Alice Schwarzer & Sahra Wagenknecht: Manifest für Frieden
Dieses Manifest von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht machte im öffentlichen Raum Furore und wurde auch viel angefeindet. Unterschrieben haben zahlreiche, auch unseren Lesern bekannte Persönlichkeiten wie Reinhard Mey, Christoph Butterwegge, Franz Alt, Kathariana Thalbach, Antje Vollmer, Hans-Eckardt Wenzel, Bernhard Trautvetter. Alles Putin-Knechte und -Mägde? Die Thesen, die hier aufgestellt werden, sind naheliegend. Russlands Krieg in der Ukraine ist brutal und unmenschlich. Die Frage ist aber gerade deshalb zuerst: Wie kann er möglichst schnell beendet werden? Und wie verhindern wir, dass er sich zu einem katastrophalen Weltkrieg ausweitet?
Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine. Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten wurden bisher getötet. Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land. Und auch viele Menschen in ganz Europa haben Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Sie fürchten um ihre und die Zukunft ihrer Kinder.
Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität. Aber was wäre jetzt solidarisch? Wie lange noch soll auf dem Schlachtfeld Ukraine gekämpft und gestorben werden? Und was ist jetzt, ein Jahr danach, eigentlich das Ziel dieses Krieges? Die deutsche Außenministerin sprach jüngst davon, dass „wir“ einen „Krieg gegen Russland“ führen. Im Ernst?
Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis. Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe – um Russland auf ganzer Linie zu besiegen? Noch versichert der deutsche Kanzler, er wolle weder Kampfjets noch „Bodentruppen“ senden. Doch wie viele „rote Linien“ wurden in den letzten Monaten schon überschritten?
Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.
Die Ukraine kann zwar – unterstützt durch den Westen – einzelne Schlachten gewinnen. Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen. Das sagt auch der höchste Militär der USA, General Milley. Er spricht von einer Pattsituation, in der keine Seite militärisch siegen und der Krieg nur am Verhandlungstisch beendet werden kann. Warum dann nicht jetzt? Sofort!
Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Es ist Zeit, uns zuzuhören!
Wir Bürgerinnen und Bürger Deutschlands können nicht direkt auf Amerika und Russland oder auf unsere europäischen Nachbarn einwirken. Doch wir können und müssen unsere Regierung und den Kanzler in die Pflicht nehmen und ihn an seinen Schwur erinnern: „Schaden vom deutschen Volk wenden“.
Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher.
Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht
DIE 69 ERSTUNTERZEICHNERiNNEN
Dr. Franz Alt Journalist und Bigi Alt • Christian Baron Schriftsteller • Franziska Becker Cartoonistin • Dr. Thilo Bode Foodwatch-Gründer • Prof. Dr. Peter Brandt Historiker • Rainer Braun Internationales Friedensbüro (IPB) • Andrea Breth Regisseurin • Dr. Ulrich Brinkmann Soziologe • Prof. Dr. Christoph Butterwegge Armutsforscher • Dr. Angelika Claußen IPPNW Vize-Präsidentin Europa • Daniela Dahn Publizistin • Rudolf Dressler Ex-Staatssekretär (SPD) • Anna Dünnebier Autorin • Petra Erler Geschäftsführerin (SPD) • Valie Export Künstlerin • Bettina Flitner Fotografin und Autorin • Justus Frantz Dirigent und Pianist • Holger Friedrich Verleger Berliner Zeitung • Katharina Fritsch Künstlerin • Prof. Dr. Hajo Funke Politikwissenschaftler • Dr. Peter Gauweiler Rechtsanwalt (CSU) • Jürgen Grässlin Dt. Friedensgesellschaft • Wolfgang Grupp Unternehmer • Prof. Dr. Ulrike Guérot Politikwissenschaftlerin • Gottfried Helnwein Künstler • Hannelore Hippe Schriftstellerin • Henry Hübchen Schauspieler • Wolfgang Hummel Jurist • Otto Jäckel Vorstand IALANA • Dr. Dirk Jörke Politikwissenschaftler • Dr. Margot Käßmann Theologin • Corinna Kirchhoff Schauspielerin • Uwe Kockisch Schauspieler • Prof. Dr. Matthias Kreck Mathematiker • Oskar Lafontaine Ex-Ministerpräsident • Detlef Malchow Kaufmann • Gisela Marx Journalistin • Prof. Dr. Rainer Mausfeld Psychologe • Roland May Regisseur • Maria Mesrian Theologin/Maria 2.0 • Reinhard Mey Musiker und Hella Mey • Prof. Dr. Klaus Moegling Scientists for Future • Michael Müller Vorsitzender NaturFreunde • Franz Nadler Connection e. V. • Dr. Christof Ostheimer ver.di-Vorsitzender Neumünster • Dr. Tanja Paulitz Soziologin • Romani Rose Vors. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma • Eugen Ruge Schriftsteller • Helke Sander Filmemacherin • Michael von der Schulenburg UN-Diplomat a.D. • Hanna Schygulla Schauspielerin • Martin Sonneborn Journalist (Die Partei) • Jutta Speidel Schauspielerin • Dr. Hans-C. von Sponeck Beigeordneter UN-Generalsekretär a.D. • Prof. Dr. Wolfgang Streeck Soziologe und Politikwissenschaftler • Katharina Thalbach Schauspielerin • Dr. Jürgen Todenhöfer Politiker • Prof. Gerhard Trabert Sozialmediziner • Bernhard Trautvetter Friedensratschlag • Dr. Erich Vad Brigadegeneral a.D. • Prof. Dr. Johannes Varwick Politikwissenschaftler • Günter Verheugen Ex-Vizepräsident EU-Kommission • Dr. Antje Vollmer Theologin (Die Grünen) • Prof. Dr. Peter Weibel Kunst- und Medientheoretiker • Nathalie Weidenfeld Schriftstellerin • Hans-Eckardt Wenzel Liedermacher • Dr. Theodor Ziegler Religionspädagoge
KUNDGEBUNG Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und Brigadegeneral a.D. Erich Vad haben für den 25. Februar einen Protesttag initiiert: eine Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin.
