Torsten Krutsch setzte 28 Lieder von Konstantin Wecker und Hannes Wader in Bilder um. (Siehe Artikel “Der Liedermaler” von Roland Rottenfußer.) Mit Klick auf diesen Link können Sie das Lied als mp3 hören.

Zu empfehlen ist, nur zu hören und dabei das Bild zu betrachten, Assoziation und Querverbindungen zu entdecken. Außerdem lesen Sie hier eine Bildinterpretation vom Maler selbst, die diesmal besonders wichtig ist und an einen großen Widerstandskämpfer erinnert:

Peter Gingold, ein Name der für Freiheit, Mut und Widerstand gegen ein bestialisches Unrechtsregime steht, ist die Hauptfigur in dem dokumentarisch angelegten Lied von Hannes Wader. Er selbst wandelte auf den Spuren dieses selbstlosen Freiheitskämpfers und besuchte die Orte, wo Peter Gingold tausende von Menschenleben rettete. Paris, das Eingangstor auf dem Boulevard St. Martin des Hauses Nr. 11 und den rettenden Ausgang des Hauses Nr. 18 in der Rue Meslay.

Hannes Wader drückt in dem Lied die Kraft, die von diesen historischen Stätten ausgeht, so plastisch und lebendig aus, dass man selbst beim Betrachten der Bildinterpretation und dem gleichzeitigen Hören des aufrüttelnden Liedes erfasst wird. Das Lied und meine Interpretation sollen gemeinsam verdeutlichen, dass der Nazionalsozialismus anscheinend nicht auszurotten ist, da in den Nachrichten von einschlägigen Auftritten europaweit, nein weltweit Dokumente geliefert werden. Die Masse der total Verblendeten, der sogenannten “vaterlandsliebenden” Fanatiker und geistigen Tiefflieger nimmt überdimensional zu. Sie sind zu den schlimmsten Taten gegen Minderheiten und anders Denkende bereit. Da werden so geschickt Begrifflichkeiten wie z.B. Religion, Überfremdung, Seuchen, Unterwanderung der eigenen Rasse, usw. ins Spiel gebracht, wobei man davon ausgehen kann,
dass das alles von “höherer Warte” ganz gezielt gesteuert wird.

Mit meiner Liedinterpretation möchte ich dazu aufrufen, dass die dargestellte Szenerie nie mehr live fotografiert werden kann.

T.K.