Alexa Rodrian: Eye for an eye
“Mütter, erhebt eure Stimme. Wie könnt ihr den Gedanken ertragen, dass die Kinder anderer Mütter ermordet werden im Namen der Selbstverteidigung?” Eigentlich sollte die Liedermacherszene jetzt überquellen vor Songs, die dem Entsetzen über das Massaker von Gaza Ausdruck verleihen. Aber kennt Ihr viele zu dem Thema? Hier haben Alexa Rodrian (Text, Komposition) und Gatte Jens (Produktion, Gitarre) sowie Kathrin Henneberger und Michael Rahn (Regie) wirklich alles gegeben. Das Video glänzt mit mehr Special Effects als “Avatar”, die Musik mit dem kompliziertesten Rhythmus seit “All you need ist love”. Allein das Aufspüren der vielen aussagekräftigen Graffiti-Malereien muss eine Mordsarbeit gewesen sein. Videoeinblendungen von Gewalt, marschierenden Soldaten, Trümmern und menschlichem Leid machen die Schrecken des Krieges spürbar. Alexa Rodrian singt wie immer auf hohem technischem Niveau ausdrucksstark mit seelenvoller Soulstimme. Rhetorisch richtet sich die Künstlerin vor allem an der Mütter der ermordeten oder vielleicht bald ermordeten Kinder, was an Yael Deckebaums berühmt gewordenes “Prayer of the mothers” erinnert. Ach, wenn es nur “‘Auge um Auge” gewesen wäre! Momentan übertrifft die Zahl der palästinensischen Toten die der israelischen um bald um das Dreißigfache – wobei jeder Tote einer zu viel ist. Jetzt lautet das Motto eher “Asche zu Asche”. Und auch die Deutsche “Haltung” wird von der Textdichterin angeprangert: “Wir sollten uns schämen, danebenzustehen und zuzuschauen, wie die Kinder anderer Mütter sterben – im Namen einer historischen Schuld.”
Stimme, Ausdruckskraft, Symbolik, Symbolkraft , wirklich herausragend gelungen –
and the lyrics are great ! – all das aus fuchtbarstem Anlass notwendig geworden.
Möge es um die Welt gehen und möge es anderen Ländern zeigen dass wir Deutsche uns nicht per ” Staatsräson ” eine Mittäterschaft aufzwingen lassen, ganz im Gegenteil, wir verurteilen scharf weil wir ein Geschichtsbewusstsein haben und weil es nichts anderes als Verurteilung dieser Verbrechen geben darf.
Das ganze furchtbarste Ausmaß dieses eiskalt durchgezogenen Völkermordes können wir aus der Ferne nur erahnen.
Wer das zu rechtfertigen versucht, kann kein fühlender Mensch mehr sein und es gibt da keinen Raum mehr für Relativierungen und Differenzierungen.
Die Vernichtung einer wehrlosen Bevölkerung nennen die Verbrecher ” Notwehr “, ” Recht sich zu verteidigen ” gegen Kinder – aushungern, verdursten lassen, zusammentreiben, medizinische Versorgung zerstören, vernichten.
Die Hemmschwelle für schlimmste Barbarei wird niedriger wenn man die Opfer Tiere nennt, Schädlinge.