Gegen die Resignation: mit brennender Geduld

 In GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

Wäre eigentlich ein schönes Land…

79. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Unsere Überschrift ist diesmal an eine Formulierung des großen Dichters Pablo Neruda angelehnt. Wenn wir vor Ungeduld brennen, was angesichts der politischen Lage nur zu verständlich wäre, kann dies entweder zu überschießenden, gar gewalttätigen Reaktionen führen, oder zu Resignation und Rückzug. Weder durchzudrehen noch auszubrennen ist keine leichte Übung. Beharrlich an einem Thema dran bleiben und das Mögliche für eine Besserung der Verhältnisse zu tun, ist eben jene alltägliche Tapferkeit, die wir jetzt brauchen. Holdger Platta und viele unserer Leserinnen und Leser haben sie beispielhaft unter Beweis gestellt.

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

neue Hilfsfahrten und Hilfsaktionen unserer “Außenteamer” für notleidende Menschen in Griechenland stehen an. Über diese Planungen werde ich in meinem nächsten Artikel über unsere GriechInnenhilfe berichten.

Heute gestattet mir, mich auf die Mitteilungen zum neuesten Spendeneingang zu beschränken. Mit einer kurzen Ergänzung zur Situation und Stimmungslage der jungen Menschen in Griechenland.

Während der letzten sieben Tage gingen 200,- Euro an Neuspenden bei uns ein, überwiesen von 2 UnterstützerInnen. In der Woche davor hatten 5 Helferinnen und Helfer 350,- Euro auf unser Konto überwiesen. Ich danke beiden Spendern aus der letzten Woche sehr herzlich und füge hinzu: damit stehen uns für die neuen Hilfsaktionen in Griechenland rund 6.000,- Euro zur Verfügung (wobei – selbstverständlich! – niemand von uns fallen gelassen wird, der bereits jetzt zu den von uns betreuten Menschen oder Institutionen zählt.).

Damit kurz zur Situation und Stimmung der jungen Menschen in Griechenland. Den Angaben liegen Erhebungen zugrunde, die das griechische Meinungsforschungsinstitut MRB durchgeführt hat.

  • Fast jeder zweite Grieche im Alter zwischen 18 bis 35 Jahren ist auf finanzielle Hilfe der Eltern oder sonstiger Familienangehörigen angewiesen – präziser gesagt: 48 Prozent!
  • Lediglich 15 Prozent der arbeitslosen jungen Griechen haben die Hoffnung, während der nächsten sechs Monate eine Arbeitsstelle zu bekommen.
  • Knapp 30 Prozent der Befragten äußerten die Furcht, daß ihre künftige Lebensqualität niedriger sein wird als die ihrer Elterngeneration.
  • 41 Prozent der jungen Griechen gaben ab, bereit zu sein, ins Ausland zu gehen, um dort nach einem Arbeitsplatz zu suchen.
  • Im Vergleich zu den eigenen Eltern ordnen sich die jungen Griechen eher dem „linken“ Meinungsspektrum zu; dabei legen sie ein geringeres Vertrauen in die politischen Institutionen an den Tag als noch ihre Elterngeneration. Insgesamt allerdings, so die griechischen Meinungsforscher, tendierten die jungen Griechen zu einer „passiveren“ Grundhaltung, als dieses noch bei den älteren Griechen der Fall ist. Zahlenangaben dazu: keine.

Der Schluss liegt nahe, daß die Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland eher Resignation erzeugt als eine Stimmung des rebellischen Aufbegehrens. Die Hilfsbedürftigkeit Griechenlands scheint immer stärker umzuschlagen in eine Grundstimmung völliger Hilflosigkeit, und dieses gerade bei den jungen Menschen in Griechenland! Wer darüber sich freuen sollte, muss wohl über die Mentalität der Schäubles auf dieser Welt verfügen. Uns andere kann das alles nur erschrecken. Und um so entschiedener Motiv und Anlass sein, den Menschen in Griechenland herauszuverhelfen aus dieser Resignation.

Was in unseren Kräften steht, werden wir tun, um den Griechinnen und Griechen wieder mehr Hoffnung zu geben – „mit brennender Geduld“ (Pablo Neruda).

Zu meinen obligaten Schlusshinweisen:

Wer uns bei unserer Hilfe für Menschen in Griechenland unterstützen will, unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“, oder wer auch uns Akteure wieder mal mit Organisationsgeldern helfen will (dann bitte unter dem Stichwort „HDS“), der überweise uns bitte Spendengelder auf das folgende Konto:
Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Und hier nochmal die Kontaktdaten von Peter Latuska, an den Ihr Euch wenden könnt, wenn Ihr Patenschaften übernehmen wollt oder eine Spendenbescheinigung benötigt (für Spendenbeträge bis 200,- Euro genügt fürs Einreichen beim Finanzamt Kopie oder Original Eurer entsprechenden Kontoauszuges):
Peter Latuska
Theodor Heuss Str. 14
37075 Göttingen
Email: latuskalatuska@web.de
Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

 

 

 

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