Michael Meyen: Journalismus mit oder an Corona gestorben?

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Der Medienforscher und Professor für Kommunikationswissenschaften, bekannt auch durch sein Buch „Die Propaganda-Matrix“, vergleicht in diesem Gespräch unter anderem die derzeitige Situation mit jener in der DDR.

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  • Freiherr
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    …schwer erkrankt, die ‚Journallie‘, der ‚Journullismus‘ samt Journullen –

    schon vor vielen vielen Jahren.

    Wie ein Marktforschungsunternehmen psychologisch erkundet was die Mehrheit wohl konsumieren würde, momentan…

    darauf ausgerichtet dann das „Produkt“.

    Im Februar 2020 dann tatsächlich an Corona gestorben, mit diesen Vorerkrankungen auch.

    Warum sollte man sich nach einem Kodex verhalten, wenn der Rubel prima rollt, mit lügen, tarnen und täuschen und weglassen.

    Zudem sorgen die einkassierten Zwangsabgaben für ein bequemes weiter-so.

    Es geht schon lange nicht mehr um Aufklärung, Wahrheiten, die Kodi sterben mit dem Profit, all-überall.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Gabriel Müller-Huelss
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    Michael Meyen, der von Alpen-Prawda SZ und Bayerischem Rundfunk BR bereits reichlich mit Gülle beworfen wurde, veröffentlichte, wie am Ende des Interviews angesprochen, im Sommer das Buch mit dem selbsterklärenden Titel „Die Propaganda-Matrix“, das sehr aufschlußreich ist:

    https://www.buchkomplizen.de/buecher-mehr/buecher/medien/die-propaganda-matrix.html

    In diesem weist er bereits auf ein dann später erschienenes Buch von Marcus Klöckner (Zombie-Journalismus) hin:

    https://www.buchkomplizen.de/buecher-mehr/buecher/medien/zombie-journalismus.html

    Dieses habe ich am heutigen Vormittag zu Ende gelesen. Mit viel Humor und bissigem Sarkasmus (diese Töne kannte ich bislang von Klöckner nicht) löste es bei aller nötigen Kritik am heutigen Mainstream-Journalismus – selten in Corona-Zeiten – einiges an Schmunzeln und Lachern bei mir aus. Beide Bücher sind – in dieser Reihenfolge gelesen eine echte Empfehlung.

    Da das Interview schon ein wenig älter ist, kann Aktuelles nicht enthalten sein. Der Artikel von Tobias Riegel ordnet das kürzlich erfolgte Löschen der Seiten von Querdenken bei Fratzbuch und Instagram ein. Die Zensur schreitet voran …

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=76198

    Musikalisches Schmankerl zum Abschluß:

    https://www.youtube.com/watch?v=kSRex8sj_u4

  • heike
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    Das Schlimme an dieser Corona-Zeit ist wohl, dass wir alle oder zumindest viele nur noch aus der Konserve leben und wenig Raum für eigene Erfahrungen und eigene Entwicklungen ist. Wahrscheinlich ist der Platz auf der Erde für so viele Menschen eben doch nicht mehr ausreichend. Eine Dauerüberwachung macht eine eigene Entwicklung auch schwer, da sie einschränkend ist. Andererseits kann man, wenn man möchte, fast überall etwas lernen – Nelson Mandela hat das z.B. im Gefängnis getan. Julian Assange hat dazu sicher keine Gelegenheit – und daran sieht man, dass die Grausamkeit Menschen gegenüber, die dieses Amerika-abhängige System kritisieren, unheimlich groß ist.

    Es ist ja im Westen seit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg schon immer so, dass nur Menschen etwas werden können, die gegen den Sozialismus gewettert haben. Alle anderen, die sich nicht dazu hergegeben haben, sind in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Den Sozialismus abzuwerten war und ist die Eintrittskarte für Erfolg im Westen.

