Kurzes Innehalten einmal: was kostet die GriechInnenhilfe eigentlich?

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

250. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Erstaunlich genug: fast niemals während der letzten fünf Jahre hat uns OrganisatorInnen der GriechInnenhilfe irgendjemand gefragt, was wir vom HelferInnenteam von den Spendengeldern abzweigen müssen für die Organisation unserer Hilfe. Heute vor allem einmal Antwort auf Fragen zu diesem Themenkomplex. Ihr werdet sehen: so furchtbar viel mitteilen lässt sich dazu nicht. Denn: Ausgaben für unvermeidbare Kosten halten sich sehr in Grenzen bei uns. Doch lest selber nach, wie es in dieser Hinsicht bei uns zugeht. Holdger

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

wunderbar wäre es, wenn ich Euch heute zu Kara Tepé, dem Nachfolger-Camp von Moira auf Lesbos, Neues mitteilen könnte – natürlich vor allem Gutes! Leider ist dieses nicht der Fall.

Ebenso erfreulich wäre es, wenn Neues und Gutes von der Regierungspolitik in Griechenland zu berichten wäre. Doch auch in dieser Hinsicht ist nur Fehlanzeige zu registrieren. Irgendwelche Änderungen in der griechischen Sozial- und Gesundheitspolitik zugunsten der verarmten und verelendeten Menschen in diesem Land zeichnen sich nicht ab.

Sogar in der Corona-Politik – wie immer man im Einzelnen zu diesen Problemen stehen sollte – tauchen keinerlei positive Entwicklungen auf. Zwar durften Kindergärten und Grundschulen inzwischen wieder öffnen. Aber ansonsten gelten nach wie vor die harten Lockdown- und Quarantäne-Bedingungen. Und wer auf eine konsequente Impfkampagne hoffen mag, sieht sich ebenfalls enttäuscht: lediglich 0,42 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden inzwischen geimpft – bei uns sind dieses mittlerweile um die 1 Prozent –, fast ausschließlich Krankenhauspersonal und Bewohner von Altenheimen (über 85 Jahre alt). Den SeniorInnen außerhalb solcher Einrichtungen hingegen wird das Leben unnötig schwer gemacht: wer über keine PCs und PC-Kenntnisse verfügt, kann, was Anmeldung zu Impfterminen betrifft, sehen, wo er bleibt. Aber das sieht ja in Deutschland kaum anders aus. Insofern liegt – was Griechenland angeht – eine nahezu ereignislose Woche hinter uns. Selbst die „Griechenland Zeitung“, ansonsten eine wichtige Informationsquelle für mich, wusste in ihrer letzten Ausgabe nichts Neues zu berichten.

Was in gewisser Hinsicht auch für unsere Hilfsaktion gilt. Da unsere beiden Reiseteams – Evi und Tassos Chatzatoglou sowie Uschi und Kalle Apel – daran gehindert sind, derzeit für ihre Hilfsreisen Griechenland besuchen zu können, gingen während der letzten sieben Tage auch von ihnen keine neuen Nachrichten bei mir ein. Ich schreibe insofern von einem leeren Schreibtisch aus. Doch immerhin kann ich Euch die neuesten Spendenzahlen mitteilen – die allerdings eine gute Wende auch nicht erkennen lassen.

In der Vorwoche  –  Ihr erinnert Euch – gingen 150,- Euro auf unserem Hilfskonto ein, überwiesen von 2 SpenderInnen an uns. Während der letzten sieben Tage waren das nur 90,- Euro gewesen, die Anzahl der UnterstützerInnen dieses Mal 3. Selbstverständlich: ich danke den FinanzhelferInnen sehr. Aber wirklich aus unserer Engpass-Situation kommen wir damit nicht heraus.