Was im Text fehlt , da sich leider nur die halben Tatsachen, wie der Knödel halb und halb dort finden hat etwas heuchlerisches und zutiefst menschenverachtendes den Menschen, die seit Jahr und Tag in der Ostukraine politisch verfolgt, ermordet , gedemütigt und gequält werden gegenüber. Keine Sau im Westen hat das interessiert ! Panzer Scholz steht dümmlich grinsend neben Putin vor geraumer Zeit, der von einem Völkermord an der russischsprechenden Bevölkerung im Donbass spricht und empört sich auch noch frech dreist über diese Tatsache.
Immer wieder werde ich dieses wiederholen: Die Straße der Engel wo Mitmenschen den von den Faschisten ermordeten Kindern mit Plüschtieren und Briefen zu gedenken. Ich erinnere an Odessa, wo im Gewerkschaftshaus Menschen zur lebendigen Fackel wurden, nur aus einem einzigen Grund, weil sie sich Rußland anschließen wollten. Die Horden von Nazis belagerten den Maidan und Steinmeier und die verkommenen Grünen, wie die Göring! Eckhardt Fähnchen schwingend die Nazis gewähren ließen , dass alles und noch vielmehr wird unvergessen bleiben.
Minsk I und Minsk II !!! Präsident Putin und der Ausnahmediplomat Lawrow sind sich Jahrelang die Hacken abgelaufen um sich heute sagen zu lassen….ÄTSCH! Wir wollten niemals mit euch Russen eine Einigung erzielen, wir wollten euch über den Tisch ziehen, und zwar so, bis ihr mit dem Rücken an der Wand steht….weil wir euer unermesslichen Bodenschätze wollen, und das bereits seit einer langen langen Zeit. Rußland ist das flächengrößte Land der Erde, mit seinen elf Zeitzonen, und es hat jedes Recht der Welt sich gegen den größten Kriegstreiber und Völkermörder mit seinen Stiefel- und Speichelleckern zur Wehr zu setzen.
Darüber kein Wort in dem Text. Wer spricht denn von den vergewaltigten Mädchen und Frauen im Donbass ?
Frau Wagenknecht sollte dieses Wissen !!!
Auch ich habe den Text mit BAUCHSCHMERZEN!!! unterschrieben, allerdings mit einem eigenen Text, der meine Haltung deutlich macht.
Die Widersprüche im Kapitalismus lassen sich immer seltener vertuschen und schön reden, denn die Illusion von Glitzer und bunten Farben scheinen immer noch zu greifen in einem Land, wo andere Bewertungen von Sachverhalten geahndet werden. Da kommt zwar nicht die GESTAPO, dafür funktioniert die Konditionierung so, dass der innere Zensor das Pawlowsche Glöckchen klingen lässt, und die Eigenzensur setzt sich bei der Mehrheit dieses Volke in Gang.
Das Bemühen um den Frieden lässt mich hoffen, denn für ein Nie wieder Faschismus und Krieg stehe ich gegen alle Widerstände mein ganzes Leben und nicht nur für einen Moment , bis hin zum Berufsverbot kompromisslos ein, und das werde ich bis an mein Lebensende tun.
Frieden in der Ukraine mit Rußland ! Und Nie wieder Faschismus und Krieg!
