Tracy Chapman: Subcity
Beim Weiterklicken gibt es eine freie Übersetzung des Songtextes von Holdger Platta. Wegen der Textverständlichkeit, dann aber auch deshalb, weil der Text vielleicht nicht nur Holdger eminent gut zu passen scheint auch zu den mittlerweile bei uns eingetretenen Verhältnissen. (Alexander Kinsky, HdS Redaktion)
In der Vorstadt ganz unten (= „Subcity“, getextet und gesungen von Tracy Chapman, frei ins Deutsche übertragen von Holdger Platta)
In der Vorstadt ganz unten
Die Menschen sagen, wir existierten nicht,
denn keiner möchte eingestehen,
daß es ganz unten eine Vorstadt gibt,
wo wir anderen leben müssen, tagtäglich,
vom Unrat und der Fäulnis
und vom Abfall der bessergestellten Menschen.
Hier in der Vorstadt ganz unten
ist das Leben schwer, Hilfe
von der Regierung bekommen wir nicht.
Ich möchte der Regierung ehrlich ins Gesicht schreien,
es ist bemerkenswert, wie wenig Ihr uns bemerkt.
Die Leute sagen, es passierten zu viele Verbrechen
in den Straßen unserer Stadt.
Genau das meine ich auch!
Regierung und Großindustrie sitzen auf ihrem Geld,
doch wenn ich arbeiten darf, schufte ich mich kaputt in den Fabriken.
Ich bin der Willkür der großen Welt ausgesetzt.
Ich schätze, ich kann von Glücksagen, daß ich noch lebe.
Die Leute sagen, wir seien durch irgendwelche Netze gerutscht.
Sie sagen, das System funktioniere doch prächtig,
doch wir würden uns einfach nicht helfen lassen.
Ich schätze, sie kommen nicht auf den Gedanken,
daß wir nicht weiter Almosen wollen,
sondern eine Möglichkeit, anständig einen anständigen Lohn
zu verdienen! So zu leben, ist kein Leben.
Was habe ich getan, daß ich dieses Elend verdiene?
Ich besaß mein Gottvertrauen,
arbeitete Tag für Tag meines Lebens,
dachte, ich hätte eine gewisse Sicherheit.
Das glaubte ich,
zumindest glaubte ich das.
Letzte Nacht schlief ich wieder Mal schlecht,
fragte mich, was der nächste Tag bringen würde.
Letzte Nacht träumte ich,
ein kaltes Licht schiene herab auf mich.
Ich schrie mich wach,
glaubte, ich müsse nun sterben,
glaubte, ich müsse nun sterben.
Hier in der Vorstadt ganz unten
ist das Leben schwer, Hilfe
von der Regierung bekommen wir nicht.
Ich möchte der Regierung ehrlich ins Gesicht schreien,
es ist bemerkenswert, wie wenig Ihr uns bemerkt.
Es ist bemerkenswert, wie wenig man Euch bemerkt.
Es ist bemerkenswert, wie wenig man mich bemerkt.