Alexanders CD-Tipp am Feiertag: Udo Zimmermann – Weiße Rose

 In CD-Tipp

Udo Zimmermanns im Februar 1986 in Hamburg uraufgeführte Kammeroper „Weiße Rose“ versetzt die Hörerschaft bzw. das Publikum in die Zelle des Gefängnisses München-Stadelheim, in der Sophie und Hans Scholl am 22.2.1943 ihre letzte Lebensstunde verbringen mussten – und lässt uns erschütternd eindringlich an ihrer nicht fassbaren Ausnahmesituation zwischen Idealismus und Todesangst teilhaben. Zwei Aufnahmen und eine  Liveempfehlung in Chemnitz (Alexander Kinsky)

Die sechs Flugblätter der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“, von Juni 1942 bis Februar 1943 aus München verbreitet, gelten als Mahnmale mutigen Widerstands Einzelner in Zeiten totalitärer Diktatur. Konstantin Wecker in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung (10.7.2018):

„Ich bin ein glühender Verehrer von Sophie Scholl, die für ihre Überzeugung gestorben ist. Der Polizist, der sie verhört hat, wollte sie davonkommen lassen, aber es war ihr egal. Sophie wusste, dass sie das Hitler-Reich nicht stürzen, den Zweiten Weltkrieg nicht verhindern kann. Sie hat trotzdem Widerstand geleistet. Diese Würde, etwas zu tun, was man für sich tun muss, obwohl man nach logischem Ermessen keine Aussicht auf Erfolg hat, ist, was wir jetzt brauchen. Das Tolle an der Sophie, an Mandela, an Gandhi und Jesus von Nazareth ist ja: Auch wenn sie in ihrer eigenen Mission nichts bewirkt haben, sie bewirken Größeres. Sie haben für uns diese Flamme am Leben erhalten.“

Der Schreiber dieser Zeilen, 1962 in Wien geboren, wurde in der Schulzeit kaum für den Widerstand im Zweiten Weltkrieg sensibilisiert. Das Interesse am Schaffen Konstantin Weckers brachte ihn dann aber 1982 ins Wiener Urania-Kino, wo Michael Verhoevens Spielfilm „Die Weiße Rose“ mit Lena Stolze als Sophie und Wulf Kessler als Hans sowie mit der Musik von Konstantin Wecker gezeigt wurde – ein vehement unter die Haut gehender Augenöffner.

Konstantin Weckers zum Film entstandenes (dort aber nur musikalisch zitiertes) Lied „Die Weiße Rose“, bald Fixpunkt in vielen Konzerten des Künstlers und mehrfach aufgenommen, enthält eine der wesentlichsten Zeilen seines Liedschaffens: „Es geht ums Tun und nicht ums Siegen!“

Verhoevens Film animierte, auch den zweiten in dieser Zeit entstandenen „Weiße Rose“ Film mit Lena Stolze als Sophie Scholl „Fünf letzte Tage“ (Regie Percy Adlon) zu sehen sowie das immer wieder als Fischer Taschenbuch neu aufgelegte (erstmals 1955 erschienene) Buch der weiteren Scholl-Schwester Inge über die Widerstandsbewegung zu lesen – und 1988 Udo Zimmermanns Kammeroper kennenzulernen.

Aus dem neuen Jahrtausend prägten sich dem Schreiber vor allem Michael Verhoevens Dokumentation „Die kleine Schwester – Die weiße Rose: Ein Vermächtnis“ (2002), Marc Rothemunds Spielfilm „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ (2005) mit Julia Jentsch als Sophie, das Hörbuch „Sophie Scholl – Das Verhör“ (2006, Anna Clarin spricht Sophie Scholl und Konstantin Wecker Robert Mohr) und das Fernseh-Dokudrama „Frauen die Geschichte machten – Sophie Scholl“ (2013, Regie Michael Löseke und Christian Twente) mit Liv Lisa Fries als Sophie Scholl ein.