    Was hier zur Zeit passiert hat meiner Meinung nach nichts mit sozialistischen Methoden zu tun, sondern ist eine wirkliche Gehirnwäsche der Menschheit, um höchstmögliche Kontrolle verbunden mit höchstmöglichen Profiten zu erringen. Eigentlich letztendlich eine Versklavung des menschlichen Geistes und durch die Impfungen auch des menschlichen Körpers (dem man zuvor schon durch Antibiotika-Fleisch, Chemikalien aller Art usw. „verstümmelt“ hat). Man muss verstehen, das Menschen ein verschieden entwickeltes Bewusstsein haben und dass, was für den einen gut und hilfreich ist, für den anderen schädlich ist – und aus diesem Grunde ist ein Impfzwang nicht zeitgemäß und entspricht nicht dem Stand der Entwicklung der Menschen. Das Wehren gegen diese Einheitsbehandlung hat nichts mit einer Zugehörigkeit zu einem bestimmten politischen Lager zu tun, sondern mit dem Verhältnis des einzelnen Menschen zu seinem eigenen Körper.

    Es ist wichtig, unseren Konsum zu drosseln, um unsere Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Dazu ist eine Einschränkung bei einigen Menschen notwendig, andere leben schon sehr eingeschränkt. Das ist für mich Einsicht in die Notwendigkeit. Aber die wenigsten Menschen haben diese Einsicht, da das kapitalistische System sie zu fordernden Konsumenten erzogen hat.

    Gefährlich finde ich es, wenn man in die Köpfe und Gedanken der Menschen hineinspäht, da dadurch der letzte Rückzugsort des Menschen weggenommen wird. Man kann nicht alles kontrollieren wollen, man muss den Dingen Freiraum für ihre Entwicklung geben.

    Aber das kapitalistische System hat Angst vor seinem Untergang, doch der wird kommen, davon bin auch ich mittlerweile überzeugt. Es ist wie in der DDR, auch da war die Angst vor ihrem Untergang der Grund, dass die Leute bespitzelt wurden, trotzdem ließ er sich damit nicht verhindern. Viele empfanden das damals als einen Sieg, süße Milkaschokolade und Bananen, schnelle Autos und Reisen in alle Welt, das hatte das kapitalistische Deutschland den Menschen zu bieten, dazu mehr Geld für die Restaurierung der Städte und Sehenswürdigkeiten. Kulturelle und historische Bildung war auch in der DDR möglich, wir hatten ausreichend Zugang zur Weltliteratur. Und im Bildungsauftrag der DDR waren Solidarität mit entrechteten Völkern und v.a. auch Weltfrieden ein großes Thema.

    Viele finden das vielleicht lächerlich. Ich nicht. Ich fand Dallas und Denver Clan einfach saublöd.

     

     

    • heike
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      Eben habe ich gelesen, dass Google youtube-Einträge löscht, die kritische Aussagen zu den Corona-Maßnahmen enthalten. Es ist wirklich so, die Amerikaner wollen jetzt die Welt gefügig machen, und wie man das tut, haben sie schon ein paar Jahrzehnte lang geübt. Eigentlich wird es Zeit, dass sich die gesamte politische Riege in Deutschland dagegen wehrt und endlich unabhängig von dieser verhängnisvollen amerikanischen Einflussnahme macht. Das würde gehen, wenn man ein starkes Europa auf die Beine stellen könnte.

      Gut ist es, dass Deutschland zumindest die wirtschaftlichen Beziehungen zu China und Russland nicht abgebrochen hat, auch wenn die Amerikaner so unverschämt waren, Sanktionen gegen deutsche Hafenstädte verhängen zu wollen, die Nord-Stream 2 unterstützt haben. (Und da muss, glaube ich, auch die Umweltbewegung aufpassen, dass sie sich nicht instrumentalisieren lässt: vielen Menschen geht es bei ihrer Abneigung gegen die Pipeline auf dem Meeresgrund der Ostsee wirklich um Gefahren für die Meeresbewohner, aber man muss eben auch den wirtschaftlich/machtpolitischen Aspekt sehen; den Amerikanern wäre eine totale Abhängigkeit von ihnen natürlich lieber als deutsche Handelsbeziehungen mit Russland).

