Die Rotkehlen: Kriegslied (Matthias Claudius)

 In MUSIKVIDEO/PODCAST


„Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen/ Und blutig, bleich und blass/ Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen/ Und vor mir weinten, was?/ Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,/ Verstümmelt und halbtot/ Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten/ In ihrer Todesnot?“ Matthias Claudius (“Der Mond ist aufgegangen”) schrieb dieses Gedicht 1778. Es ist erstaulich schonungslos und in seiner Aussage bis heute gültig. Die “Rotkehlen” vertonten es geradlinig in Mittelaltermarkt-Ästhetik. “Ich begehre nicht daran schuld zu sein” heißt es im Refrain. Die Kriegsherren von gestern und heute scheinen solche Skrupel nicht zu kennen. Werden sie auch – im übertragenen Sinn – manchmal von den Geistern ihrer Opfer heimgesucht?

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