Warum wir für die anderen bezahlen sollen

 In Gesundheit/Psyche

Kürzlich hat sich die Patientenschützerin Margrit Kessler dafür ausgesprochen, dass Krankenkassen nur noch Kosten übernehmen sollen, wenn Patienten ihre Krankheit nicht selbst verschuldet haben (Artikel in 20 Minuten). Sie ist nicht die einzige, die so denkt: Immer mehr Menschen schliessen sich der Meinung an, dass, wer selber schuld ist, selber zahlen soll. Der alkoholisierte Jugendliche, der in der Notfallaufnahme landet, genauso wie die ehemals Drogenabhängige, die sich mit Hepatitis C infiziert hat. Diese Denkweise ist nachvollziehbar: Wer sich bewusst für ein Risiko oder eine gesundheitsschädigende Handlung entscheidet, soll gefälligst für die Kosten selber aufkommen. Wieso sollen wir für diese Menschen bezahlen? Dieser Ansatz hat seinen Ursprung in der Ökonomie, er nennt sich dort „Verursacherprinzip“ – wer Kosten verursacht, soll bezahlen. Der Gedanke scheint auf den ersten Blick fair und logisch. Denkt man ihn aber auf das Gesundheitssystem übertragen zu Ende, geht die Rechnung nicht auf – die Folgen des Schuldprinzips sind potenziell verheerend für uns alle. (Quelle: Zeitpunkt)
http://www.zeitpunkt.ch/news/artikel-einzelansicht/artikel/warum-wir-fuer-die-anderen-bezahlen-sollen.html

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