Nahost: Droht ein radioaktives Schreckensszenario?

 In Politik (Ausland), Vermischtes
Bernhard Fricke mit in der HdS-Redaktion persönlich bekanntem Pferd

Bernhard Fricke mit in der HdS-Redaktion persönlich bekanntem Pferd

Bernhard Fricke, Begründer der Umweltorganisation “David gegen Goliath” und Gastgeber der Mensch-Tier-Begegnungsstätte “Sonnenarche”, schlägt hier eine gedankliche Brücke zwischen scheinbar sehr unterschiedlichen Themengebieten. Nach feinfühligen Betrachtungen über Sieger und Verlierer der Fußball-WM leitet er über zum weit bedrückenderen Thema des aktuellen Gaza-Kriegs.

Suche die Liebe!
Schütze das Leben!
Verehre das Heilige!
Sei Du selbst!
Gestalte diese Welt!

Hans Hufnagel

Liebe Davids,

die Freude und Begeisterung war grenzenlos, nachdem Deutschland in der Verlängerung mit 1:0 gegen Argentinien Weltmeister geworden ist. Wildfremde Menschen lagen sich im Feuerwehrhaus in Hemhof, einem kleinen Dörfchen nahe der Sonnen-Arche, voller Glückseligkeit in den Armen, ein Konfettiregen ergoss sich in Bier- und Weingläser und schwarz-rot-goldene Fahnen wurden mit nie versiegendem Elan geschwenkt. Die Bilder von dem verletzten und trotzdem weiter kämpfenden Bastian Schweinsteiger, von dem souveränen Manuel Neuer und dem trotz Schönheit noch weiter gereiften, seiner Intuition und seinem Verstand vertrauenden, Jogi Löw, aber auch von der gesamten Mannschaft im Glücksrausch waren berührend und ansteckend zugleich. Unvergesslich geblieben sind aber auch die immer wieder eingeblendeten Bilder des zum besten Fußballspieler gekürten, aber unter der Endspielniederlage tiefste Seelenqualen erleidenden Lionel Messi – wie eng liegen Sieg und Niederlage, Gelingen und Scheitern, zusammen. Der Sieger hätte in diesem Spiel ohne Weiteres auch Argentinien heißen können und dann wäre die hochtourige Freudenblase sehr schnell in sich zusammen gebrochen. Und trotzdem: wenn man die Korruption um und während der Spiele, die milliardenschwere Ausrichtung der WM auf Kosten der wachsenden armen Bevölkerung, die sich keinen Eintritt zu den Fußballspielen leisten konnte und die sich weiter drehende Gewaltspirale außer Acht lässt: diese deutsche Fußballmannschaft war schon eine ganz besondere Truppe und der jeden in seine Bann schlagende, nur vom Gelingen getragene Fußball-Rausch beim 7:1 gegen Brasilien – das war klasse und eine der besten Duftmarken von „Made in Germany“.

Das parallel dazu sich explosionsartig ausbreitende Blutvergießen im Gaza-Streifen hat die viele von uns ergreifende Sieges-Euphorie nachhaltig verdüstert: Der zunächst noch misslungene Raketenangriff auf das bekannte israelische Atomkraftwerk Dimona hat uns ein lang verdrängtes radioaktives Schreckensszenario mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt: Gezielte Angriffe durch Raketen, Drohnen oder zu allem entschlossenen Selbstmordkommandos können mit einem Schlag einen atomaren GAU auslösen, der wegen des begrenzten Raumes beide sich mit erbitterter, immer gnadenloserer Heftigkeit bekämpfenden und im Ursprung verwandten Völker auslöscht oder Israelis und Palästinenser bis zu ihrem Tode verstrahlte Opfer werden lässt – die dann vielleicht im Tod den Frieden finden, um den sie sich zu Lebzeiten wechselseitig gebracht haben.

Das aus diesem immer realistischer werdenden Szenario auch eine unmittelbare radioaktive Bedrohung von uns, nur 2 ½ Flugstunden (etwas weiter als Tschernobyl) entfernt, entstehen kann, haben wir verdrängt.

So ist schon unter diesem Gesichtspunkt der Frieden zwischen beiden Völkern ein unverzichtbares Gebot, zu dem es überhaupt keine Alternative gibt. Wenn Menschen jede Alternative zu einem menschenwürdigen Leben genommen und sie immer mehr in eine Ecke gedrängt werden, werden sie nicht zögern, sich bald nicht mehr mit Dynamit, sondern mit nuklearen Materialien in die Luft zu sprengen – was ich, bekennender Freund der Juden und Palästinenser, beides Enkel von Abraham, schon seit vielen Jahren mit immer größerer Sorge befürchtet habe.

Entwicklungen sind immer und unter allen Umständen möglich: Von meinem Großonkel Heinrich, einem alten Krieger-Ulan und Veteran des 1. Weltkriegs, stammt der für uns Kinder unvergessliche Ausspruch „Jeder Stoß ein Franzos´“ – als Ausdruck einer bis aufs Blut gehenden, über Generationen gewachsenen Feindschaft zwischen dem deutschen und französischen Brudervolk (Karl der Große). Wir alle konnten und können mit größter Freude miterleben, dass aus dieser Feindschaft nach drei Kriegen mit Millionen Toten und Verletzten, inzwischen eine tragfähige, sich gegenseitig beschenkende Freundschaft geworden ist. Eine solche Entwicklung müsste auch zwischen Israelis und Palästinensern möglich sein – und dazu gibt es überhaupt keine Alternative: Es geht nicht mehr länger um Sieg oder Niederlage, sondern um einen gemeinsamen Strahlentod – oder endlich ein versöhnendes Miteinander, zu dem alle Mächte dieser Welt, insbesondere die USA und die EU, kraftvoll beitragen müssen.

Schalom salam: so möge es mit dem Segen des Allerhöchsten endlich geschehen. Wir können diese Prozesse nur durch unser Gebete, Meditationen und positive Gedanken unterstützen.

40 Jahre GLS-Bank

Wo wir auf unserem gemeinsamen Davidsweg der kleinen Schritte mit großer Perspektive, aber konkret, etwas mit gezielten Schritten verändern können, ist der Bereich, der unseren Umgang mit unserem Geld betrifft: Wir hatten wiederholt darauf hingewiesen, dass wir bereits seit einiger Zeit in eine rundum erfreuliche Geschäftsbeziehung mit der GLS-Bank getreten sind, die wir nur wärmstens weiter empfehlen können. Die GLS-Bank hat sich in 40 Jahren, auf den Ideen von Rudolf Steiner basierend, zu einer prosperierenden Universalbank entwickelt. Um mir einmal einen persönlichen Eindruck von unseren Mit-Genossen (die GLS ist eine Genossenschaftsbank) zu verschaffen, bin ich kürzlich zu der 40. Geburtstagsfeier, gleichzeitig Generalversammlung, nach Bochum gefahren, und habe dort viele alte Freunde und Weggefährten, wie Ursula und Michael Sladek, Gründer der EWS Schönau, getroffen und viele interessante Gespräche führen können. Festreden von Alt-Bundespräsident Horst Köhler und Bundestagspräsident Norbert Lammert zeugen von dem guten Ruf, den sich die GLS in der Zwischenzeit in breiten Bevölkerungsschichten erworben hat.

Gutes Gelingen bei jederzeit möglichen kleinen konkreten Veränderungen,

Ihr/Euer Bernhard Fricke

www.davidgegengoliath.de

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