Alexanders CD-Tipp der Woche: Schmidbauer/Pollina/Kälberer: Süden II

 In CD-Tipp

Fünf Jahre nach dem triumphalen Abschluss der ersten umfangreichen Zusammenarbeit des bayerisch-italienischen Erfolgsgespanns Werner Schmidbauer/Pippo Pollina/Martin Kälberer mit dem auch auf DVD festgehaltenen Konzert in der Arena in Verona nehmen die drei mit neuer CD und Tournee einen weiteren Anlauf: Süden II ist da! (Alexander Kinsky)

Musikalisch atmen die auf der im Januar 2019 bei Jazzhouse Records erschienenen CD enthaltenen mit einem Instrumentaltitel ergänzten 14 Lieder eine wunderbare Leichtigkeit, die sowohl konzentriertes Zuhören als auch nachdem man sie zumindest einmal (denn das sind sie unbedingt wert!) ohne jede Ablenkung gehört hat jederzeitiges ja vielleicht sogar süchtigmachendes oftmaliges Nebenbeihören rechtfertigen.

Es ist eine CD der Lebensfreude, der Lebensbejahung, des Gerne-Miteinander-Seins in komplex schwierigen Zeiten der wachsenden Entfremdung. Den vielen, die weiter daran glauben und arbeiten, dass das Voneinanderweg, das Trennende, das Auseinanderdividieren nicht irgendwann alles beherrschen wird, dass vielmehr die liebevolle, herzliche Menschlichkeit das Eigentliche ist, was uns alle ausmacht, mit all den Problemen, die sich im Zwischenmenschlichen tagtäglich ergeben, denen man sich aber ehrlich und menschenliebend stellen kann, kann diese CD und können sicher auch alle Lieder der anstehenden neuen Tournee der drei Anker sein, den Mut, die Zuversicht weiter zu leben.

Werner Schmidbauer, der urbayerische Liedermacher mit den Herzensaussagen, Pippo Pollina, der große Cantaurore mit seinen nahezu philosophisch tiefgehenden großen Liedballaden, Martin Kälberer, der Weltmusiker am Klavier und an der Perkussion und viele namhafte Gäste, darunter Pippos Tochter Madlaina, machen die CD zu einem großen Ganzen, zu ungemein zu Herzen gehender gemeinsamer internationaler Liedermacherei.

Die Freunde freuen sich aufs Wiedersehen und aufs gemeinsame Musizieren (Richtung Süden), sie suchen Perspektiven (D’Altro Canto), reflektieren (Fensterbank), stellen sich als Kind aus der Dritten Welt unser Dasein vor (Le città dei bianchi), wenden sich gegen einengenden Nationalstolz (Stolz drauf), gedenken des verstorbenen Bruders (Io E te), sinnieren übers Aussteigerleben (Ganz schee weit), fragen nach dem Sinn (But Then Again), geben sich mit Rhythmus, Klavier und Trompete dem musikalischen Fluss hin (Gubaldoria), lassen einen Sohn bedauern, dass sein konzertreisender Vater zu wenig Zeit für ihn hat (Vita D’Artista), achten die bleibende Verbundenheit jeder Beziehung egal wie sie beginnt, verläuft und endet (Nia vorbei), geben dem Aufbruchsdenken Impulse (Tra terra e il cielo) genauso wie der Freiheit (Stell da vor), formulieren mit Flügelhorn und Akkordeon unterstützt ganz tiefgehend eine große private liebende Verbundenheit (Per sempre se lo vuoi) und treten inniglich für weltweite Verbundenheit statt für Abgrenzung ein (A jeder, der do moant), großteils zusammen, bayrisch-italienisch gemischt (im Booklet alle Texte auch auf Hochdeutsch!), manches individuell, ein Lied so ehrlich wie´s andere.

Ganz stark speziell Fensterbank, dann Pippos große Ballade mit Orchester für seinen Bruder Io E te, das englisch-italienische Duett Madlaina-Pippo But Then Again, Pippos so erschütternd ehrliches Bekenntnis, als herumreisender Künstler zu wenig Zeit für seinen Sohn gehabt zu haben Vita D’Artista sowie Pippos tiefgehendes privates Verbundenheitslied Per sempre se lo vuoi, aber es sind nicht nur diese Lieder, die man immer wieder hören kann.

Die Süden II Homepage mit allen Infos zu CDs, DVDs und zur Tour: https://www.suedenmusik.de/

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