      Jedenfalls ist das, was zur Zeit geschieht, kein Rückfall in „schlimmste sozialistische Zeiten“, wie es uns z.B. auch die BILD-Zeitung verklickern will, sondern der Machtausbau der amerikanischen „Elite“ und ihres Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells.

      Wehren kann man sich dagegen nur, indem man eine amerika-unabhängigere Wirtschaft aufbaut sowie die  Rechte solcher globalen Unternehmen wie Google unter nationales Recht stellt.

  • heike
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    Noch ein paar Gedichte von einem DDR-Dichter.

    Weißer Mann

    1

    Rotblond, zweiundneunzig Kilo, einszweiundachtzig.

    Durch seine Haut scheint

    das Blut.

    Kommt Sonne hinzu,

    sind die Hände fast durchsichtig.

    Lunge, Magen und Herz

    haben Fehler.

    Für seine kleinen Füße

    ist der Körper zu schwer,

    kann nicht weit gehn.

    Außerdem Brillenträger.

    Bringt an den Händen

    und an den Füßen

    kleine Blasen hervor

    bei Nervosität.

    Ist oft nervös.

    Einschlafschwierigkeiten,

    schlechtes Zahlen- und Namengedächtnis.

    Ertrug als Kind und als Jüngling

    die Sonne nicht.

    Rückgratverkrümmung,

    zu kurzes Bein,

    sehr niedriger Blutdruck.

    Litt, bis er neunzehn war,

    an Depressionen, Wahnvorstellungen

    und Lebensangst.

    Versteckte sich manchmal

    vor Menschen.

    Schreibt seitdem Gedichte.

     

    II

    Stark war ich nie.

    Wenn ich verprügelt wurde,

    wehrte ich mich,

    indem ich mich nicht wehrte.

    Vom Turnunterricht

    war ich meist

    wegen Krankheit befreit.

    Schwimmen lernte ich:

    Man warf mich hinein.

    Lügen konnte ich früh –

    so wehrte ich mich

    gegen die Erwachsenen.

    Bis ich denken konnte,

    tat ich nichts Nützliches gern.

    Vieles,

    zu dem ich nie fähig war,

    vollbrachte ich

    in der Phantasie.

    Dümmeren gegenüber gab ich

    Erträumtes als Tatsachen aus.

    Um Frauen kämpfte ich nie.

    Ich hielt mich

    an die Verlassenen.

    Später wurde ich

    durch Gedichte bekannt –

    da kamen sie von selbst.

     

    III

    Weil ich blond bin,

    blaue Augen habe

    und dünn war als Kind,

    wollte mein Lehrer aus mir

    einen Arier machen:

    Hart wie Kruppstahl,

    zäh wie Leder,

    schnell wie ein Windhund:

    der nordische Mensch.

    Eine Zeitlang

    galt ich als zugehörig

    einer Herrenrasse.

    Solange die Herrenrasse

    galt.

    Danach zeigte es sich,

    daß ich Vorfahren habe

    in ganz Europa.

     

    IV

    Weißer Mann.

    Geboren in Deutschland

    neunzehnhunderteinunddreißig.

    Aufgewachsen als Arbeiterkind,

    also mit

    schlechtesten Aussichten.

    Durch gesellschaftliche

    Veränderungen,

    ohne sein Zutun vollzogen,

    bekam er Zugang

    zu allen geistigen Gütern

    und eine gesicherte Existenz.

    Was weiße Leute

    erdachten, erfanden und raubten,

    steht ihm zur Verfügung.

     

    V

    Als kommunistischer Dichter

    bekämpfe ich Kriege

    und helfe

    die Erde zu sichern

    als menschenwürdigen  Wohnort

    für alle.

    Für mich funktioniert

    wenigstens mein Kopf ausreichend.

    Ich habe Irrtümer und Ideen.

    Manchmal formuliere ich

    allgemeingültige Erfahrungen

    und Erkenntnisse.

