filmmusikhafte Spannung auf. Der Text bietet zwei kontrastierende Wahrnehmungen der Realität an: Die eine (der Knabe) sieht überall das Wunderbare und Übernatürliche, die andere (der Vater) hat für alles eine “vernünftige” Erklärung. Romantik und Aufklärung, könnte man auch sagen. Oder Spiritualität und Rationalismus. Die Frage nach dem Wirklichkeitsgrad “anderer Realitäten” (wie Carlos Castaneda sagen würde) bleibt bis zum Schluss ungeklärt. Ist das Phänomen “Erlkönig” eine innere (“Einbildung”) oder äußere Realität? Auch als symbolische Darstellung der Pubertät ist das teilweise mit erotischen Bildern aufgeladene Gedicht interpretiert worden. In diesem Fall bedeutet “In seinen Armen das Kind war tot”: das Kindliche musste sterben, damit der erwachsene Mann erwachen konnte.
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