Früher gab es mal eine Zeit, wo man sich nicht traute, trotz Krankheit, nicht auf der Arbeit zu erscheinen. Also schleppte man sich mit einer Grippe zur Arbeit, damit alle sehen konnten, dass man tatsächlich krank war. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes war damals größer als die Krankheit. Einmal ging ich damals mit einer Erkältung und starken Brustschmerzen vor der Arbeit zum Arzt, der mir lediglich ein paar Grippetabletten verschrieb. Arbeitsunfähig hat er mich aber nicht geschrieben. Also fuhr ich noch am selben Tag mit diesen Schmerzen zur Arbeit und schleppte mich über den Tag. Am nächsten morgen waren die Brustschmerzen noch stärker geworden. Also ging ich wieder zum Arzt, sagte ihm, dass ich diese Brustschmerzen nicht mehr aushalte. An dem Verhalten des Arztes, seiner Gestik und Mimik erkannte ich, dass er wohl glaubte, dass ich nur bei ihm nochmals erschienen bin, um eine Arbeitsunfähigkeit zu bekommen. Folgende Aussage des Arztes habe ich heute noch im Kopf. Er sagte: „Na gut, wir können ja mal eine Röntgenaufnahme machen.“ Die anschließende Diagnose war eine Lungenentzündung und Arbeitsunfähigkeit. Glück auf!