Am Literaturkamin (11)
Das Geheimnis der Rätsel der Abenteuer oder:
Fünf Freunde, die in siebenhundert Büchern stehn
Holdger Platta, in memoriam E.B.
(Anmerkung der Redaktion: Alle LeserInnen dürfen mitraten, welche AutorInnen, die Holdger Platta zu seinem Gedicht inspiriert haben, sich hinter diesen Initialen verbergen. Die Auflösung wird am kommenden Montag verraten)
Wie immer ist der Sommergeschichtenanfang
Ferienbeginn mit Kindern und Freude und
Tieren und Trubel und sehr viel Gegesse.
Die Tante ist rund, die Haushälterin auch und
der Herr des Hauses beschäftigt.
Dann ein bißchen Ausflug und Wetter und Seeluft,
und dann das Geheimnis, die erste Unheimlichkeit:
ein Licht mitten in der Nacht von der verlassenen Burg her
oder ein Geräusch, für das es keine Erklärungen gibt.
Ob man, bei Gewitter vielleicht, der Sache nachgehen soll?
Das kleinste Mädchen hat natürlich stets Angst
in diesen Geschichten, Annes große Rolle in diesen Romanen.
Und während der Hund zwischen allen herumtollt,
treffen die anderen ihre Entscheidung. In der kommenden Nacht
wollen sie einsteigen in das Rätsel, in das einsame Haus.
Dann wie immer die verschlossene Tür! Wie herausgelangen
aus dem düsteren Gang? Spätestens jetzt treten
die höhnischen Halunken auf. Und eines der Kinder
kann wie immer der Abenteuer-Höhle entfliehen. Jetzt aber Hilfe!
In der Mondnacht saust es eine menschenleere Straße hinab.
Aufklärung bei Regen und Befreiung wie immer am Schluss.
Der Onkel macht ein erstauntes Gesicht und brummelt
und lobt, Tante und Köchin fallen fast um vor Ohnmacht
und Schreck! Der Inspektor aber ist freundlich, eine Belohnung
gibt’s auch und das obligate große Gegesse am Schluss.
Und mindestens zwölf Bücher lang bleibt Georgina zwölf Jahre alt.
(Auflösung des “Rätsels” aus dem Gedicht vom vorigen Montag: Raymond Chandler)