Das Orthopädische Institut in Athen, das vor vielen Wochen für Laura die neuen Fußprothesen angefertigt hat, muss weiter auf die Bezahlung warten, auf die 4.600,- Euro dafür. Weiterhin auf neuerliche Hilfe warten müssen auch die verarmten Familien auf Andros. Lediglich einigen wenigen Einzelnen werden wir in den nächsten Wochen wieder helfen können – mit Geldern, Essens-Bons etwa oder mit der Kostenübernahme für Wasser und Strom: Dionysis zum Beispiel, dem Jungen mit der multiplen Lebensmittelallergie, Alexander S., dem Schauspieler aus Athen, der weiterhin auf seine erste Rentenzahlung wartet, nunmehr seit vielen Monaten schon, Panagiota K. mit ihren drei Töchtern schließlich, der wir – bis jetzt zumindest – immer noch die Mietkosten in der Höhe von 220,- Euro pro Monat bezahlen können. Doch der Geldbetrag auf unserem Konto für die GriechInnenhilfe steigt nur mühevoll an. Er liegt zur Zeit bei rund 1.800,- Euro. Da müssen die Armen auf Andros eben noch warten, und Laura auf die Bezahlung ihrer Prothesen auch. Deswegen heute einmal zu einem anderen Thema:

Vielleicht haben sich manche von Euch schon mal gefragt, was bei uns so für Organisationskosten bei der GriechInnenhilfe ‚draufgeht‘. – Nun, hin und wieder haben wir unsere Reiseteams beim Aufbringen der Fahrkosten unterstützen müssen. Und auch bei uns, die “zuhause” bleiben, fallen ja unvermeidbar immer wieder einige Kosten an (wir selber sind ja auch nicht mit Reichtum ‚gesegnet‘), und sei es auch nur für neue Druckerpatronen, für Schreibutensilien, für Arbeitsmaterialien sonstiger Art, für Arbeitszimmerkosten nicht zuletzt. Aber: während nach derzeitiger Rechtsprechung humanitäre Organisationen – egal, welcher Art –, bis zu 35 Prozent für Organisationskosten inklusive Arbeitskräfte von den Spendeneinkünften einbehalten dürfen, sind das bei uns lediglich 5 Prozent. Irgendwelche Entgelte – in der Gestalt von „Aufwandsentschädigungen“ etwa (bis 200,- Euro pro Person und Monat durchaus erlaubt; ab Januar dieses Jahres sogar bis 250,- Euro) – erhält seit langem keiner mehr von uns (mich eingeschlossen) – da kann also von organisationsbedingten Verlusten für die Hilfszwecke, von Verlusten, die nennenswert (und: vermeidbar!) wären, keine Rede sein! Und vielleicht nicht ganz ohne Bedeutung in diesem Zusammenhang:

Öffentlich überwacht wird unser korrekter Umgang mit den Spendengeldern ja ebenfalls. Von den zuständigen Finanzämtern für den jeweiligen Verein mit Gemeinnützigkeitsstatus. Auch wir von der IHW, von der „Initiative für eine humane Welt e.V.“, sind in diesem Jahr wieder “dran”! Es versteht sich von selbst: zu befürchten haben wir nichts! Das enorme Vertrauen, das Ihr uns – zum Teil seit vielen Jahren schon – entgegengebracht habt, dieses enorme Vertrauen besteht zu Recht. Und Ihr könnt uns glauben, dass uns dieses große Vertrauen immer wieder mit großer Dankbarkeit erfüllt hat. Selbstverständlich bleibt das auch so.

Ich weiß, ein recht informationsarmer Bericht dieses Mal, nach einer Woche, die insgesamt recht ereignisarm gewesen ist in Griechenland (und bei uns, den Organisatoren): lasst uns dieses bitte nicht böse entgelten und sorgt zumindest für einen gewissen Aufschwung wieder bei uns. Für jene Menschen, die in Griechenland nach wie vor auf unsere Hilfe dringlichst angewiesen sind! Mit Dank an Euch alle also schon jetzt!

Und damit erneut zu meinem gewohnten Schlussappell:

Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“  auf das Konto:

Inhaber: IHW

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49

BIC: NOLADE21GOE

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.

Mit herzlichen Grüßen

Euer Holdger Platta

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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