    Mitunter bewege ich etwas.

     

    VI

    Ich bin ein weißer Mann.

    Hätten andersfarbige Menschen

    in jedem Lande der Erde

    die gleichen Rechte wie ich,

    hätte ich wenig

    mit ihnen zu tun.

    Ich kenne sie kaum.

    So aber achte ich sie.

    Aus Schuldgefühl manchmal.

    Niemals aus Mitleid.

    Sie können rechnen

    mit mir.

    Aber,

    ich bin ein weißer Mann.

     

    (Heinz Kahlau, 1959)

     

    Bist fort

    Im Traum

    hab ich dir nachgeschaut,

    du gingst,

    wo nur noch Himmel blaut,

    zu einem fernen Stern.

    Ich kam,

    wohin kein Mensch mehr geht,

    wo kaum

    uns Traum noch hinverweht,

    wo alles still und fern.

     

    Wie

    der Sommer war,

    in dem dir

    das geschah,

    weiß keiner mehr.

     

    Was

    dich je betrübt

    und was du

    hier geliebt –

    alles ist leer.

     

    Du sahst

    mich stumm und fragend and.

    Wie kann

    ich so nach Hause gehn? –

    Niemand wird sehn.

    Du hast

    nach meiner Hand gefaßt,

    da verstand

    ich deiner Trauer Last:

    Du mußtest gehn.

     

    Wie

    der Sommer war,

    in dem dir

    das geschah,

    gibt keinen Sinn.

     

    Was

    dich je brtübt

    und was du so geliebt –

    das ist dahin.

     

    Die Welt,

    die sonst so wichtig war,

    ging dir

    verloren ganz und gar,

    wie jedes Wort.

    Du gingst

    aus dieser lauten Zeit,

    so jung,

    in die Vergangenheit –

    nun bist du fort.

     

    Dein Grab

    war blumenübersät,

    doch alle

    blühten dir zu spät,

    du warst schon fort.

    Im Traum

    hab ich dir nachgeschaut,

    du gingst,

    wo nur noch Himmel blaut,

    zu einem fremden Stern.

     

    (Heinz Kahlau, 1988)

     

    Salz

    In mir war Salz, vor ich zur Welt gekommen.

    Nicht aus der Mutter war es mir gegeben,

    es war in mir vor meines Vaters Samen.

    Das Salz der Meere und das Salz der Erde.

     

    Es ruht in mir. Wenn ich die Hoffnung trinke,

    wenn ich beginne, mich voll Glück zu saugen,

    löst sich das Salz, und alles wird mir bitter.

    Ich spür es noch in meinen Freudentränen.

     

    (Heinz Kahlau, 1965)

     

  • heike
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    Und noch ein sehr schönes Gedicht von Rainer Maria Rilke, am 4. Dezember 1875 in Prag geboren und nach Aufenthalten in München, Berlin, Worpswede und anderen europäischen Städten am 29. Dezember 1926 in Valmont bei Montreux gestorben.

     

    PONT DU CARROUSEL

    Der blinde Mann, der auf der Brücke steht,

    grau wie ein Markstein namenloser Reiche,

    er ist vielleicht das Ding, das immer gleiche,

    um das von fern die Sternenstunde geht,

    und der Gestirne stiller Mittelpunkt.

    Denn alles um ihn irrt und rinnt und prunkt.

     

    Er ist der unbewegliche Gerechte,

    in viele wirre Wege hingestellt;

    der dunkle Eingang in die Unterwelt

    bei einem oberflächlichen Geschlechte.

     

    (Rainer Maria Rilke)

  • heike
    Antworten
    Und noch ein paar Bemerkungen dazu:

    Ich glaube, dass es die Sehnsucht vieler Menschen in unserer Gesellschaft ist, wieder eine Anbindung an einen verlässlichen und nährenden Wurzelstock zu bekommen, an etwas, wohin man immer wieder zurück kommen kann. Etwas das man Zuhause nennen kann. Etwas, dass dem Leben einen Sinn gibt und von dem aus man auch die Welt erkunden kann. Je mehr wir die Strukturen unserer Familien auflösen und die Erziehung der Kinder und die Erhaltung unserer Gesundheit in fremde Hände geben, desto mehr wird dieser Wurzelstock ausgedünnt. Klar kann man, wenn man das möchte, sich mit fremden Menschen zusammentun, aber es wird seine Zeit dauern, bis genügend Vertrauen zueinander entstanden ist. Und leider werden in unserer Zeit solche Strukturen immer wieder auseinander gerissen.

    Die Unterwelt, von der Rilke spricht, sind die Schattenseiten, die Dinge, die der Mensch verdrängt und verdrängen muss, um funktionieren zu können oder weil er keinen Ansprechpartner für die Klärung solcher Dinge hat. Wenn man in sich ruhen kann, dann kann man zu einem solchen Mann auf der Brücke werden. Und wie schafft man es in sich zu ruhen? Wahrscheinlich, indem man sich nicht allen möglichen Tagesgeschäften und Meinungen hingibt, sondern indem man ein Geheimnis, sein Geheimnis, in sich bewahren kann, und so vor einer Zerstörung im Außen schützt. Natürlich ist es sehr schön, wenn sich Menschen austauschen, da man auf diese Weise viel voneinander lernen kann. Aber man darf sich halt dabei nicht zerreißen und auseinander nehmen lassen. Man braucht eine gewisse innere Unabhängigkeit, denn sobald man abhängig ist, werden Menschen kommen, die das ausnutzen und versuchen den größtmöglichen Vorteil für sich selbst daraus zu ziehen. Leider sind die Menschen so. Wenn auch nicht alle. Aber es genügen schon ein paar wenige von dieser Sorte, um viel zu zerstören.

     

     

  • heike
    Antworten
    So stehe ich jetzt (und nicht erst seit heute oder vorgestern) zwischen allen Fronten: die einen können mich nicht leiden, weil ich für Klimamaßnahmen bin, die anderen nicht, weil ich für ein selbstbestimmtes Corona-Management (um mal in ihrer Sprache zu bleiben) bin. Beide Parteien versuchen, mich unter ihre Fittiche zu bekommen: durch Beschneidung meiner Persönlichkeit. Das ist ihnen möglich, da ich mich in den Jahren zuvor, als Menschen einfach nur Menschen für mich waren und keine politischen Meinungsträger, mit ihnen verbunden habe. Jetzt wird Unterordnung gefordert. Ich habe versucht mich einzufügen und auch unterzuordnen – aber wie schon gesagt, ich stehe zwischen den Fronten; und da wird von beiden Seiten an mir gegraben. Besser wäre es, man wäre ein bisschen dümmer, da würde die Beschneidung nicht so auffallen, weil da nichts wäre, was beschnitten werden kann. Aber so bleibt mir nur, um meine eigene Unversehrtheit zu kämpfen. Wie auch immer ich das anstellen werde, das weiß ich auch noch nicht. Wenn man nicht so hängen würde an seinem Häuschen … ich kann mich entscheiden, ob ich hier langsam zu Tode verstümmelt werde oder mir das Herz aus der Brust reiße, indem ich hier weggehe. Das sind keine guten Aussichten. Ach hätte ich doch nur eher die Klappe gehalten, ich arme Jungfer zart …. (ach nein, dass war jetzt aus König Drosselbart… auch wenn meine Mutter immer der Ansicht war, ich war trotzdem nie eine überhebliche Prinzessin.. . ich war nur ich selbst .. aber diese Person ist nicht mehr so gefragt, gefragt sind Menschen, die sich unterordnen können…)

    Ich weiß, dass es mir nicht allein so geht, man braucht sich nur einige Menschen anzusehen, die in der Öffentlichkeit ihre Meinung vertreten haben. Um die tut es mir auch leid, wirklich schlechte Zeiten …

  • heike
    Antworten
    https://www.wwf.de/bundestagswahl-2021/wahlprogramm-check

    Wenn jemand Lust haben sollte, sich etwas intensiver damit zu beschäftigen, welche Ziele die einzelnen Parteien hinsichtlich Klimaschutz, biologischer Vielfalt und nachhaltigem Wirtschaften vertreten, als nur die BILD-Zeitung durchzublättern – unter dem obenstehenden Link kann man sich gut informieren.

    • Ulrike Spurgat
      Antworten
      Denkst du tatsächlich, dass sich die Leser von HdS nicht weit über Bildzeitung Niveau informieren ?

      Was soll ich denn davon halten ?

      Ziemlich verwirrend an einigen Stellen was ich hier von dir lese.

      Die DDR verteidige ich immer gegen Angriffe jeglicher Art selbstverständlich mit fundiertem Wissen. Und dabei ist mir völlig egal was die Anderen davon halten !

      Natürlich ist Kahlau auch mir ein Begriff. Wie auch Arnold Zweig, Ludwig Renn, Becher usw.

       

      Wenn der Mensch von den Umständen gebildet wird, so muß man die Umstände menschlich bilden. (Karl Marx)

  • Die A N N A loge
    Antworten
    Liebe Heike, du hast so viele Kommentare unter diesen Artikel gepackt, dass ich annehme, dass es dir ein Bedürfnis war, zu schreiben.

    Ich vermochte nicht alles zu lesen, doch bei Rilke horchte ich auf. Rilke hat häufig unter Einsamkeit gelitten. Aus seinen seelischen Tiefs hat er sich immer wieder selbst rausgeholfen: mithilfe seiner Verwurzelung in seinem Glauben und seiner Spiritualität. Er war kein Gefangener zwischen den Stühlen, er war autark, ein Einzelgänger, unbestechlich, ein poetischer Anarchist. Seine nuancierte, bildreiche Sprache, seine messerscharfen Beobachtungen, sein universeller Weitblick, sind vermutlich die Gründe, warum er bis heute zu den bedeutendsten Dichtern gehört.

    LG, BB

    https://youtu.be/sdFWj4YkFYQ

  • heike
    Antworten
    Hallo Ulrike,

    ich spreche hier nicht nur die Kommentatoren und Autoren der Artikel an, sondern auch alle anderen Leser, von denen es wohl sehr viele gibt, die sich hier zwar nicht zu Wort melden, aber informieren wollen. Und ich berichte aus meinen Alltagserfahrungen, und da begegnen mir viele verschiedene Menschen, und darunter auch eine ganze Menge BILD-Zeitungsleser (was ich auch nicht verurteile, ich habe die BILD-Zeitung sporadisch auch über viele Jahre hinweg gelesen: zur Entspannung, weil ich wissen wollte, was sie schreibt, aus Opportunismus zu den Neunmalschlauen… die Gründe haben gewechselt). Also, fühle du dich bitte nicht angesprochen oder verurteilt oder herabgesetzt…..

    Ich werde jetzt auch erst mal wieder aufhören, euch mit meinen Kommentaren zu bombardieren. Dir danke ich jedenfalls wirklich für deine Artikel, ich fand sie sehr interessant, auch mein Wissen erweiternd über verschiedenen Dinge.

    Die Gedichte von Heinz Kahlau habe ich hier in die Kommentarspalten gestellt, weil sie mir gefallen und ich sie den westdeutschen Menschen, die keine Beziehung zur DDR hatten, und auch den eventuell jüngeren Lesern, die erst nach der Wendezeit geboren wurden, vorstellen wollte. Als einen kleinen Einblick, wie viele Menschen in der DDR dachten, in welchen Grundverhältnissen sie lebten. Mit Informationen über die Staatsdiktatur und ihre verurteilenswerten, menschenrechtsfeindlichen Machenschaften wurden sie ja ausreichend versorgt.

    Außerdem finde ich, haben die Gedichte durchaus auch Bezug zur Gegenwart.