Udo Zimmermann, 1943 in Dresden geboren, Komponist, Dirigent und Intendant, hatte bereits 1967 ein Stück für Musiktheater „Weiße Rose“ zur Aufführung gebracht. Die am 27.2.1986 von der Hamburger Staatsoper in der Opera stabile uraufgeführten 16 direkt ineinander übergehenden Szenen für zwei Sänger und Instrumentalensemble auf ein vom Wolfgang Willaschek zusammengestelltes Libretto, das Briefe und Tagebücher der Geschwister Scholl mit Prosa und Lyrik von Dietrich Bonhoeffer (Theologe im Widerstand, geboren 1906, hingerichtet 1945 im KZ Flossenbürg), Franz Fühmann (1922-1984, bedeutender DDR-Schriftsteller), Reinhold Schneider (1903-1958, Schriftsteller im Widerstand) und Tadeusz Różewicz (1921-2014, polnischer Schriftsteller) sowie Psalmworten des Alten Testaments ergänzt, ist aber eine völlige Neukomposition.

Das in der Originalfassung knapp unter eineinhalb Stunden lange Werk zeigt Sophie und Hans Scholl in der Stunde vor ihrer Hinrichtung im Gefängnis. Es ist ungleich mehr ein Psychogramm dieser extremen Lebens-Ausnahmesituation als ein vordergründig pädagogisch motiviertes Mystifizieren historisch individuellen, demokratisch vorbildhaften Heldentums. Gerade damit aber wird die Möglichkeit einer Identifikation mit den beiden Darstellern umso eindringlicher ermöglicht. Man sieht und hört von ihrer Todesangst, der Idealismus klingt aber auch durch, zwei junge Menschen in einer existenziellen Extremsituation, eine Zelle und den Tod vor Augen.

Zimmermanns musikdramatische Musik setzt auf expressiv Rezitativisches, Melodramatisches, kurze reine Sprechmomente, Arioses und Duette, immer wieder vom Zwölftönigen aufs Tonale (möglicherweise der Anker der Hoffnung für die Menschheit) zurückkommend. Im durchgehend eindringlich erschütternden Musikpsychogramm mag man sich an ein paar markanten Passagen festhalten. Da sticht Sophies Wiegenlied im Leierkasten-Rondo der Nr. 5 „Leises frohes Kinderlied“ hervor, das aber die Deportation behinderter Kinder beschreibt – Konterkarierung schrecklichster Vorstellung mit tröstlichster Musik. Hier mag man auch an den Pädagogen Janusz Korczak denken, der die Kinder seines Waisenhauses 1942 freiwillig und sie beruhigend (ja sie sogar heiter stimmend) in Treblinka in den Tod begleitete. Da wird die Nr. 7 „Die Tür, die Tür schlägt zu…“ zum emotionalen Höhepunkt, wenn sich Sophies Todesangst melodramatisch zur Panik intensiviert. Da träumen Sophie und die Flöte in der Nr. 9 „Einmal noch möchte ich mit dir…“ vom in diesem Leben nicht mehr erreichbaren Glück. Da wird der Kenner des Verhoeven-Films mit der Nr. 13 „Nicht abseits stehn, weil es abseits kein Glück gibt“ schmerzlich an das eben auch im Film markant eingesetzte Zitat der Mutter der Geschwister erinnert – „Gelt Sophie, Jesus!“ Emotional stark und hier am deutlichsten pädagogisch aus dem Jetzt rufend die Nr. 16 „Nicht schweigen, nicht mehr schweigen“ mit dem ungebrochenen Aufruf zum Widerstand gerade angehörs des hier zitierten NS-Kampflieds „Wenn wir marschieren, ziehn wir zum deutschen Tor hinaus“. Das Werk endet mit jeweils einer gesprochenen Frage vor dem Tod.

Vor allem ein Motiv prägt sich nach und nach ein, ein harmonisches, elegisches Moll-Motiv, das sich wie ein Leitthema durchs Werk zieht, in c-Moll wäre es G – F-  As – G – F – As – G – F- Es – D (G und D Halbe, Rest Viertel).

