Alexanders CD-Tipp der Woche: Donatus Weinert – Das Leben leben

 In CD-Tipp

Der in Remscheid lebende Zauberkünstler Donatus Weinert hat mit dem selbst produzierten Album „Das Leben leben“ eine sympathisch ehrlich wirkende CD mit Mutmach- und Hoffnungsliedern veröffentlicht. (Alexander Kinsky)

Der aus der DDR stammende gelernte Klavierbauer und –stimmer arbeitete in Berlin und Köln als Klavierstimmer und in einem Musikgeschäft sowie später als Sozialsekretär in Wuppertal, ehe er sich hauptberuflich als Magier und Liedermacher etablierte.

Die durchwegs selbst geschriebenen zwölf Lieder von Donatus Weinert, 2013 auf seinem eigenen Label Donatus veröffentlicht, sind deutschsprachige Chansons mit melodisch ausschwingendem Grundcharakter, getragen von Weinerts angenehmer Baritonstimme. Im Vordergrund der griffigen Arrangements steht des Künstlers hervorragendes Akustikgitarrenspiel, dem sinnfällige Sounds zugemischt wurden.

Ähnlich Torsten Riemann versucht Donatus Weinert, der Zuhörerschaft ins Gewissen zu singen, etwas aus dem Leben zu machen und die Hoffnung nicht zu verlieren. Er wählt dazu eine einfache, aber nicht schlagerhaft-billige Liedsprache.

Das Titellied „Das Leben leben“, „Stell dich mitten in den Wind“, „Es ist nie zu spät“ und „Jetzt geht´s los“ sind direkte Aufforderungslieder.

Hoffnungs- und Mutmachlieder sowie Lebenstipplieder sind „Heute Nacht werden Wunder geschehen“, „Jeder Mensch braucht die Stille“, „Ich wünsch Dir einen Clown“, „Hoffnung“ und „Das Leben ist schön“.

„Ich liebe dich“ reiht sich würdig in die vielen ehrlichen Liedermacher-Liebeslieder ein, es ist gleichzeitig ein Danklied.

Der Zauberkünstler im Liedermacher verweist nicht nur wenn er von den Wundern singt auf einen „Zauberberg“, er steht auch uneingeschränkt und ganzheitlich zu seiner Profession – „Magie ist Musik für die Augen“.

Zwei Lieder greifen explizit die Probleme der Zeit auf. „Es ist nie zu spät“ plädiert eindringlich dafür, sich für die Erde und Mitmenschlichkeit und somit gegen den Turbokapitalismus einzusetzen, und „Mensch gib Arbeit“, letztere als „ein Stück Menschenwürde“ bezeichnend, sollte sich zum Beispiel jeder SPD Funktionär der Hartz IV mitträgt besonders intensiv anhören. Vielleicht beginnt er dann endlich zumindest darüber nachzudenken, wie weit er sich davon entfernt hat, was seine Partei unter anderem einmal ausgemacht hat und wie sehr er mit seiner Zustimmung zu dieser menschenunwürdigen Arbeitsmarktreform der Gesellschaft als Ganzes schadet. Man könnte ja etwa darüber zu reflektieren beginnen, welche neuen Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sich mit der Digitalisierung ermöglichen lassen, um der Perspektivlosigkeit und dem weiteren gesellschaftlichen Verfall nach Rechts doch noch Konstruktives entgegenzusetzen. Donatus Weinerts Lied könnte ein Anstoß dazu sein.

Die Homepage von Donatus Weinert: https://www.donatus.info/

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