Eugen Drewermann: Aufeinander zugehen in Zeiten der Spaltung
Die Spaltung, die sich bedrohlich durch unsere Gesellschaft zieht und bis in die engsten Familienkreise tiefe Spuren hinterlässt, nimmt immer gravierendere Formen an. Menschen werden kategorisiert als „geimpft“ und „ungeimpft“ – und dabei medial nicht selten gleichgesetzt mit „richtig“ und „falsch“. Die Diskriminierung, die damit gerechtfertigt und vorangetrieben wird, hat inzwischen Ausmaße angenommen, wie wir sie uns vor wenigen Monaten nicht hätten ausmalen können oder wollen. In diesen kritischen Zeiten der Isolation, Frustration und gegenseitigen Schuldzuweisung möchten wir für ein Miteinander, ein Aufeinanderzugehen und einen wertschätzenden Dialog plädieren. Als Appell an ebendieses Miteinander dürfen wir diese Neujahrsansprache des tiefgründigen Theologen und Psychoanalytikers Dr. Eugen Drewermann mit Ihnen teilen. (Vortext: Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V.)
Und ich bin auch vorher schon zornig gewesen, über die Atombomben in meiner Nähe, über den Hunger und die Ertrinkenden im Mittelmeer und im Atlantik, über die Eingesperrten, Ausgegrenzten…wohin mit dem Zorn, Herr Drewermann, wie machen Sie das, so ruhig zu bleiben all die Jahre? Ich bin voller Bewunderung!
sie sprechen sehr vielen aus dem Herzen und der Seele und mein Kommentar dazu ist folgendes: Die Massen haben Gott den sie in der Kirche suchten aus ihrem Herzen entlassen, denn nur dort kann man ihn IHN finden. Der Intellekt hat den Platz eingenommen und will die Menschen an die Leine nehmen. Die Lösung ist viel näher, aber die Menschen haben sich zu weit davon entfernt – sie sind Wissenschafts-Gläubige und Politik-Gläubige geworden. So kann nur der Einzelne für sich entscheiden, wie er sich verhalten will. Das Vertrauen in DEN DER alles vermag ist, muss aufgebaut werden, doch wer ist heute noch dazu bereit? Deshalb ist es so wie es ist – Ursache und Wirkung nehmen ihren Lauf. Die geistigen Gesetze sind unfehlbar, es fällt jedem nur das zu, was er selbst verursacht hat.