Bewundernswert, wer so ein Werk als Darsteller bühnenreif parat hat. Da sind so viele Nuancen zu beachten, stimmlich, darstellerisch, extreme Kleinarbeit! Und wenn alles „gut“ geht, möge das Publikum tief erschüttert sein. Was für eine künstlerische Herausforderung, was für eine Leistung! Der Gesangspart vor allem der Sopranistin ist teilweise extrem hoch gesetzt.

Am 27.1.1987 fand im Wiener Künstlerhaus die österreichische Erstaufführung des Werks statt, eine Produktion der Wiener Staatsoper. Ohnedies bei diesem Thema aufhorchend, noch dazu musikdramatisch besonders interessiert, konnte der Schreiber eine Repertoirevorstellung dieser Produktion am 13.3.1988 besuchen (vgl. S. 325f.). Verbunden wurde dies mit der Erstbeschäftigung der bei Orfeo erschienenen Erstaufnahme des Werks.

Diese entstand von 16. bis 20.4.1986 in München, gesanglich und was die musikalische Leitung betrifft in der Uraufführungsbesetzung, mit Gabriele Fontana (Sophie), Lutz-Michael Harder (Hans) und am Pult des nicht näher bezeichneten Instrumentalensembles der Komponist (CD Orfeo C 162 871 A). Die angespannte beklemmende Ausnahmesituation wird hier sofort unmittelbar spürbar. Man hört Menschen mit tiefen Gefühlen. Die beiden singen weitgehend vibratolos und gerade dadurch extrem eindringlich. Es wird nicht zu viel forciert. Man ist auch rein akustisch mittendrin im Kriegsgrauen 1943 und in dem was das mit den Menschen anrichtet. Die Musik und die Visionen der beiden „schauen schon hinüber“.

Auch die am 13.3.1988 besuchte Wiener Aufführung hat der Komponist dirigiert, auch hier sang Gabriele Fontana, und der Hans war Wolfgang Holzmair. Inszeniert hat Heinz Lukas Kindermann.

Die 1992 veröffentlichte zweite Tonträgeraufnahme des Werks, ebenfalls unter der musikalischen Leitung des Komponisten, wurde bereits im Mai 1988 im Studio Lukaskirche in Dresden aufgenommen (CD Berlin Classics BC 2060-2). War bei der Erstaufnahme noch ein Tenor zu hören, so singt nun der Bariton Frank Schiller den Hans. (Zimmermann legt die Partie nicht auf eine Stimmlage fest.) Als Sophie kann man hier die aus Polen stammende Sopranistin Grazyna Szklarecka hören. Es spielt das musica viva ensemble Dresden. Die akustischen Unterschiede zwischen den beiden Aufnahmen sind frappant: München mehr Studioatmosphäre, kammermusikalisch, das Ensemble transparent feingliedrig, die Stimmen geradlinig, im Sprechen zurückhaltender; Dresden weitflächiger, opernhafter, das Ensemble symphonischer, die Stimmen mit mehr Vibrato, im Sprechen deklamatorischer.

Den Schreiber dieser Zeilen spricht die Erstaufnahme noch eindringlicher an.

Das Theater Görlitz spielte ab 21.9.2008 eine Eigenproduktion dieses Werks mit Antje Kuhl als Sophie und Christian Miedl als Hans unter der musikalischen Leitung von Jan Altmann, inszeniert von Sebastian Ritschel. Im Programmheft ist Konstantin Weckers Liedtext „Sage Nein“ abgedruckt.

