Noch einmal: kleine gute Nachrichten in einem Europa der großen Bösartigkeiten

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

147. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Holdger Platta gibt zum Jahreswechsel ein Versprechen ab: “Eine Entpolitisierung unserer Humanität wird es nicht geben, ebenso wenig, wie es eine Enthumanisierung unseres politischen Engagements geben wird.” Die GriechInnenhilfe wird auch 2019 weiter gehen, und das alte Jahr schließt mit erfreulichen Nachrichten – natürlich vor dem leider unerfreulichen Hintergrund einer immer noch desaströsen Lage im Land: Unsere Spenderinnen und Spender legten vor Weihnachten noch mal einen “Spenden-Endspurt” ein, und auch unsere AußenhelferInnen sind wieder in Griechenland unterwegs – in einer Zeit, in der es sich viele eher zuhause gemütlich machen. Unser herzlicher Dank gilt allen HelferInnen und SpenderInnen. Holdger Platta

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

eine Bemerkung vorweg: dieses wird heute der letzte Bericht zu unserer GriechInnenhilfe vor dem Weihnachtsfest sein, und ich melde mich bei Euch erst am Dienstag, den 8. Januar, wieder mit neuen Informationen zu unserer Spendenaktion und zur Lage in Griechenland zurück. Wofür ich um Verständnis bitte. Auch wir Helfer benötigen mal eine kurze Auszeit. Was aber keinesfalls bedeutet, dass in der Zwischenzeit unsere Hilfe für viele von uns betreute Menschen in Not eingestellt würde. Doch dazu später noch mehr!

Vorausschicken möchte ich auch dem heutigen Bericht den neuesten Spendenzuwachs, und dieser große Spendenzuwachs hat uns alle vom Organisationsteam sehr überrascht! – Wer gedacht hätte, jetzt – so unmittelbar vor dem Weihnachtsfest – hätte Spendenmüdigkeit eingesetzt, nicht zuletzt auch der vielen anderen (verdienstvollen!) Bittsteller wegen, die während dieser Adventswochen um unsere Spendenhilfe gebeten haben, der hat sich auf bemerkenswerte Weise getäuscht! Aber konkret:

Gingen in der Vorwoche 215,- Euro auf unserem Spendenkonto ein, überwiesen von 6 UnterstützerInnen an uns – schon dieses ein gutes Ergebnis für eine Adventswoche mitten im Monat! –, so durften wir während der letzten (gut) sieben Tage einen Spendeneingang von sage und schreibe 1.450,- Euro auf unserem Hilfskonto verbuchen, wobei sich diese Geldsumme aufteilt auf 7 Finanzhelfer und Finanzhelferinnen. Wir Akteure der Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ halten dies für ein eminent gutes Ergebnis – und für ein eminent ermutigendes zudem!

Mit besonders großer Freude also sagen wir allen Spenderinnen und Spendern dieses Mal unseren Dank. Und verbinden das mit der Zuversicht, dass auch im kommenden Kalenderjahr 2019 unsere Hilfsorganisation ihre Arbeit mit guten Ergebnissen wird fortsetzen können. Wobei allen Aktiven in unserem Team bewusst bleiben wird, dass diese Hilfe, die wir zu leisten imstande sind, nur einen kleinen Beitrag darstellen kann zur Linderung materieller Nöte in Griechenland, beschränkt auch auf einen kleinen Empfängerkreis, den wir mit unserer Hilfe zu erreichen vermögen.

Ein wenig tröstet uns dabei, dass wir keinesfalls die einzigen sind, die von Deutschland aus – und auch aus anderen europäischen Ländern – mit humanitärer Hilfe aktiv sind in diesem von den Euro-Staaten derart brutal geschundenen und kaputtsanierten Inselstaat am Mittelmeer. Aber selbstverständlich kann diese Gemeinschaft vieler Einzelhelfer und Organisationen kein Ersatz sein für Hilfe, die eigentlich zu leisten wäre in Griechenland. Selbst bei Addition all dieser Unterstützungsaktionen bleibt es bescheidene Hilfe, die wir alle zu leisten vermögen, nicht mehr. Weshalb ich ja wieder und wieder auch die politische Dimension der Griechenlandprobleme angesprochen habe im zu Ende gehenden Jahr 2018 – und auch weiterhin, aber selbstverständlich, ansprechen werde.

