Alexanders CD-Tipp der Woche: Dr. Salamat Schiftah: Musik meditativ – Mystik

 In CD-Tipp

Echte authentische afghanische Musik hat der in Altenkirchen lebende, aus Kabul stammende blinde Musiker, Dichter und Naturwissenschaftler Dr. Salamat Schiftah auf CD aufgenommen. (Alexander Kinsky)

Auf „Musik meditativ – Mystik von Maulana und anderen Meistern“ singen und spielen Dr. Salamat Schiftah und das Afghan-Ensemble Vertonungen und Originalmusiken aus Afghanistan.

Der 1938 in Kabul geborene Schiftah machte 1957 sein Abitur und qualifizierte sich für ein Stipendium zum Studium in Deutschland, das er als Diplom-Geologe abschloss. Er promovierte in den Fächern Paläontologie, Chemie und Biologie (Dr. rer. nat.). Nach Forschungstätigkeit etwa an den Universitäten München und Tübingen war er von 1971 bis 1989 Lehrer am Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen. Danach intensivierte er seine musikalische Aktivität, alleine, mit dem von ihm gegründeten Afghan-Duo, dem Afghan-Trio, dem Afghan–Ensemble, dem Indo-Afghan-Trio und dem East-West-Ensemble. Aufgenommen und live vorgestellt werden eigene Lieder, Instrumentalstücke sowie Werke alter Meister.

Das Instrumentarium alleine, das auf der 2003 erschienenen CD zum Einsatz kommt, ist reizvoll genannt zu werden und kennenzulernen: Rubab, eine afghanische Laute, Tabla, ein indisches Trommelpaar, Ney, eine persische Flöte, Harmonia, ein in Asien umgearbeitetes Harmonium, Ser-Baghali/Darbuka, eine orientalische Bechertrommel, Dolak, eine südysiatische Zylindertrommel, Gatam/Mangay, eine Tontrommel, Sang, persische Glöckchen, Indische Zimbeln, Yaktar, ein südasiatisches Monochord, Tanpura, ein indisches Saiteninstrument, dazu Altblockflöte, Trompete, Mundharmonika, Klangschalen aus Nepal und Ladak sowie einen japanischen Gong.

Damit hören wir einen Derwisch-Tanz, die Aufforderung, der Flöte zu lauschen, den Gesang des Rubabspielers, ein nord-afghanisches Farchari-Lied, wie der Rubab-Spieler alles versucht hat, ein Kameltreiberlied, eine meditative Melodie, die zur Innenschau durch Schließen der Augen animiert, eine alte afghanisch-persische vertonte Melodie „Schön ist die Rose“, eine Farsi-Nachdichtung des ersten Faust-Monologs von Goethe, Sufi- und Fakirmelodien, ein Antifon von Hildegard von Bingen in Latein „Von der Tiefe bis zu den Sternen“, den „Wahnsinn des Blickes“ – die Vertonung eines Gedichts aus dem 18. Jahrhundert,  aus der naturwissenschaftlichen Mystik „Göttliche Farben“, sowie die Rumi-Vertonung „Aus Deiner Stadt“.

14 sehr persönliche, aber durchaus eingängige und Herz und Seele tief ansprechende Stücke.

Hier das Cover der besprochenen CD:

Im Booklet finden sich Einführungstexte zu allen Stücken sowie die deutschen Übersetzungen der Liedtexte.

Weitere CDs von Dr. Schiftah:  „Afghanistan – Kostbarkeiten & Knospen“ und „Afghanistan – Musik & Poesie“ (ganz oben abgebildet). 2017 erschien auch ein mehrsprachiger Gedichtband von Dr. Salamat Schiftah.

Mehr Informationen und Kontaktmöglichkeit:

http://www.auskunft-kultur.de/Musik/Musikerinnen-Musiker/Dr-Salamat-Schiftah.php?object=tx,2056.3&ModID=9&FID=2056.260.1&NavID=2056.20&La=1

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