25.10.2019, 18:45 Uhr, Einlass in den Konzertsaal der Städtischen Musikschule Chemnitz. Das Opernhaus spielt dort Udo Zimmermanns Kammeroper seit dem 15.11.2018, in einer Fassung für zwei Sänger und nur sechs Instrumentalisten. Die Produktion kann man durchaus als eine unmittelbare Reaktion auf die gewalttätigen rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz vom 26. und 27.8. sowie vom 1.9.2018 ansehen. Bei Demonstrationen setzt die AfD ja auch die Weiße Rose ein, und bekanntlich wurde der Wahlslogan „Sophie Scholl würde AfD wählen“ 2017 aus urheberrechtlichen Gründen vom Landgericht Berlin untersagt.

Freie Platzwahl, noch sind genug Sitzplätze frei. Kaum hat man sich gesetzt – Schritte vom Band, drohende Schritte, Soldatenschritte. Man sieht zur Bühne (Bühnenbild: Rebekka Bentzen). Wir sehen in eine Zelle mit weißen Papierwänden, darin zwei auch weiß gekleidete junge Menschen. Sophie und Hans in Todesangst, in existenzieller Extremsituation. Alle paar Minuten die Schritte, die die Beklemmung verstärken. Das Publikum verhält sich totenstill, wie wenn alle eine Kirche oder eine Aufbahrungshalle eines Friedhofs zum Gedenken betreten.

Das Instrumentalensemble tritt auf, es ist links von der Bühne postiert. Da ist das Publikum aber längst in der Szene drin. Noch bedrohlicheren Schritten vom Band folgt Stille, die Hans Scholl kommentiert. Die Musik beginnt mit einem Schlag, und das beklemmend realistische Geschehen nimmt seinen Lauf. Die Regie von Nils Braun setzt auf Emotion, Realismus und Tempo. Ein Psychothriller läuft da ab, durch seinen historischen Kontext noch furchtbarer erschütternd. Nichts ist stilisiert, alles ist pures Leben, fürs Publikum hilfloses Mitleben.

Sie klammern sich aneinander, sie geraten aneinander, sie halten sich bei den Händen, sie sind dann wieder zu zweit alleine in der Zelle. Mit schwarzer Kreide schreibt Hans Flugblatttexte an die Wand. Sophie kritzelt grell „Freiheit“ darüber, sie kämpfen darum. Sie reißen die Wand schließlich komplett auf, zerreißen die Sätze zu Wortfetzen. Wollen sie die Spuren ihres Handelns verwischen? Nein, sie laufen mit den Papierfetzen ins Publikum und fordern es auf – „Weiter erzählen!“ Das ist alles andere als ein raffinierter Theatertrick der wirkt, das ist „Es geht ums Tun und nicht ums Siegen!“, und das gilt für alle.

Die Aufführung ist unheimlich kompakt und hochdramatisch, ohne je ins äußerlich Plakative zu münden. Die extreme Anspannung wird die ganzen eineinviertel Stunden durchgehalten. Behutsam wurde gekürzt, marginal modifiziert (etwa mit einem kurz zugespielten Chor), sinnfällig sind Lichtwechsel eingesetzt.

Dramatisches Spiel (unglaublich intensiv!) und stimmliche Leistung (weitgehend vibratolos und wortdeutlich!) von Katharina Baumgarten (Sophie) und Andreas Beinhauer (Hans) lassen vergessen, dass dies Menschen sind die etwas bühnengerecht und abrufbar einstudiert haben. Man ist hier mit Sophie und Hans Scholl und deren Extremsituation vor ihrem unausweichlichen Tod konfrontiert und leidet hilflos mit.

Das Ende mit den eindringlichen Plädoyers zum Widerstand wird in Chemnitz mit Holocaustrichter Roland Freislers Anklage vor Gericht ergänzt, vom Band von einem Schauspieler betont objektiv gesprochen zugespielt, womit umso deutlicher der historische Kontext (sehr gut etwa für Schulaufführungen!) unterstrichen wird. (In Verhoevens Film konnte Freisler aus dem Kontext heraus „parodiert“ erscheinen, hier wirkt es so besser.) Nach diesem „Break“ bleibt den beiden nur noch, ihre Schlusssätze angesichts des nahenden Todes zu sprechen, die Schuhe auszuziehen und beiseite zu legen und in den Tod abzugehen.

