Jochen Kirchhoff: KI und Transhumanismus als Bedrohung des Lebendigen

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Spätestens das Jahr 2023 kann als das Große Coming-Out der KI bezeichnet werden. Zwar war das Thema bereits zuvor präsent, jedoch durchstößt es erst seit relativ kurzen die mediale Decke und dringt verstärkt ins allgemeine Bewusstsein. Mit der Frage nach der KI schwingt im Hintergrund auch die Frage nach dem Transhumanismus mit. Auffällig ist, dass in diesem Zusammenhang Fragen nach der Zukunft des Menschen gestellt werden, nach seinem „Gebrauchtwerden“ (wessen Bedarf ist hier gemeint?), seiner Minderwertigkeit (siehe die prometheische Scham bei Günter Anders) und seines nicht näher definierten „Endes“. Die KI würde das Ende der Menschheit bringen und sei die Atombombe des 21. Jahrhundert, es drohe eine Reduktion vom Menschen zu „hackable animals“, wie es Harari nennt. Gleichzeitig und eigentlich paradoxerweise wird in diesem Zusammenhang von „Evolution“ gesprochen, also einer gleichwie biologischen Entwicklung hin zu einer Überschreitung des Menschlichen ins Technische, eben dem Transhumanismus, der so genannten Biodigitalen Konvergenz. Dies wie gesagt derzeit medial noch implizit und ohne den Transhumanismus direkt zu nennen, aber doch deutlich hörbar. (Jochen Kirchhoff ist Naturphilosoph und Sachbuchautor mit auch politischem Scharfblick. Interview: Gwendolin Walter-Kirchhoff)

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