Gunnar Kaiser: Ich bin so enttäuscht
Hier geht es wieder um das duckmäuserische Verhalten von Intellektuellen in der Corona-Krise. Die Enttäuschung darüber habe ihn krank gemacht, sagt Gunnar Kaiser. Er habe sich wie „im falschen Film“ gefühlt. Enttäuschung bedeutet aber auch: Man hatte sich zuvor getäuscht, und diese Illusion ist man nun los. In dieser Erkenntnis liege eine große Heilungschance, sagt der Video-Philosoph.
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Die Angst funktioniert auch hier. Und die Drohung ist nicht substanzlos: je höher eine Person in der Gesellschaft steht, desto tiefer wird der Fall, sobald sie dem Narrativ der Macht so weit widerspricht, dass die Kettenhunde in den sogenannten “Qualitätsmedien” diese Person öffentlich hinrichten. Man spricht nicht umsonst von Rufmord. Es ist genau, was passiert.
Man sollte die Frage eher umgekehrt stellen: wie wird man und wie bleibt man eine Person von hohem Ansehen in der Öffentlichkeit in einer Welt, in der die Propaganda jeden vernichtet, sobald er zu sehr aufmuckt?
Die Antwort lautet: vor allem ist immer zuerst die Unterwerfung unter die Macht gefordert. Man sieht es bei Lanz mit Precht und Welzer: als allererstes müssen sie das Narrativ bestätigen. Lanz fordert ein, dass sie nachsprechen: “militärische Stärke der Ukraine” und “Scheinreferenden der Russen”.
Erst als sie das vor laufender Kamera getan haben – nachgewiesen, dass sie das aktuelle Narrativ nicht in Frage stellen – dürfen sie mit ihrer Kritik beginnen. Denn so bleibt jene innerhalb des Systems und damit harmlos für’s System.
Doch was sind “Kritiker” wert, die ihre Kritik mit einer Unterwerfungsgeste beginnen?