Was bleibt, ist tiefe Erschütterung.

Das Werk die Tage davor von Tonträgern gehört zu haben half dem Schreiber, auf musikalisch wie szenisch markante Passagen noch spezieller zu achten. Dabei drohte er nie vom immer Mitfühlenden zum distanzierten Beobachter zu werden. Dazu trug ganz wesentlich natürlich auch das fabelhaft kompakte, kammermusikalisch ungemein dichte Spiel des von Ilya Ram dirigierten feinfühlig abgespeckt und doch kraftvoll arrangierten Kammermusikensembles bei.

In einem kurzen Nachgespräch zur Aufführung am 25.10.2019 kommt ein Zeitzeuge zu Wort, der damals elf Jahre alt war, nichts von der „Weißen Rose“ mitbekam und erst nach dem Krieg für den Widerstand so richtig sensibilisiert wurde. Andreas Beinhauer erzählt, dass zunächst das Problem im Raum stand, die Produktion überhaupt zu starten. Er hatte nur sechs Wochen (knappe) Probenzeit. Die Einstudierung sei eine Qual gewesen, aber genau so müsse es sein. Das sei der Sinn der Sache, existenziell dafür zu kämpfen. Im Zuge der Proben hat er sich viel mit Hans Scholls Biografie beschäftigt, Literatur dazu studiert. Diese Rolle, so Beinhauer, hat sein Leben verändert.

Leider sind am 27.10.2019 vor 18 Uhr nur ca. 40 Leute im Publikum. Schade, dass so eine ambitionierte Produktion so geringen Anklang findet. Die „Kirchen-Anspannung“ vor Beginn kann sich da auch weniger ausbreiten. Die Aufführung selbst erscheint dem Schreiber dieser Zeilen aber sogar noch beklemmender und intensiver als zwei Tage zuvor. Im November 2019 wird sie noch ein paarmal zu sehen und zu hören sein.

Die Orfeo CD: https://www.orfeo-international.de/pages/cd_c162871a.html

Hörschnipsel und Bestellmöglichkeit: https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Udo-Zimmermann-geb-1943-Die-Weisse-Rose/hnum/5621481

Die Dresdner Aufnahme: https://www.discogs.com/de/Udo-Zimmermann-Grazyna-Szklarecka-Frank-Schiller-Musica-Viva-Ensemble-Dresden-Weisse-Rose/release/9502032

Die Chemnitzer Produktion: https://www.theater-chemnitz.de/spielplan/weisse-rose

Das Werk bei wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Rose_(Zimmermann,_1986)

Kommentare
  • Holdger Platta
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    Eine wunderbare Rezension, die hier Alexander Kinsky geschrieben hat – zu einem Werk, das es – zugegeben – den Hörerinnen und Hörern beim ersten Mal womöglich nicht leicht macht, weil auf allen Schönklang verzichtet wird. Aber darf man diesen bei einem solchen Thema erwarten?

    Es gibt diesen uralten Streit, ob Kunst – nach ‚klassischer‘ Definiton – nicht drei Zielen gleichzeitig verpflichtet sein müsse: „Dem Wahren dem Guten dem Schönen“. Nein, den Schönklangerwartungen (und überkommenen) Hörgewohnheiten entspricht dieses Werk Udo Zimmermanns nicht. Aber es zieht einen mit ungeheurer Expressivität in das Endgeschehen um Sophie und Hans Scholl hinein und packt einen dadurch um so mehr. Es gibt Passagen in dieser Oper – nicht zuletzt die mit Musik ‚unterlegten‘ Sprechpartien für Sophie zählen dazu -, die einen zu Tränen rühren können.

     

    Wie gesagt: Alexander Kinsky hat das wunderbar herausgearbeitet. Und auch mich hat die Erstversion dieser Oper auf Platte/CD noch stärker aufgewühlt als die nachfolgende Veröffentlichung.

    Danke, lieber Alexander!

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