Das Trauma und die Menschenwürde

 In Gesundheit/Psyche

Traumaheilung und Menschenwürde gehören zusammen. Ein tief verwundeter Mensch benötigt erfahrungsgemäß vor allem eines, damit das alte Trauma schrittweise ausheilen kann: Neue, vertrauensvolle Lebenserfahrungen, die ihm seine menschliche Würde zurückgeben. (Quelle: Sein)
https://www.sein.de/trauma-und-menschenwuerdige-begleitung/

Kommentare
  • Ulrike Spurgat
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    Es ist immer gut, wenn man weiß worüber man schreibt.

    Klar hat es wieder Zeit beanspruch im Oberstübchen zu sortieren,  zu überlegen ob es hier überhaupt einen Sinn macht auf diesen Text inhaltlich zu antworten.

    Traumata, welch großes Wort….. In heutiger Zeit wird vieles erlebtes und gedachtes zum sogenannten Trauma. Wer hat nicht alles darüber geschrieben, und wer wird auch in naher Zukunft nicht alles mögliche weiter darüber schreiben.

    Freud sei gedankt……, nun ziehe aber ich Reich, in Teilen C.G. Jung und die sowjetischen Psychologen und Wissenschaftler vor. Dieses bedarf einer Erwähnung und ist zur Einordnung gedacht.

    Aus eigener Lebens- und Berufserfahrung erlaube ich mir eine eigene Sichtweise auf den inhaltlich abgelutschten und sehr strapazierten Begriff: Trauma.

    “Bei Traumatisierungen werden substanzielle Erfahrungen sowie ihre Bedürfnisse danach in einen unbewussten Dämmerschlaf, sofern sie nicht regelmäßig berührt und als leibhaftige Erfahrung geweckt werden………………..” ????????

    Gehe ich davon aus, dass der Mensch ein soziales gesamtgesellschaftliches Wesen ist, dass auf Kooperation und einem Miteinander angelegt ist, müssen die gesellschaftlichen Verhältnisse, in die der Mensch hineingeboren wurde einen erheblichen Raum in der eigenen therapeutischen Arbeite einnehmen. Bis heute eine Selbstverständlichkeit dieses in erheblichem Maße dabei zu berücksichtigen.

    Wielange ist man denn traumatisiert ? Muss man denn an allem, was in einem Leben geschehen ist rumtherapieren und immer wieder hochkochen ?

    Es gib ernstzunehmende Studien über Häftlinge, die in den faschistischen Konzentrationslagern gedemütigt, gequält und gefoltert worden sind, die deutlich zeigen, dass selbst nach Jahren im Lager ihnen danach ein Leben mit all der Not, dem Schmerz und den tiefen Verletzungen möglich war, weil sie es in ihrer Gänze akzeptiert und angenommen haben. “Eine Verdrängung käme nicht in Frage” sagte einer der ehemaligen KZ Häftlinge in Esterwegen, die wir zu einem Interview für eine Promition trafen. “Verdrängen würde bedeuten, es letztendlich nicht zu akzeptieren”.

    Ist denn ein jeder Mensch traumatisiert zu nennen, weil er schreckliches erlebt hat? Oder ist es nicht auch so, dass die Selbstheilungskräfte eines Menschen aktiviert werden, und er mit vielem dann auch fertig werden kann.

    Bleibt eine traumatische Erfahrung so wie sie “verdrängt” wurde ? Nö, selbst die grausamsten Erlebnisse und Erfahrungen verändern sich mit, wie man sich ändert, oder einen das Leben zu Änderungen zwingt, wenn man weiter leben will.

    Nichts bleibt wie es ist……auch kein Trauma. Denn alles ist immer in Bewegung.

    Erkenne ich die eigene Fähigkeit des Denkens fordere ich all die heraus, die was weiß ich alles mir an mein Revere getackert haben…. Sie haben keine “Macht” und dadurch sind ihre Einwirkungsmöglichkeiten eher gering auf Menschen, die sich für den Weg sich “des eigenen Verstandes zu bedienen” entschieden hat, weil man eben nicht mehr das abhängige Kind oder der abhängige Jugendliche ist.

    Aus meiner Sicht und langjähriger Berufserfahrung in komplexen psychologisch-pädagogisch und therapeutischen Arbeitsfeldern ist meine Erkenntnis, die, dass z.B. Kinder, die schweres und schlimmes erleben mussten ganz unterschiedliche “Strategien” entwickeln, die das eigene Überleben sichern.

    Besonders hart wird es immer die Kinder, gerade in Corona Zeitenn aus den Familien treffen, deren Eltern kein Geld für Nachhilfe haben, oder aber deren Wohnsituation so beengt ist, dass ein Lernen nicht mehr möglich ist. Und traumatisierte Kinder wohlsituierter Eltern bekommen schneller einen Theapieplatz bei einem Kinderpsychologen. Und nein, ich relativiere nicht, ich diffrenziere, denn es geht um alle Kinder, aber nicht alle Eltern mit Kindern haben die Möglichkeit der Abfederung.

    Einem in dem Text will ich unbedingt zustimmen, nämlich, dass Menschen, die unfassbares und schreckliches erleben mussten, oftmals  mit einem sehr dünnen Nervenkostüm ausgestattet sind.

     

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