    Und, nicht weil ich dich ärgern möchte, sondern weil ich das sowieso vorhatte, als ich die Seite aufgerufen habe, möchte ich noch ein weiteres schönes Gedicht von Heinz Kahlau hierherstellen (und wenn du mir etwas von Johannes R. Becher vor Augen führen möchtest, dann würde ich mich auch freuen – von dem habe ich nämlich zur Zeit keine auf Lager). Viele liebe Grüße, und ich freue mich auch auf weitere fundierte Bildungsbeiträge von dir (was ich auch ernst meine), da man anderswo nicht an solche Quellen kommt (jedenfalls wüsste ich jetzt nicht wo), außer, dass ich mir Bücher kaufen könnte. Aber ich schätze an dieser Seite hier eben gerade, dass man auch seine persönlichen Gedanken darlegen kann.

    Und jetzt das Gedicht:

    Im nächsten Frieden

    Wenn wir uns treffen

    im nächsten Frieden,

    zwischen den Tieren,

    unter den Bäumen,

    auf dieser Erde,

    mit diesem Himmel –

    wenn wir uns dann noch

    als Menschen erkennen –

    will ich dir zeigen,

    wozu wir leben!

    Du wirst es wissen

    und dazu schweigen.

     

    Im nächsten Frieden

    wird wenig gelten,

    was bis zur Stunde

    die Menschen antreibt

    bei ihrem Handeln,

    bei ihrem Denken.

    Im nächsten Frieden

    wird alles einfach:

    Dann gelten nur noch

    Naturgesetze –

    nach denen wir uns

    zu richten haben.

     

    Der nächste Frieden

    dauert dann ewig,

    denn es wird keine

    Besiegten geben

    und keinen Sieger.

    Das wirst du spüren,

    wenn du noch da bist.

    Wenn wir noch da sind

    auf dem Planeten.

    Im nächsten Frieden.

     

    (1983)

    • Ulrike Spurgat
      Antworten
      Liebe Heike,

      es ist manchmal außerordentlich schwierig, da wir nicht an einem Tisch sitzen uns beim Sprechen in die Augen sehen können um zu verstehen was der andere Mensch tatsächlich sagen und aussagen will.

      Umso mehr freue ich mich über Deine durchdachte Antwort.

      So manchesmal sticht mich eben der Hafer….  Etwas mehr Mühe hätte ich mir geben können beim Lesen deiner Kommentare.

      Und nein, Heike, auf gar keinen Fall solltest du deine teils bewegten Kommentare lassen. Warum denn auch ? Eine jede Suche nach Erkenntnis ist sinnvoll, denn sie kann einen weiterbringen. Suchen an sich ist voller Widersprüche Rückschlägen Hinfallen und Wiederaufstehen verbunden. So ist das mit dem Lernen, dem lebenslangen Lernen.

      Nun, ich habe die DDR über Jahrzehnte hinweg näher kennen lernen können, mit Delegationen, bei Schulungen, die meist länger andauerten, bei Einladungen und enger freundschaftlicher Beziehungen. Und nicht zuletzt ist es die beständige Erinnerung an die alten Widerstandkämpfer auf deren Schoß ich als kleines Mädchen saß, und deren Tränen und den nicht endenwollenen Schmerz über die Verluste derer, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus und Krieg verloren haben niemals vergessen sind.

      Vor langer Zeit habe ich dieses revolutionäre Erbe angenommen.

      Krankheitsbedingt hänge ich mit vielem etwas nach, aber sei versichert, dass ich von dem hoch geschätzten J. Becher bei der Menge an Büchern, dem Materil Unterlagen, Notizen, Aufsätzen und Berichten fündig werde. Es wird allerdings etwas dauern.

      Und gerne bedanke ich mich dafür, dass du meine Kommentare liest.

      Also, liebe Heike, immer am Ball bleiben. Und lass dich von keinem Menschen einschüchtern oder du dich selbst zensierst dich zurücknehmen zu wollen. Dazu besteht nie eine Veranlassung, außer wenn man nachdenken will um zu eigener Erkenntis zu kommen.

      In diesem Sinne beste Grüße, Ulrike

       

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