Annemarie Jost, Gunnar Kaiser: Die Rettung unserer psychischen Gesundheit
Ganz gleich, ob sich mit den kürzlich eingetretenen Lockerungen die Isolationspolitik nun ein für alle mal erledigt hat oder nicht, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Die Kollateralschäden – und ganz besonders die psychischen Nebenwirkungen der politischen Maßnahmen der letzten zwei Jahre – sind da, sie sind spürbar und dies in einer solchen Fülle, dass sie weder abgestritten noch ignoriert werden können. Jetzt ist es an uns, an denen, die schon früh genau vor diesen Verhältnissen gewarnt haben, den Fokus auf unsere Selbstwirksamkeit zu lenken. Zunächst muss sich an eine Diagnose des Problems gewagt werden, an eine Bestandsaufnahme aller ersichtlicher Folgeschäden. Was folgt ist das ‚Warum?‘, also die Ursachenforschung. Erst dann kann sich der existentiellsten Frage gewidmet werden: „Wie können wir diesen Folgen begegnen?“, wie retten wir unsere psychische Gesundheit?
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Ja, Ursachenforschung ist wichtig, dazu haben ja zum Glück viele Autoren wertvolle Beiträge geliefert, mir fällt adhoc Paul Schreyer ein, und sein interessantes Buch , mit dem Titel „Chronik einer angekündigten Krise“. Ich hatte mich schon gewundert, dass Frau Jost noch einen Beruf hat, offenbar an einer Uni, im Laufe des Gesprächs wurde mir klar, warum. Da spricht sie davon ,dass eine 90 jährige im Pflegeheim in einen Raum ohne Telefon und Fernseher verlegt und nur noch von maskierten Pflegekräften behandelt wurde, um dann hinzuzufügen“verständlichereweise“, und dass Hygiene eben „die oberste Priorität hatte“, was ja „irgendwo auch verständlich“ sei usw. usw… Ja, nur so, in dieser einschränkenden, grundsätzliches Einverständnis signalisierenden Art darf man offenbar noch Kritik üben, sonst hätte das Konsequenzen. Was für ein Eiertanz, oder? Tut mir Leid, so sehr ich das alles verstehe, die Sachzwänge, das Risiko usw. , das ist nicht das, was ich unter freier Rede und einem offenen Debattenraum verstehe, das habe ich in der Schule mal anders gelernt. Geht das nur mir so? Frau Jost ist daran völlig unschuldig, dass muss ich ja nicht betonen, dafür sind ganz andere Menschen verantwortlich. Und inhaltlich ist ist natürlich alles richtig, und das Gespräch auch gut, ja, natürlich ist es wichtig, Resilienz und Widerstandskraft zu entwickeln , Möglichkeiten der Regeneration usw. Aber bei YT? Und unter diesen Auflagen, mit diesem Korsett, auferlegt „von oben“? Ist das noch der richtige Ort, für unseren Gedankenaustausch?