Was mir allerdings auffällt, dass überall, auch hier, von „Russlands Krieg“ gesprochen wird. Es mag haarspalterisch sein, aber mich irritiert, mir widerstrebt diese Formulierung, denn ich bin mir sicher, auch in Russland gibt es Tausende Menschen, die sich in keiner Weise mit diesem Krieg identifizieren, viele die in ganz sicherlich ablehnen, ebenso wie wir. Fragwürdig erscheint es mir auch, in anderen Medie zum Beispiel vom „Heldenmut, dem Kampfeswillen und dem ungebrochenenen Widerstandsgeist der Ukrainer “ zu lesen. denn auch in der Ukraine gibt es doch viele Menschen, die diesen Krieg nicht kämpfen wollen, und die sich nichts sehnlicher wünschen als Friedengespräche mit ihren Nachbarn in Russland. Wo, frage ich mich, bleibt der Hinweis auf die Profiteure dieser Kriege, den sogenannten „Militärisch-Industriellen Komplex“, und darauf, dass Kriege stets von einem eher kleinen Zirkel mächtiger und reicher Menschen geplant und duchgeführt werden? Wäre dies nicht evtl. eine wichtige Überlegung? Stimmen diese geopolitischen Zuordnungen („Die Russen“, die Amerikaner“ usw) überhaupt noch? Sind Machtgefüge heute nicht bereits ganz anders strukturiert, als über dieses Modell von Nationalstaaten?
Das Durchschnittsalter der Soldaten wird auch in diesem Krieg sehr niedrig sein, bzw. bei etwa 20, 25 Jahren liegen. Wieso oft in Kriegen werden vorwiegend junge Menschen im Namen von Ideologien aufeinandergehetzt, mit schrecklichen Folgen.-
Es wäre m. E. wichtig , die ökonomischen Gründe, die Machtsstrukturen anzusprechen und aufzudecken, die für diese Kriege verantwortlich sind, so dass auch junge Menschen verstehen, was hier geschieht.
Wäre es nicht denkbar, dass wir uns mit den friedlichen Menschen in der Ukraine, aber zugleich auch mit den friedlichen Menschen in Russland solidarisieren ? Sind wir nicht alle Bewohner dieser Erde, haben wir im wesentlichen nicht sehr ähnliche Grundbedürfnisse und Eigenschaften? Wären Liebe, Frieden, Anerkennung und Verständigung nicht im Interesse von uns allen? Ist aber nur so ein Gedanke, vielleicht sind meine Erwartungen auch einfach zu hoch.
Wenn ich die politisch Verantwortlichen in der regierung richtig verstanden habe, geht es aussenpolitisch darum „Russland zu ruinieren“ (?) Dieses Ziel werde ich nicht unterstützen, ganz sicherlich nicht, nach allem was mir mein Vater über den 2. Weltkrieg berichtet hat, und die Verbrechen, die diesem Land damals angetan wurden.-
(…) brutal überfallende ukrainische Bevölkerung (…) ?
Das ist ein Krieg der Westmächte gegen Russland, und dieser Krieg wurde lange schon vorbereitet. Das wissen wir heute und die Verantwortlichen wussten es schon lange.
Bei allem Wohlwollen sowie der Notwendigkeit einen weiteren Weltkrieg – allerdings mit mit Atomwaffen – zu verhindern: Leute, habt doch entlich den Mut, die ganze Wahrheit auszusprechen und verlasst eure Angstblase!
Ich kann mir immer gar nicht vorstellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die dieses Märchen glauben, die nicht sehen, um wessen Interessen es da in Wahrheit geht, in der Ukraine. Aber es scheint doch in weiten Teilen zu funktionieren – noch … (?)
liebe Unterzeichnenden,
sehr gute Nachrichten! Der rekordverdächtige Würfelmagier und inzwischen schon über 26-jährige CorneliusDiekmann, Redakteur beim „Tagesspiegel“ erklärt Euch in seinem aktuellen und orthografisch kaum zu beanstandendem Debattenbeitrag , wie die Lage historisch ist. Ein hochprofessioneller, journalistischer Artikel Beitrag bzw. soziologischer Essay, der 40 Jahre Nachkriegsgeschichte allgemeinverständlich zusammenfasst. Ich denke, ein weiterer Beleg dafür, dass (und wie) die Reform unserer Hochschulen geglückt ist, und dass insbesondere der „Tagesspiegel“ zu den stilprägenden und politisch tonanagebenden Qualitätsmedien unserer Zeit gehört. Ich fordere einen Journalistenpreis für soviel analytisches, waches Denken. Achwas. Einen Verdienstorden! Sofort!
https://www.tagesspiegel.de/meinung/die-missachtung-der-ukrainer-aus-wagenknechts-und-schwarzers-forderung-spricht-der-vergnugte-ton-der-bevormundung-9333587.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE