Der Davidsweg der kleinen Schritte

 In FEATURED, Politik, Umwelt/Natur

Bernhard Fricke ist durch das Reaktorunglück 1986 in Tschernobyl gleichsam politisch erwacht und gründete die Münchener Umweltinitiative David gegen Goliath. Nicht nur symbolisiert die Figur David den Sieg über einen übermächtigen Gegner – sie zeigt auch ganz allgemein, wie „kleine Leute“ Großes bewirken können. Fricke konzipierte daran anknüpfend den „Davidsweg der kleinen Schritte“. Jeder konnte und kann in seinem persönlichen Alltag Veränderungen vornehmen, die sich zu einer mächtigen Bewegung aufsummieren, wenn viele Menschen das Gleiche tun. Bernhard Fricke

 

 

Die inzwischen zehnte Europa-Wahl, ein weltweit einmaliges historisches Ereignis, liegt gerade hinter uns. Dieses Ereignis der allgemeinen, freien und gleichen Wahl ist historisch so einzigartig, dass es nicht genug gewürdigt werden kann. Ein Blick zu Wahlen in anderen Kontinenten und insbesondere zu Wahlen in China und Russland macht die gravierenden Unterschiede deutlich – und ist Anlass zur Dankbarkeit.

Das ändert nichts an der berechtigten Kritik an Wahlentscheidungen für überwiegend rechts-nationalistische und populistische Parteien. Dahinter steckt die Gier nach immer noch mehr: Hauptsache für mich – der Nachbar soll sehen, wo er bleibt. Die Notwendigkeit des Abgebens und Teilens – persönlich, national und international – endlich zu erkennen, das scheint vielen immer noch nicht bewusst zu sein.

Die immer sichtbarer werdenden Folgen der Zerstörung von Natur und Umwelt durch einen ungestörten Wachstums-Wahn zeigen sich durch zunehmende Überschwemmungen und die Klimaerwärmung. Das vom Weltklimarat angestrebte Höchstziel von 1,5 Grad ist vielfach bereits überschritten.

Was bleibt uns angesichts dieser Umstände zu tun? Verzweifeln? Resignieren? Nein! Uns bleibt der „Davidsweg der kleinen Schritte mit großer Perspektive“. Jeder muss auf seine Ernährung, seinen Wasserverbrauch, seine Kleidung, seinen Lebensstil achten – und sich immer daran erinnern:

Es kommt auf jeden einzelnen an!

Wir haben nur eine Welt.

 

Showing 6 comments
  • ert_ertrus
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    »Dahinter steckt die Gier nach immer noch mehr: Hauptsache für mich – der Nachbar soll sehen, wo er bleibt. Die Notwendigkeit des Abgebens und Teilens – persönlich, national und international – endlich zu erkennen, das scheint vielen immer noch nicht bewusst zu sein.«

    Wirklich? Die Mehrheit der Menschen in  der EU haben – unter Zwang – schon mehr als genug abgegeben und geteilt, zum Teil existenzgefährdend viel. Hart arbeitende Menschen wissen schon nicht mehr, wie sie finanziellen Mehrbelastungen, durch entgleiste politische Entscheidungen verursacht, stemmen sollen. Der Alltag ist für Viele kaum finanzbar, besonders für die sozial Benachteiligten und Ausgeschlossenen. Und dass in der Migrationspolitik eine Fehlentscheidung nach der anderen verheerende Folgen zeitigte, können nur sehr privilegierte Bewohner von Paralleluniversen übersehen haben!

    »Jeder muss auf seine Ernährung, seinen Wasserverbrauch, seine Kleidung, seinen Lebensstil achten …«

    Das müssen schon viele aufgrund ihrer prekären Lebenslage längst tun! Die können sich nicht auf Fernreise per Langstreckenjet begeben, wenn es nicht einmal fürs Sozialticket reicht! Die verfügen über keine begehbaren Kleiderschränke oder von Delikatessen überquellende Kühlräume, sondern sind oft auf Tafeln und Kleiderkammern angewiesen, wo sie um die Abfälle der Wohlhabende(re)n stundenlang Schlange stehen oder sich um abgelegte Klamotten streiten müssen.

    Natürlich sind sie erst recht die Betrogenen, wenn die eiskalt neoliberalen Rechtsparteien zu Regierungsverantwortung kommen: denen geht es nicht um die Nöte der kleinen Leute und schon gar nicht um den Sozialstaat (den sie am liebsten restlos ausmerzen wollen). Liest denn niemand Parteiprogramme?

    Klimaschutzfragen sind Glaubensfragen … Die Mehrheit übersieht offensichtlich die Globalistenagenda hinter dem Klimaschutzhype …Man schaue sich nur die Gallionsfiguren der Klimabewegung an und ihren gesellschaftlichen Hintergrund.

  • ert_ertrus
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    Korrektur:

    … ,wie sie die finanziellen Mehrbelastungen, durch entgleiste politische Entscheidungen verursacht, stemmen sollen. Der Alltag ist für Viele kaum finanzierbar, …

  • Brigitte Enzner-Probst
    Antworten
    Lieber Bernhard,

    du sprichst mir aus der Seele!

    zusätzlich meine ich, sollten wir mehr auf die ganz Jungen zugehen und sie ansprechen, dass Demokratie eben nicht selbstverständlich ist!

    Aber wie?

    Vorschlag: Es sollte ein gemeinsamer Europa-Feiertag eingerichtet werden, an dem diese Themen ins Bewusstsein gebracht werden können!!

     

    • Bernarda D. Penzia
      Antworten
      Das mit dem „gemeinsamen Europafeiertag“ ist großartig! Ich denke, hier müsste es Zustimmung geben, im Gewerkschaftsforum, und auch sonst. Ich denke, auch  Ulrike Guerot würde zustimmen, ich habe bloss das Satzzeichen nicht mehr in Erinnerung, für die akurate Namensschreibweise und frankophil bin ich eben nicht! So sorry! Aber ich wachse, ich merke es jeden Tag, der Weg zum glücklichen Interbeeing ist bestimmt  nicht mehr weit. Wenn ich darf, würde ich gern noch kostenlose Fahnen anregen, Europafahnen, das würde sich bestimmt auch positiv auswirken, im Sinne von Jaques Delors. Zudem wären Homestories gut, von Soros-Clan, die veranschaulichen, wie sie sich für uns alle ins Zeug legen, auch für die sozial eher benachteiligten! Bitte bleibt zuversichtlich! Wir brauchen Leuchttürme, wie Euch!
  • Eigenbrodt
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    Lieber Hr Fricke, ich habe ihre Gedanken sehr genau gelesen!
    die Europawahl hat mich erschreckt. Mit Spannung erwarte ich die Wahl am Sonntag in Frankreich! Wenn das geschehen sollte was prognostiziert wird werde ich das mit großem Entsetzen zur Kenntnis nehmen! In der Hoffnung das doch noch manche auf ihrem Irrweg umdrehen.
    Ich möchte mit Margots Friedländer kurzem prägnanten Satz enden:

    DIE DEMOKRATIE MUSS BLEIBEN

    Hinzufügen möchte ich nur noch

    vergesst die Menschlichkeit nicht

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