Tina Turner: Private Dancer

 In MUSIKVIDEO/PODCAST


Dem letzten Video, das ich von Tina Turner gebracht habe, “Goldeneye”, wurde angelastet, dass es einen James-Bond-Film und somit russophobe NATO-Propaganda bewarb. Als “alternativer” Journalist wäre ich verpflichtet gewesen, die derzeitige besonnene Politik Russlands zu würdigen und den angloamerikanischen Imperialismus, zu dem sich James bekennt, zu geißeln. Nun gut, zweiter Versuch. “Private Dancer” ein Song, der von Dire Straits-Star Mark Knopfler komponiert wurde. Hierfür eine Frauenstimme zu nehmen war ein extrem guter Einfall, speziell eine solche Stimme (und Mark kann selbst nicht ordentlich singen). Zudem ist das Lied aus der Perspektive einer (vermutlich) Nackttänzerin gesungen, die sich eigentlich als Prostituierte fühlt. Das Lied besitzt eine frauenrechtliche Komponente, was interessant ist, da Tina Turner bekanntlich von ihrem Mann Ike über Jahre misshandelt worden war. Zudem wird auch eine soziales Problem angesprochen, die “Privattänzerin” träumt nämlich davon, reich zu werden und ihrer Misere rauszukommen. “Private Dancer” war zusammen mit “What’s love got to do with it”, der Startschuss zu Tinas zweiter Karriere mit 45. Allein dies ein Phänomen, denn altersmüde wirkt die Diva in keiner Weise. Ein rundum toller Song, finde ich.

Anzeigen von 2 Kommentaren
  • Enrico K.
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    ”Star’ is Rats backwards”

    John Lennon

    Entweder es  herrschen immernoch naive Vorstellungen, wie es in der Musikindustrie zugeht, wie solche  “Erfolgsmusiker” gemacht werden, wie es in dieser Branche zugeht,  oder es handelt sich um ein bewusstes Nicht-Wissenwollen bzw. ausblenden? =  Ich habe keine Ahnung, ist ja nur eine Mutmaßung, und vermutlich bin  ich jetzt sowieso der Spielverderber, ist mir aber egal. Ich habe die letzten 3 Jahre jedenfalls genutzt,  auch über das Thema Muikindustrie nachzudenken und meine Schlüsse gezogen. Mit diesen “Stars” habe ich nix mehr am Hut. Schönen guten Abend.

  • gebrochener Widerstandskämpfer
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    Falls sich das nur auf meinen Post bezog: das war keineswegs als persönlicher Vorwurf gemeint! Das war mehr der Versuch einer Bewusstmachung.

    Vieles in unser aller Leben geschieht im Unbewussten. Leider wird das aber auch ausgenutzt; darüber sind wir manipulierbar.

    Auch ich habe lange James-Bond-Filme ohne dieses Bewusstsein gesehen. Für mich war das einfach der Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei habe ich nicht darauf geachtet, wer da als was identifiziert wird. — Heute in ich überzeugt, das ist in diesem Fall bewusste Manipulation, die dem Feindbildaufbau dient.

    Einmal habe ich zusammen mit einer Russin ferngesehen. Und dann kam James Bond. Da kam dann die vorwurfsvolle Frage: „Findest du das etwa gut?“. Meine Antwort darauf war damals auch eher nicht so intelligent. Ich verstand wirklich nicht, was sie meinte. Und sie erklärte es auch nicht.

    Aber das hat in mir mit der Zeit einen Erkenntnis-Prozess ausgelöst. Nicht nur in Bezug auf James Bond, sondern auf Filme, Musik und Kunst im Allgemeinen.

    Kunst im allgemeinen transportiert immer ein Weltbild. Oft ist das auch den Künstlern selber nicht bewusst. Aber von manchen wird das sehr bewusst zur unterschwelligen Manipulation ausgenutzt. Ob zum Bösen oder zum Guten sei dahingestellt, aber es transportiert immer ein Weltbild.

    Leider finden die Darstellungen der Reichen und Mächtigen besondere Verbreitung. Die haben die Produktionsmittel um es interessant zu machen, haben Einfluss und kontrollieren vor allem auch die Massenmedien…

    Und wer weiß, wieviel auch mir da noch unbewusst ist. Darum ist Bewusstmachung wichtig.

    Das sollen nur Denkanregungen sein. An alle: Bitte denkt darüber nach. Und gebt auf eure Kinder Acht!

    Wirklich gute Propaganda erkennt man daran, dass man sie nicht erkennt.

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