Alexanders CD-Tipp der Woche: M.O.O.P.topia von Moop Mama
Die seit 2009 bestehende zehnköpfige Brassband Moop Mama aus München bietet auf ihrem beim Label Mutterkomplex/Urban Media im Mai 2016 veröffentlichten dritten Album M.o.o.p.topia Deutsch-Hip Hop mit Rapelementen und vielfach südamerikanisch angehauchten bestechend guten Bläsersätzen. Als Gäste sind der Soulsänger Flo Mega, die Rapper Blumentopf, der MC Megaloh und Jan Delay mit dabei. (Alexander Kinsky)
Die Liedthemen überraschen in ihrer Breite, das Fahrrad (Die Erfindung des Rades), die Liebe (Alle Blumen), Durchschnittsbürger (Typische Verhältnisse), die Sehnsucht nach einer Insel (Insel), der Geburtstag, die Freundschaft (Komplize), zentral die Großstadt (Herr der Lage, Über den Dingen; und die Cover- und Bookletgestaltung unterstreicht das „urbane Feeling“ der Produktion) und das Internet (Prokrastination, Lösch das Internet).
Zwei Songs finde ich herausragend:
„Alle Kinder“ hat etwas Ludwig Hirsch-Abgründiges, das Thema hatte Hirsch ja auch schon, immer bleibt eines brutal mit einem Negativmoment übrig. Das geht ziemlich unter die Haut.
Und „Meermenschen“ befasst sich mit der weltweiten Flüchtlingssituation. Der Song klagt nicht an, er zeigt vielmehr feinfühlig auf, dass es immer Einzelmenschen sind, die betroffen sind, Menschen aus dem Meer eben.
Der letzte Song der CD „Facedance“ beinhaltet ein Bläserfugato und endet abrupt – danach läuft die CD weiter, man weiß, was das bedeutet und wird kongenial bedient…
Alle Infos zu Moop Mama auf deren Homepage: