Auf Seiten der Menschlichkeit: Willi Lauterbach
Poesie und Widerstand: Die Lyrik-Reihe auf „Hinter den Schlagzeilen“
Die Anderen
Die Anderen von nebenan
sind anders als die Andern
sie leben mitten hier mit uns
und sind wie alle Andern
Andere doch, die ich nicht kenn‘
sind anders als die Andern
Sie sind mir eigenartig fremd
wollen die uns unterwandern
Warum ist das im Grunde so
dass Andere hier so anders sind
als wieder andere Andere
bei uns, aber auch anderswo
Warum sind And‘re anders nun
und nicht genau wie wir
vermutlich weil wir anders sind
jetzt langsam dämmert‘s mir
Wenn wir nun anders wären
was würden Andere sagen
würden Sie wie wir das tun
das Anderssein beklagen
moral fährt
damals schon
moral nach osten gekarrt
in viehwagons
heute wieder
unsere neu entdeckte freiheit
ersauft im mittelmeer
rein symbolisch
real sterben taten andere
damals und heute
konnten nichts
und können nichts
dafür und auch dagegen
nichts machen
befehle, anordungen, gesetze
befolgen ist einfach
nötig – alternativlos
das elend weit, weit weg.
ersaufen tun wieder andere
und dennoch
sterben wir mit tag für tag
boot für boot.
Wilhelm (Willi) Lauterbach, geb 14.03.1960 in Nürnberg, lebt seit Mitte der achtziger Jahre in Roth bei Nürnberg. Der Elektrotechniker ist als technischer Angestellter in einer staatlichen Baudienststelle beschäftigt. Von 1994 bis 1999 lebte er mit seiner Frau und Familie in Kanye, Botswana, wo er als Entwicklungshelfer für den Deutschen Entwicklungsdienst in einem kom-munalen Berufsausbildungsprogramm für bildungsbenachteiligte Schulabgänger tätig war. Dort wurden auch seine beiden Kinder geboren.
Nach frühen – und nur sehr sporadischen – Schreibversuchen um 1991 bis 1993 dann ab 2013 wieder ernsthafte Versuche, verschiedenste Ideen und Gedanken zu Papier zu bringen. Erst ab 2014 /2015 jedoch nennenswerte und verwertbare Gedichtideen und Ansätze, die dann 2016 nach und nach vervollständigt, fertiggedacht und endgültig ausformuliert wurden.
Viele seiner Themen sind der gesellschaftlichen und politischen Aktualität geschuldet, manches beschäftigt ihn schon lange. Ungeliebte Wahrheiten ebenso wie geliebte Halbwahrheiten, schonungslos formulierte bittere Darstellungen wechseln mit hintergründig verfassten Texten und politischen Themen.
Kontakt : Lesedi4@aol.com
Ein totes Kind am Strand – dieses grausame Foto – wie kann die Erschütterung noch mehr ins Bewusstsein dringen?
Auch durch ein Gedicht, denn da steht es „schwarz auf weiß“ und niemand sollte glauben, dass eine Gesellschaft ohne Moral nicht verkommt und erstarrt!
Gerade jetzt vor Weihnachten ein wichtiges Gedicht, wird doch alles immer als selbstverständlich un „mich nicht betreffend“ hingenommen.
Harald Metz
als eine rührselige Botschaft zu Weihnachten.
Sie ist eine Aufforderung zum Handeln.
Möge uns „Poesie im Widerstand“ ergreifen
und uns vom Cocon des Nichtstun ins Handeln bringen.
.
https://www.derstandard.de/story/2000112715651/die-kinder-von-camp-moria
.
Wider den Despoten der Macht!
Wider den Kriegsministern dieser Erde!
Wider dem Hass und Gewalt, der unaufhörlich geschürt wird!
.
Für eine Gesellschaft, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.
Für eine Gesellschaft, die Brücken des gegenseitigen Respektes baut.
Für eine Gesellschaft, die Völker, Kulturen und Religionen verbindet.
.
Für eine Gesellschaft, die nach folgendem Prinzip handelt und lebt:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
.
El Derecho de Vivir en Paz
-Das Recht, in Frieden zu leben-
(Autor: Victor Jara)
https://youtu.be/wlfAf2AibA8
Es kommt nicht von ungefähr, dass mich dieses Lied dieses Jahr mehr denn je beschäftigt. Lange schon kenne ich dieses bewegende Lied von Victor Jara,
Ich weiß auch um dessen Hintergründe zur Entstehungsgeschichte:
der Vietnamkrieg mit all seinen brutalen und grausamen Folgen.
.
Dieses für das Recht auf Leben in Frieden und für die Würde des Menschen anstimmende Lied des chilenischen Sängers, Musikers und Widerstandskämpfers Victor Jara, der am 12. September 1973 nach grausamen Folterungen mit 44 Schüssen durch Soldaten der Militärjunta Pinochets qualvoll ermordet wurde, wurde neu geschrieben und findet heute wieder sein Gehör.
.
.
zu meinem Erstaunen und mit Freuden sah ich diese Inschrift auf Transparenten von friedlichen Demonstrationen in Chile, im November dieses Jahres, auch auf Sockeln von Häuserwänden und Mauern an zentralen Plätzen verewigt. Die einen sprechen von unzumutbaren Verschmutzungen der Fassaden, für mich sind diese Inschriften ein Beweis für ein neues Bewusstsein, das die Würde des Menschen und das Recht, in Frieden zu leben, in den Mittelpunkt rückt.
.
Dieses Lied hat sich zu einem Solidaritätslied zwischen Künstlern, Musikern und Menschen in Not entwickelt. Für mich ist es in seiner Neufassung
https://culto.latercera.com/2019/10/27/reescriben-derecho-vivir-paz/