Alexanders CD-Tipp der Woche: Rainhard Fendrich – Für immer a Wiener live und akustisch

 In CD-Tipp

Rainhard Fendrich hat im April 2018 drei Konzerte in Österreich gegeben, deren Einnahmen komplett dem Armutsfonds der Volkshilfe Österreich für Kinder in Not zugutekamen. Der Reinerlös aus dem Verkauf der dabei entstandenen CD geht zu hundert Prozent an karitative Einrichtungen, in Österreich an die Volkshilfe und in Deutschland an den Verein „Karuna”, der sich für Straßenkinder einsetzt und ihnen hilft, wieder zurück in ein normales Leben zu finden. (Alexander Kinsky)

„Für immer a Wiener – live und akustisch“ (CD RJF Musik 912009059001, VÖ 18.5.2018) bringt in fast 75 Minuten ein akustisches Rainhard Fendrich Liedpanorama zwischen Hits und Zuhörnummern, ohne Zwischentexte, also rein konzentriert auf die Lieder selbst, mit der Wahl der Bandinstrumente rund um den Gitarristen Robby Musenbichler (drei Gitarren, Bass, Schlagzeug/Percussion, Akkordeon, Saxophon/Klarinette/Querflöte) das Akustische, das (wie man heutzutage sagt) Unplugged-Feeling als authentischer Austropop herausstreichend, und alles mit der nötigen Livepower.

Die CD entstand am 3., 4. und 5.4.2018 im Congress Salzburg, im Orpheum Graz und im Museumsquartier Wien.

Ob Liebeslieder („Löwin und Lamm“, „Sonnenuntergänge“), Klassiker („Wien bei Nacht“, „Vü schöner is des G’fühl“, „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk“, „Voller Mond“, „Tränen trocknen schnell“ und natürlich, letztes Lied, solo, „I am from Austria“), das Bekenntnis-Titellied der CD „Für immer a Wiener“, ob so wichtige sensibel-zeitkritische Lieder wie „Kein schöner Land“ und „Brüder“, die der neuen sehr berührenden Ballade „Die Liebe bleibt immer ein Kind“ weltoffen und freiheitsliebend zur Seite stehen, ob die wieder anders berührende hohe Wertschätzung und Würdigung des Alters „Du bist schön“, die Konzerttrilogie über die Kapitalismusgewinner „Tango Korrupti“, „Die graumelierten Herren“ und „Schickeria“ oder ob man mit dieser CD so versteckte eindringliche Lieder wie „Die Geisterbahn“ (zum Reflektieren über Angst und Tod) und „Der Drache“ (das alltägliche Ikarus-Schicksal) neu oder wieder entdecken kann – der Konzertmitschnitt wirkt ehrlich, sympathisch handgemacht und lässt die Lieder neu und frisch lebendig werden.

Rainhard Fendrich, seit Anfang der 80er Jahre mit wechselndem Erfolg als Liedermacher, Austropopper (Austria 3), Schauspieler (Musical, Theater und Fernsehen) und in den 90ern auch als Showmaster (Herzblatt) aktiv, kann es sich leisten hier auf Hits wie „Strada del Sole“, „Es lebe der Sport“, „Macho Macho“ oder „Blond“ zu verzichten. Gerade bei einer CD für einen guten Zweck erscheint es ja auch sinnvoll, mehr Lieder zum Zuhören anzubieten. Wenn Rainhard Fendrich in „Kein schöner Land“ singt „keine Heimat“, dann erhalten diese Worte, Mitte der 80er ins Lied eingebaut, ganz unheimliche weltumspannende Aktualität. Das musikalische Zwischenspiel, das sich in der neuen Liveversion dieses Liedes findet, hat einen orientalischen Touch.

In „Die Liebe bleibt immer ein Kind“ singt Fendrich: „Jedes Kind hat einen Sonnenstrahl verdient in dieser kalten Zeit. Ist das wirklich keinem etwas wert?“

Diese CD zu erwerben ist eine von ganz vielen Möglichkeiten, etwas Gutes gegen Kinderarmut zu tun.

Rainhard Fendrichs Homepage mit allen Infos und CD-Bestellmöglichkeit:

https://www.fendrich.at/

Volkshilfe Österreich:

https://www.volkshilfe.at/

Karuna e.V. Berlin:

http://cms.karuna-ev.de/

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