Ihr alle wisst es, und wir als OrganisatorInnen unserer Hilfsaktion auch: in Wahrheit und Wirklichkeit sind die “Griechenlandprobleme” Europas Probleme, in Wirklichkeit und Wahrheit kämpfen wir mit unserer Hilfe und mit unserer Kritik gegen eine entmenschte Politik der „Wertegemeinschaft“ Europas gegenüber Griechenland an. Egal, ob wir von der EU-Kommission sprechen oder von der Europäischen Zentralbank, egal, ob wir bis vor einiger Zeit einen Wolfgang Schäuble bekämpft haben wegen dessen hartherziger Politik gegenüber Griechenland und dessen Amtsnachfolger Olaf Scholz zu bekämpfen haben wegen dessen Politikvariante der Hartherzigkeit: stets war es derselbe Kampf für mehr Menschlichkeit in der Politik. Stets war es auch derselbe Kampf für mehr humane Rationalität in der Politik. Denn selbst in volkswirtschaftlicher Hinsicht, nicht nur bei ethischer Betrachtung, stellt die unerbittlich gegenüber Griechenland durchgesetzte „Austeritätspolitik“ eine Politik von menschlichen Idioten dar. Ökonomische Gesundung in einem Land wiederherstellen zu wollen (angeblich!), indem man die Menschen dort zugrunderichtet – ökonomisch und materiell –, das kommt dem Irrsinn gleich, einem Menschen das Leben retten zu wollen, indem man ihn verhungern lässt! Versprochen also:

Die Schändlichkeit dieser Politik werden wir auch fortan kritisieren, im gleichen Maße wie die debile Verkehrtheit dieser Politik. Eine Entpolitisierung unserer Humanität wird es nicht geben, ebenso wenig, wie es eine Enthumanisierung unseres politischen Engagements geben wird. Für beide Zusagen stehen wir auch weiterhin im Wort – bei den Griechinnen und Griechen wie bei Euch!

Gestattet mir an dieser Stelle noch einen Rückblick anderer Art auf das fast zu Ende gegangene Jahr 2018! Und auch da kann ich – innerhalb der begrenzten Möglichkeiten unserer Hilfsaktion – Positives vermelden:

Zählen wir alle Beträge zusammen, die während des letzten Jahres 2018 unseren Hilfsaktivitäten zur Verfügung gestellt wurden – in der Gestalt von Geld- und Sachspenden –, dann gingen während der letzten 12 Monate rund 30.000,- Euro an Geldmitteln auf unserem Hilfskonto ein (nebenbei: 3.600,- Euro davon alleine vom HdS-Mentor Konstantin Wecker!), und Sachmittel (vor allem medizinischer Art) wurden uns in der Gesamthöhe von fast 5.000,- Euro zur Verfügung gestellt. Damit erreichten wir in diesem Jahr 2018 sogar ein besseres Ergebnis als im Vorjahr 2017, wo sich der entsprechende Gesamtbetrag (inkl. Sachmittelspenden) auf “gerademal” rund 28.000,- Euro belaufen hatte! Heißt: unsere Hilfsaktion hat 2018 gegenüber 2017 sogar zugelegt. Und dieser Trend hält sogar in diesen zwei verbliebenen Wochen des Jahres 2018 noch an. Wiederum konkret:

Unserem “Außenteamer” Karl-Heinz Apel, dem Apotheker aus Rosche bei Uelzen, ist es in den letzten Tagen gelungen, einen neuen Sachspender für unsere Hilfsaktion zu gewinnen (nachdem ein vorheriger Sachspender aus Gründen, die uns unbekannt sind, “abgesprungen” war): Erneut wird eine Herstellerfirma von Verbandsmaterial unserer Hilfsaktion ärztliche Gebrauchsmittel zur Verfügung stellen (im Gesamtwert von etwa 4.000,- Euro). Zusätzlich zu Karl-Heinz Apel, dem eigentlichen “Akquisiteur” dieser Hilfszusage, war auch unser Spendenverwalter Henry Royeck aus Göttingen an diesem Erfolg beteiligt, ein wenig auch ich, als Verantwortlicher und Koordinator unserer Hilfsaktion.

