B & Besuch: Sven B. im Gespräch mit Roland Rottenfußer

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„Freiheit“? Welche Freiheit? Neben „Recht“ und „Einigkeit“ ist auch letztere weggetreten hinter das neue Supergrundrecht „Sicherheit“, die Clacquere der Macht fordern öffentlich: „Mehr Diktatur wagen!“ (SZ) und „Zwang, Verbote, Kontrolle und Strafe, um die Zivilisation zu retten“ (Welt). Denn Freiheit ist unsolidarisch und asozial. Freiheit stört. Kann weg. Roland Rottenfußer zufolge „stirbt die Freiheit nicht so sehr an den Angriffen ihrer erklärten Gegner, sondern vielmehr an der Lauheit und Gleichgültigkeit derer, die sie so lange genossen haben“. Was ist da kaputt? Sind insbesondere die Deutschen froh, die ihnen 1945 aufgezwungene Freiheit endlich wieder los zu sein? Und was hat das mit 50 Shades of Grey zu tun? (Einiges!). In seinem am 27. März erscheinenden Buch „Strategien der Macht“ hält Germanist, Friedensjournalist und Rubikon-Chefredakteur Rottenfußer ein flammendes Plädoyer für den Erhalt der Freiheit und zeigt auf, wie wir zur Freiheit zurückfinden. Die Frage stellt sich allerdings: Wer soll das sein, „Wir“? Und lässt sich die Freiheit wiederherstellen, wenn „wir“ selbst auf gar keinen Fall Macht ausüben wollen? Was würde Dostojewski dazu sagen? Was St. Exupery? Was Frodo? Und was Christian Grey?

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  • Freiherr
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    Tja – die Definitionsbreite allein dieses Begriffes FREIHEIT schon, dass jeder die Freiheit für sich persönlich anders definiert also, ist gut und nicht gut zugleich.

    Ich hatte mich dabei immer schon an die ur-philosophische Deutung orientiert, die da lautet: frei von Herrschaft ( über mich ).

    Je mehr man diese Definitionsvariationen ausweitet, desto mehr verliert der Begriff Freiheit an eigentlich erdachtem Wert.

    Andererseits darf man den Begriff ja nicht auf eine einzige Deutung festnageln, was zu einer Freiheitsdiktatur führen kann, was wiederum zwangsläufig zu Unfreihet führen würde.

    Aint that easy, isnt it ?

    Whatever – ich brauche keine Herrschaft über mich, NIEMAND der mir sagen will wie ich mein Leben zu führen habe, was ich tun oder nicht tun solle, in jeder Hinsicht. Und ein Staat oder eine Gesellschaft MUSS mir zutrauen diese Freiheit zu leben ohne mich quasi von Geburt an unter Generalverdacht zu stellen dass ich das nicht könne .

    Rein gar nichts hat man mir in diesem Sinne seit meiner Geburt zugetraut und es begann ein Leben unter alles umfassendem Zwang bis zu meinem Tod letztendlich.

    Zu radikal im Sinne der Freiehit von mir ausgelegt für die meisten, aber für mich ist und war das genau so, immer schon.

    Eine lebenslange Flucht vor Unfreiheit dann, zwangsläufig.

    Sehen muss man aber auch dass es diesen Begriff Freiheit als solchen für sich alleinstehenden solitären und geltenden Wert nicht gibt –

    es gibt immer nur die Freiheit die Andere dir gewähren ! ( Staat oder Gesellschaft ), weil du ja nicht der einzige Bewohner dieses Planeten bist, so wie es immer nur die Unfreiheit gibt zu welcher Andere dich nötigen.

    Huift ois nix – du musst dich gegen Unfreiheit wehren wenn sie für dich derart essentiell wichtig ist – und daran mangelt es diesem Erdenvolk seit Menschengedenken.

    ” but whoever treasures freedom, like the swallow has learned to fly… “.

    Euer Waldphilosoph

    Ägidius Steinbichler.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    • Freiherr
      Antworten
      …aber wenn Du der einzige Bewohner eines Himmelskörpers wärst –

      dann wäre das freilich phantastisch schön, dann hättest du die totale Freiheit !

      Niemand würde dir deinen Schlafplatz streitig machen – da gibts oft harte Kämpfe unter den Isarbrücken: ” Schleich di ! – do bin i letzte Nacht gleng ! “.

      Du müsstest mit niemandem dein Nutella teilen – sieht immer so abgelutscht aus wenn sich auch andere daran bedienen.

      ” und i kannt duschn so lang wia i wui ” – ” und iwahabst miassate af koan Rücksicht nehma… ”

      da beginnt ja die Unfreiheit schon, wenn du ständig auf andere Rücksicht nehmen musst.

       

       

       

       

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