Alexanders CD-Tipp der Woche: James Ocean – Paint Your Perfect Day

 In CD-Tipp

Gute Soulstimmen vermitteln die Eindringlichkeit innig einschmeichelnder bis schmerzlich aufschreiender Seelen. James Ocean hat so eine Soulstimme und gestaltet seine großteils selbst geschriebenen Songs zu intensiven psychologischen Musikdramen. (Alexander Kinsky)

Zwischen Melancholie und Zuversicht verarbeitet das Alternative Rock Album des ehemaligen Sängers der Bielefelder Rockband Tarranado vielfach den Verlust einer großen Liebe

Die elf durchwegs englisch gesungenen Songs seiner professionell produzierten und im September 2014 auf dem Independent-Label Timezone Records veröffentlichten CD „Paint Your Perfect Day“ (TZ223), sieben davon selbst geschrieben, bieten griffigen, funkigen Soulpop.

Sie geben Lebenstipps („Come Down“ „Do The Best“), versuchen, Perspektiven aufzuzeigen, Hoffnung und Zuversicht zu wecken und umreißen außerdem wie schon angerissen schwerpünktlich – bei einer Soulstimme wie dieser wäre es anders auch fast nicht denkbar – den ganzen Komplex der Liebe, Traum, Sehnsucht, erfüllte Liebe, verlorene Liebe: „We Are Alive“, „Lovely Day“, „Dreams We´ll Never Share“, „Wild Horses“.

Bei den Coverversionen geht James Ocean auf Nummer sicher. „We Are Alive“ ist ein Hit, den unter anderem der deutsche DJ und Musikproduzent Paul van Dyk veröffentlicht hat.

„Lovely Day“ stammt im Original vom 1938 geborenen US-amerikanischen Sänger und Songschreiber Bill Withers, und „Video Games“ hat Lana Del Ray im Original gesungen..

Der Bonustitel „Budapest“ ist der heiterste, eingängigste Song der CD. Für die große Liebe würde der Sänger auch diese Stadt sofort hinter sich lassen. Auch „Budapest“ ist eine Coverversion, hier eines 2013 von George Ezra (des 1993 in Bristol geborenen Jungstars) erstveröffentlichten Singlehits.

Dank Oceans eindringlicher Soulstimme und auch der erdig professionellen Arrangements gewinnen die Songs gegenüber den Mainstream-Originalversionen vielfach verblüffend an starker Intensität.

Im Zentrum steht aber die große selbst geschriebene ambitionierte klavierdominierte Ballade eines aufwühlenden Liebestraums „Dreams We´ll Never Share“, wahrscheinlich des Traumas dieses Künstlers schlechthin, in einen großen Song gefasst, einen extremen Aufschrei der Seele.

Dass James Ocean ein hochbegabter Singer-Songwriter auf allerhöchstem Niveau ist, der seine Seele innig bis erschütternd in seinen Songs bloßlegt, unterstreicht er aber nicht nur mit diesem Song. Die ganze CD atmet dieses starke Soulfeeling.

Die Homepage von James Ocean mit CD-Bestellmöglichkeit:

http://www.jamesocean.com/index.html

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