Fakt jedenfalls ist, dass Karl-Heinz Apel auch bei seinen nächsten Fahrten nach Griechenland – geplant für Februar/März des kommenden Jahres und für die Sommerzeit 2019 – zwei bis drei Europaletten mit medizinischem Hilfsmaterial nach Griechenland bringen wird. Und dieses wird – Stand der Dinge jetzt – vor allem dem sozial-engagierten Kreiskrankenhaus in Neapolis zugute kommen sowie der Praxis eines sozial-engagierten Allgemeinarztes in Kyparissi (in der Südpeloponnes). Auch in diesem Bereich werden wir also fortsetzen können, was im Sommer des Jahres 2015 begann: beizutragen zur medizinischen Versorgung von Menschen, die derzeit “durch alle Maschen fallen”, was das griechische Gesundheitssystem betrifft. Und die andere positive Nachricht in diesem Zusammenhang:

Genau jetzt, da ich diese Zeilen zu Papier bringe, ist noch einmal Tassos Chatzatoglou mit seiner Ehefrau Evi in Griechenland unterwegs, um allerletzte Hilfsmaßnahmen von unserer Seite aus in Griechenland realisieren zu helfen: Station machen werden die beiden unter anderem bei Panagotia K. in Megara, der mit ihren drei Töchtern die Wohnungskündigung droht, aber auch bei der Familie des kleinen Dionisys, der seit langem auf eine Spezialernährung angewiesen ist. Und nicht zuletzt werden Evi und Tassos Chatzatoglou die Sozialstation in Korydallos aufsuchen, wo es um – wenigstens – kleine Weihnachtsgeschenke für 200 Einzelpersonen und 80 Familien geht (3.000,- Euro werden Tassos und Evi nunmehr für diesen Zweck zur Verfügung stehen). Unmittelbar vor dem eigenen Weihnachtsfest haben es Evi und Tassos Chatzatoglou also auf sich genommen, noch einmal nach Griechenland zu fahren, um dort, vor Ort, zahlreichen Menschen an Hilfsgeldern weiterzugeben, was Ihr gespendet habt!

Mich erfüllt das mit großem Dank, um so mehr, weil ich weiß, wie bedrängend es sein wird für Tassos und Evi, wiederum mit dem Elend der Menschen in Griechenland derart direkt konfrontiert zu sein. Im Grunde wären das Erfahrungen, die vor allem einem Olaf Scholz und einem Wolfgang Schäuble zugemutet werden müssten. Aber von beiden darf angenommen werden, dass sie stattdessen am Heiligabend zum Gottesdienst in die Kirche gehen werden, um dort „Oh Du fröhliche“ zu singen. Und hinterher, beim Festmahl, wird weder bei Schäuble, dem Sogenannt-Christdemokraten, noch bei Scholz, dem Sogenannt-Sozen, Mangel herrschen auf dem gefüllten Tisch. Nun, möge den beiden das Essen so gut bekommen, wie es den beiden zukommt! Und Friede sei auf Erden…

Und damit, zum letzten Male in diesem Jahr, meine abschließende Bitte um weitere Unterstützung unserer Spendenaktion.

Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ auf das Konto:

Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.

Und wer noch etwas mehr tun will: auch unser gemeinnütziger Verein, die „Initiative für eine humane Welt (IHW) e.V.“, ist immer wieder erneut auf neue Hilfsgelder angewiesen, zur finanziellen Absicherung unserer Arbeit ganz generell. Diese Spenden bitte dann an dasselbe Konto, wie oben angegeben, jedoch mit dem Stichwort „IHW“ versehen. Wir würden uns riesig auch über diese Unterstützung freuen.

Mit herzlichen Grüßen wie stets
Euer Holdger Platta

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