Alexanders CD-Tipp der Woche: Falkevik – Louder Than I’m Used To
Das norwegische Damen-Jazztrio Falkevik überzeugt auf seiner im Oktober 2018 bei Drabant erschienenen Debüt CD zwischen Artpop und Jazztriosouveränität mit Drive. (Alexander Kinsky)
Es ist Artpop wie man ihn etwa von Kate Bush, Tori Amos, Fiona Apple oder Soap & Skin erwarten könnte, es ist aber auch geradlinige herkömmliche Jazztriomusik zum Gesang der Pianistin, was man hier zu hören bekommt. Den „Kick“ gibt der gewisse Pop-Drive, der die meisten Titel trägt.
Das in Oslo aufgenommene Album »Louder Than I’m Used To« stellt Julie Falkevik (Gesang, Klavier und Keyboards), Ellen Brekken (Bass) und Elisabeth Mørland Nesset (Schlagzeug) nordisch direkt als perfekt aufeinander eingespieltes, technisch makelloses, in den Abläufen der acht Tracks überraschend stringentes wie einfallsreiches Trio vor.
Die Stimme der Sängerin Julie Falkevik Tungevåg wirkt eigen, fast etwas kindlich, in ihrer Art anrührend persönlich. Neben dem Bösendorfer Flügel nutzt sie diverse Keyboardsounds, was dem Album neben dem grundsätzlichen Drive vielfach poppigere Elemente gibt. Die Bassistin und die Schlagzeugerin kommen neben ihr nicht zu kurz, die drei geben sich als aufeinander eingeschworene kraftvolle Einheit.
Gesungen wird englisch und im letzten Stück norwegisch.
Die Balladen mit ihrem sanften Drive der auch an Brad Mehldau erinnert haben etwas anziehend Mitreißendes, sie sind originell konzipiert und überzeugend interpretiert, da stimmt alles in sich.
Lieblingstitel des Schreibers dieser Zeilen sind neben dem gleich griffig mitziehenden Opener Castle die langsame Ballade You Ask und der ausführliche einzige reine Instrumentaltitel der CD The Little Prince, der alle Qualitäten die man von einem Jazztrio erwarten darf souverän auszuspielen versteht, vom linear durchpulsten Drive bis zu „freigelassenen“ exzellenten Soli.
Die Falkevik Homepage: http://www.falkevikmusic.com/