Raphael Bonelli: Es wiederholt sich!

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“Allmählich wurde es in diesen ersten Kriegswochen von 1914 unmöglich, mit irgend jemandem ein vernünftiges Gespräch zu führen. Die Friedlichsten, die Gutmütigsten waren von dem Blutdunst wie betrunken. Freunde, die ich immer als entschiedene Individualisten und sogar als geistige Anarchisten gekannt, hatten sich über Nacht in fanatische Patrioten verwandelt und aus Patrioten in unersättliche Annexionisten. Jedes Gespräch endete in dummen Phrasen wie: ‘Wer nicht hassen kann, der kann auch nicht richtig lieben’ oder in groben Verdächtigungen. Kameraden, mit denen ich seit Jahren nie einen Streit gehabt, beschuldigten mich ganz grob, ich sei kein Österreicher mehr; ich solle hinübergehen nach Frankreich oder Belgien.” Worte von Stefan Zweig aus seiner Autobiografie “Die Welt von gestern”. Raphael Bonelli analysiert sie in seinem Video ausführlich. Eine Parallele gibt es nicht nur zur aktuelle Kriegsstimmung, auch das plötzliche “Fremdwerden” vertrauter Menschen in der Corona-Krise, die epidemische Ausbreitung eines aggressiven Massenwahns verbinden 1914 mit 2020.

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