Weihnachtsbotschaft eines Kaninchens

 In Daniela Böhm, Umwelt/Natur

An Weihnachten haben wir sie gegessen (insbesondere die beliebten Gänse), an Silvester mit unseren Böllern zu Tode erschreckt. Tiere haben es nach wie vor nicht leicht mit uns, und besagte „Weihnachtsbotschaft“, verfasst von Daniela Böhm, verliert durch den Jahreswechsel nichts an Aktualität. Während Förster über ein „Biberproblem“ klagen und Jäger über die Abschussquoten für Rehe verhandeln, von denen es angeblich zu viele gibt, hat das ganze Ökosystem, haben alle sonstigen Lebensformen ein massives Menschenproblem. Deshalb: hört auf die Stimme unsere Kaninchens. Es hat Recht, und es ist gar nicht so schwer, es ein bisschen zu lieben. (Daniela Böhm)

Es gibt unzählige meinesgleichen und doch gleicht niemand dem anderen.
Jeder von uns ist ein einzigartiges Individuum, auch wenn wir grundsätzlich viel gemeinsam haben.
Ihr Menschen feiert das Fest der Liebe – so nennt ihr es – aber es gilt nur euch.
Nicht uns Tieren. Wir leiden an diesem und an jedem einzelnen Tag, in jeder Stunde, Minute und Sekunde, die vergeht, unter eurer Schreckensherrschaft.
Gerade wir Kaninchen müssen eure Grausamkeit in jeder erdenklichen Weise spüren.
Wir werden in Versuchslaboren gequält, wir werden getötet, weil ihr unser Fleisch essen wollt,
wir werden unseres Fells beraubt, damit wir als Kragen um euren Hals baumeln oder damit ihr warme Kleidung habt und wir werden unter qualvollen Umständen als Tierfutter gezüchtet.
Als „Geschenk“ legt ihr uns für eure Kinder unter den Weihnachtsbaum, haltet uns in Käfigen und wenn wir euch lästig geworden sind, gebt ihr uns im Tierheim ab.
Oft geht es uns dort besser als bei euch.

Warum tut ihr uns das an?
Was tut ihr den Tieren an?
Ich wünschte mir, ihr könntet die Welt für einen Moment mit meinen Augen sehen.
Ihr Menschen rühmt euch eurer Intelligenz und von der Liebe sprecht ihr viel.
Aber aus einem unerklärlichen Grund meint ihr, nur ihr hättet das Anrecht auf Liebe.
Ich wünsche mir, dass ihr endlich versteht, dass wir eure Brüder und Schwestern sind.
Ich wünsche mir, dass ihr uns respektiert und achtet.
Dass ihr uns nicht mehr ausbeutet, quält oder tötet.
Ich wünsche mir, dass ihr euer Herz für eine Liebe öffnet, die allen Lebewesen gilt.
Dass ihr uns tief in die Augen seht und spürt, was uns alle verbindet:
Der Wille zum Leben und die Freude am Leben,
der Wunsch nach Geborgenheit und Liebe,
dieser eine Lebensfunke, der allen Geschöpfen innewohnt,
Ihr seht: Wir sind gar nicht so unterschiedlich.
Bitte: Gebt auf uns acht, schützt uns und schenkt auch uns eure Liebe.

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